„Wandel durch Werte“ – Keynote beim Deutschen Olympischen Sportbund

Einmal im Jahr kommt die gesamte DOSB-Community zusammen, also Bildungsverantwortliche, Jugendbildungsreferent:innen und Wissenschaftskoordinator:innen der Spitzenverbände und Landesssportbünde, Vertreter:innen der Trainerakademie, Führungsakademie, des Instituts für Trainingswissenschaft, der Deutschen Olympischen Akademie, der Deutschen Sportjugend sowie der Bundeswehr und Bundespolizei. Das „Fachforum Bildung“ ist genau der Ort, wo Ideen und Konzepte rund um die Aus- und Weiterbildung ausgetauscht werden und man sich einfach mal wieder sieht.

In Zeiten von Corona ist das mit dem „Sehen“ so eine Sache. Erstmals wurde das Fachforum komplett online durchgeführt, und zwar verteilt über fast eine Woche: Am Montag den 15.11. fiel der Startschuss mit Keynote (dazu kommen wir noch), Mittwoch dann eine Vertiefung mit Kleingruppenarbeit in Break-Out-Rooms und am Donnerstag eine Fish Bowl mit Reflexionen auf die gemachten Erfahrungen.  Die Evaluation ist noch nicht abgeschlossen, aber die Stimme einer Teilnehmerin ist mir im Ohr: „Wir haben intensiver diskutiert als in der echten Präsenz!“ … und genau damit sind wir beim Thema.

Ich hatte dieses Jahr die Ehre, die Keynote für das Fachforum zu halten (zur Video-Aufzeichnung geht es hier). Das ist nicht nur schön, sondern bedeutet auch die Übernahme von Verantwortung, denn: Antworten zu geben in dieser verstörenden Corona-Zeit mit ihrer Zwangsdigitalisierung, Ausdünnung der Körperpräsenz und vielen Unsicherheiten, was die Zukunft betrifft, ist und bleibt herausfordernd.

Um die Antworten nicht zu kleinteilig zu machen, habe ich die Zuhörer:innen auf eine Zeitreise mitgenommen. Angefangen bei der „guten alten Präsenz“ von 2007 über die Erweiterung des Bildungsraums im „Blended Learning“ seit 2010, der Corona-Zäsur von 2020 mit der reinen Online-Präsenz, der Erweiterung in Richtung „Hybrid-Lehre“ von 2021 bis in eine Zukunft, die ich ab 2022 mit dem Begriff „Hybrid Spaces“ markiere. Was ist durch diese Zeitreise gewonnen?

Zum ersten war so zu erkennen, dass die fortschreitende Ausdifferenzierung des Online-Raums mit seinen Lernpraktiken und immer neuen Tools (VR, Video360, Kollaborationswerkzeuge etc.) einen hohen Innovationsdruck auf die analoge Vorort-Präsenz ausübt. Überspitzt formuliert: Warum soll ich für einen Vortrag oder auch Kleingruppenarbeit 500 km zu einer Sportschule fahren, wenn das online gut, vielleicht sogar besser geht? Eine Lösungsperspektive sehe ich im Begriff „Serendipity“, also der Fokussierung auf Körperliches, Emotionales, Zufälliges und Informelles, denn das, so die These, kann man schlecht digitalisieren, darin liegt der USP des Sports vor Ort und damit auch seiner zukünftigen Bildungsmaßnahmen!  

Zum zweiten wollte ich mit der Zeitreise zeigen, dass bei jedem Übergang, bei jeder Station unser Handeln durch „Werte“ bestimmt ist. Der Wandel (von Station zu Station) fällt also nicht vom Himmel, sondern basiert auf Werten oder wird von diesen zumindest getriggert. Geliebte „Begegnung“ in der alten Präsenz, kompetenzorientierte „Wirksamkeit“ mit Blended Learning, neue „Flexibilität“ durch Online-Präsenz bzw. Hybrid-Lehre. Und wovon wollen wir uns in der Zukunft leiten lassen?

Mein Vorschlag: Nicht von monolithischen Werten wie Begegnung oder Kompetenz oder Flexibilität, denn das unterminiert die Komplexität der Zukunft. Wie wäre es mit „Lebendigkeit“? Dieser intuitiv erfassbare Meta-Wert hat viele Werte in sich, die als Spannungsbögen aufgebaut sind, also z.B. „Körper und Geist“, „analog und digital“ oder „Selbst- und Fremdorganisation“. Lebendig wird es dann, wenn wir diese Spannungsbögen (es gibt viele davon) nicht nach einer Seite „vereindeutigen“ (Männer neigen dazu ?), sondern gerade die Mehrdeutigkeit und Unschärfe, also ein „Dazwischen“, aushalten oder noch besser: anstreben!

Ich bin also gespannt, ob die Zeitreise geholfen hat: bei der Frage, was eigentlich aktuell los ist und wo die Reise hingehen sollte. Innezuhalten und nachzudenken, ist auf jeden Fall wichtig zumindest dazu sollte diese wilde Zeit gut gewesen sein. 

Sehen lernen!

Es gibt wenige Dinge, die uns so geläufig und fraglos sind, wie das eigene Sehen. Man schaut halt. Das erste Mal, wo mir diese Fraglosigkeit wirklich bewusst abhanden kam, war bei der Betrachtung von Kippbildern: Frauengesicht oder Kelch? Man kann beides sehen, je nach Aufmerksamkeitsfokus. Und wenn der Damm einmal gebrochen ist, dann ist kein Halten mehr, Perspektivität überall, egal ob ich eine Straßenkreuzung durch die Augen eines Autofahrers oder Kindes betrachte, einer Schiedsrichterin beim Pfeifen über die Schulter schaue oder mich in der Vielperspektivität des Themas Nachhaltigkeit einlese. Man fragt sich am Ende: Was ist das eigentlich, Realität oder Objektivität? Und wie erkenne ich sie?

Man sieht an diesem Beispiel: Das Sehen eignet sich an sich ganz gut, um daran methodische oder sogar erkenntnistheoretische Facetten zu erkennen oder auch zu erleben, was insbesondere für die Hochschule (aber nicht nur) und die Studienanfänger:innen von Interesse ist. Vor diesem Hintergrund haben Gabi und ich unsere Überlegungen zum Forschenden Sehen aus dem SCoRe-Projekt (vgl. letzter Beitrag) weitergedacht und in einem neuen Impact Free-Artikel Nr. 41 niedergeschrieben. Das Ganze ist ein work in progress und ich bin mir sicher, dass wir noch lange nicht am Ende sind, sondern eher umgekehrt die Tür in ein neues Forschungs- und Praxisfeld mit Videotechnologien gerade erst aufgestoßen haben. Sehen lernen ist etwas, was man ein zweites Mal lernen muss.  

Das Neue in die Welt holen

Am Donnerstag und Freitag hatten wir unser (digitale) Abschlusskonferenz zu SCoRe – ein vom BMBF mit über drei Millionen Euro  geförderten Projekt zum forschenden Lernen, bei dem Studierende unter Crowd-Bedingungen mit innovativen Videotechnologien zum Thema Nachhaltigkeit zusammen forschen sollen – online versteht sich. Es waren also alle Aspekte vertreten, die in der aktuellen Hochschullandschaft als bedeutsam eingestuft werden. Das Verbundprojekt verfolgt(e) noch dazu einen Design-Based Research-Ansatz, mit dem Erkenntnis mittels Entwicklung bzw. Design gewonnen werden soll, was methodisch ebenso herausfordernd wie interessant ist. Dieser Blogbeitrag ist eine gemeinsame Reflexion des im März 2022 endenden Projekts von mir und Gabi anlässlich der genannten Veranstaltung, welche die Abschlussphase des SCoRe-Projekts einleitet.

Angesichts der vielen passenden Stichworte und Innovationspotenziale haben wir 2018 unsere Erwartungen im Antrag recht optimistisch formuliert. Vielleicht ein wenig vollmundige haben wir auch die Vision von einem „Forschungsstrom“ entworfen, den wir durch intelligente Verbindungen der oben genannten Aspekte im Kontext der Virtuellen Akademie Nachhaltigkeit umsetzen wollten.

Und ja, das Projekt hat uns alle sehr weit aus unserer psycho-sozialen Komfortzone geholt: (a) Es gab zum Start keine „Didaktik der Crowd“, also keine Antworten auf die Frage, wie man (sehr) viele Studierende bei der asynchronen Zusammenarbeit durch Technologie unterstützt und durch direkte Hilfen unterstützen darf. (b) Es gab auch noch keine Lösung dafür, wie man forschendes Lernen konzipiert, wenn man dessen Definition sozusagen sprengt, weil Studierende nicht den ganzen Forschungszyklus durchlaufen, sondern nur (wenige) Unterphasen eines Teilzyklus. (c) Auch hatten wir keine Vorstellung davon, wie man 360-Grad-Videotechnologien und Social Video Learning (vgl. Andreas Vortrag) didaktisch einbetten muss, damit Studierende nicht nur „die Kamera draufhalten“, sondern Videografie als Forschungsinstrument zum Sammeln von Daten und Aushandeln von Perspektiven verstehen. (d) Schließlich wussten wir am Anfang auch nicht, wie wir das Megathema Nachhaltigkeit so herunterbrechen, dass Studierende aller Disziplinen in einen interdisziplinären Dialog treten. (e) Letztendlich hatten wir zum Teil wohl auch naive Vorstellungen davon, wie man all diese Aspekte des Nichtwissens in die Struktur eines DBR-Prozesses bringt, ohne dabei die Meilenstein- und Abrechnungsmodalität des BMBF zu ignorieren. Dass auch noch eine Pandemie genau in den Projektlaufzeit legt und an mehreren Enden ganz neue Rahmenbedingungen schafft, kam noch oben drauf, ohne dass man dies freilich je hätte vorhersehen können. Kurzum: Das SCoRE-Projekt hat(te) es in sich!

Die Abschlusstagung hat dann aber doch gezeigt, dass wir etwas geschafft haben! Da sind erstens neue Konzepte im Kontext des forschenden Lernens entstanden, die auf elementare Prozesse reduziert und in Richtung Forschendes Sehen weiterentwickelt wurden. Zweitens wurden im Projekt zahlreiche Text- und Video-Anleitungen zur Orientierung und Unterstützung innerhalb der Phasen und Aktivitäten erarbeitet. Drittens haben wir neue Assessment-Formate entwickelt, welche dem komplexen Lernprozess gerecht werden können. Viertens sind Evaluationskonzepte und Log-Technologien entstanden, die Lernspuren sammeln und darstellen können. Schließlich steht (wie geplant) die Lernumgebung „SCoRe-Docs“, mit der eine asynchrone Online-Zusammenarbeit mit Text, Bild und vor allem Videotechnologien ermöglicht wird.

Auf der Tagung haben auch viele von uns aus dem Verbund in Gesprächen festgestellt, dass wir nach drei Jahren nicht am Ende sind (und damit meinen wir nicht nur die noch verbleibenden rund 5 Monate), sondern im Grunde erst am Anfang stehen, denn erst so langsam verstehen wir, an welchen Elefantenrüsseln, -beinen und -schwänzen wir uns tastend bewegt haben (vgl. Die Blinden Männer und der Elefant). Ehe das Neue in die Welt kommt, muss man die Grenzen dessen erfahren, was man bisher für wahr gehalten hat.

Gabi und ich, die wir die Grundidee zu diesem Projekt „in die Welt gesetzt hatten“, gehen mit zweigeteilter Meinung in die Projektendphase (und bald aus dem Projekt): Zum einen sind wir beide sehr dankbar, auf Menschen getroffen zu sein, die verschiedene Auffassungen von Didaktik vertreten. Dadurch wurde der Blick für Konzepte frei, die weniger den Einzelnen, als vielmehr das Kollektiv in den Blick nehmen und auch die Rolle von Steuerung in einem erweiterten Problemlöseraum in Richtung Gesellschaft neu denken. Das hat Folgen für das Verständnis von Wissenschaft, für die Qualität von Bildungsprozessen – und zwar bei Lehrenden und Lernenden – und es hat Folgen für die Technologien, denen wir ja immer auch eine Idee von Bildung einhauchen (wollen). Zum anderen sind wir beide aber auch enttäuscht, und zwar über das Verfehlen unserer sicher hehren Ziele (siehe oben): Wir wollten einen „Forschungsstrom“ als Outcome, haben aber nur einen „Forschungsrinnsal“ geschafft, zumal dieses Rinnsal auch noch als Beleg für das prinzipielle Funktionieren des Konzepts herhalten soll (oder muss).

Was antworten wir auf die Frage, warum wir für SCoRe nur so wenige Studierende gewonnen haben und beglücken konnten? Man ist schnell versucht, das auf die Nichtpassung der universitären Strukturen für solch innovativen Konzepte zu schieben. Und sicher ist das auch nicht ganz falsch. Aber man macht es damit doch auch zu leicht, denn: Zum einen ist das eine gewisse Selbstimmunisierung gegenüber Kritik, zum anderen verdeckt man hier die Chance, wirklich konsequent vom „Forschungsstrom“ bzw. von einer der Vision her zu planen. Wenn wir heute nochmal starten würden, dann wäre die erste (notwendige!) Bedingung die, dass man wirklich viele Studierende in eine forschungsähnliche Aktivität gewinnt. Und damit klar ist, wovon wir sprechen: Es sollten definitiv mehrere 100, ja vielleicht 1000 Studierende sein, denn dann brechen all unsere Routinen zusammen, die wir aus der bisherigen Didaktik kennen.

Eine solche (Selbst)Steuerung „der Vielen“ könnte man über virtuelle Raum- und Rollenkonzepte organisieren, also Räume mit bestimmten Arbeitsaufträgen und Prozessregeln, in denen dann Personen mit bestimmten Hüten aktiv sind. All das hatten wir in der SCoRe-Ideenphase im ersten halben Jahr schon ausgearbeitet (z.B. hier bei e-teaching.org), haben es aber dann unseres Erachtens viel zu früh verworfen. Warum? Weil wir „Raum“ vielleicht zu eng gedacht haben. Schaut man sich heute virtuelle Räume wie die Plattform Gather oder die Umgebung an, auf der wir unsere SCoRe-Tagung gemacht haben, dann sieht man, dass sich dort eine Vielzahl von Teilnehmenden selbstorganisiert tummeln und via Video-Chat austauschen, und man sieht auch, wo sie sich tummeln, was ungemein motivierend ist und die visuelle Koordination erleichtert, worauf auch Georg Müller Christ bei seiner Begrüßung verwies. Natürlich ist das nicht DIE Lösung für das Problem, wie man forschendes Lernen der Vielen mit Video zum Thema Nachhaltigkeit organisiert, aber es wäre ein anderer Zugang gewesen, Räume neu zu denken, was uns in Kombination mit 360-Social Video Learning in ein anderes Raum-Fahrwasser gebracht hätte.

Aber wie sagt man so schön: Was nicht ist, kann ja (vielleicht) in Zukunft noch werden.

Die „Da-Vinci-Formel“

Ich habe mit Leonardo da Vinci zwei Dinge gemeinsam: Ich bin genau 450 Jahre nach seinem Tod geboren und ich bin als Halbwüchsiger auf ein selbstgebasteltes Fluggerät gestiegen, mit dem mich mein Bruder von einem Turm stürzen wollte; aus reinem Erkenntnisinteresse versteht sich ;-). Aber es gibt noch eine Verbindung, die weniger konstruiert ist … Vor ein paar Jahren bin ich mit Jens Möller in einen Austausch über innovatives Denken und Analogien gekommen. Jens ist Innovationscoach und Autor des Buches „Die Da-Vinci-Formel“, zu dem ich jetzt eine kleine Rezension verfasst habe. Viel Spaß beim Lesen!

Rezension

Jens Möller unternimmt in seinem Buch „Die Da-Vinci-Formel“ den Versuch, aus dem Leben und Wirken des Renaissance-Genies Leonardo da Vici (1452-1519) sieben Erfolgsprinzipien herauszuarbeiten und für die Wissensarbeit heutiger Tage fruchtbar zu machen.

In der Einführung schildert Möller seine Motivation zum Schreiben des Buches und liefert eine kurzweilige Skizze zu den wesentlichen Lebensstationen von da Vinci. So erfährt man z.B., dass Leonardo ein uneheliches Kind war, was ihm den Zugang zur Universität verwehrte. Ausgestattet mit einem Übermaß an Wissbegierde suchte Leonardo zeitlebens nach Orten, Menschen und Gegenständen, bei denen er etwas Neues entdecken oder, wie Möller feststellt, geistig „stehlen“ konnte. Treibende Kraft von Genies, so Möller, seien nicht nur oder vor allem eine einzigartige und für Normalmenschen unerreichbare Kreativität, sondern ebenso menschliche und alltägliche Marotten, Spleens oder Ticks.

Um Letzteres geht es im Hauptkapitel des Buches: um hilfreiche Strategien – abgeschaut vom großen Meister –, die unser Denken, Fühlen und Handeln beflügeln, im wahrsten Sinne des Wortes in die Lüfte heben sollen. Zu diesen Strategien zählen laut Möller: (1) Umgib dich mit inspirierenden Menschen. (2) Klaue gute Ideen und perfektioniere sie. (3) Denke mit Stift in der Hand. (4) Verbinde das Unverbundene. (5) Fühle, was andere fühlen. (6) Probe deinen Mut! (7) Folge deinem Stern!

Jedes dieser Prinzipien wird im Buch durch da-Vinci-Zitate und -Leistungen fundiert und teils mit wissenschaftlichen Erkenntnissen gestützt. So ist es uns zwar intuitiv einsichtig, dass „Notizenmachen“ eine sinnvolle Methode zum Festhalten von Ideen ist, aber zu einer nachhaltigen Kreativmethode, zu einem Erfolgsprinzip der Da-Vinci-Formel, wird es deshalb, weil wir damit feinmotorische, emotionale, visuelle und begriffliche Aktivitäten synergetisch verschmelzen, was zu einer Art mentalen „Sprungbrett“ führt.

Man könnte an dieser Stelle sagen: „Problem erkannt, Gefahr gebannt.“ Möller geht aber noch einen Schritt weiter. Mit dem „Coaching Kompass“ bietet er dem Leser und der Leserin nach jedem Erfolgsprinzip die Möglichkeit, die eigene Kompetenz grob einzuschätzen und mit praktischen Tipps auszubauen. Wie das geht? Z.B. mit dem Tipp, sich die aktuelle Bravo-Zeitschrift zu Gemüte zu führen, um sich produktiv von der Jugendsprache irritieren zu lassen. Oder mit dem Hinweis, in der Fußgängerzone jemanden in ein Gespräch zu verwickeln, um auch kleine Mutproben zu erfahren.

Wie immer geht es beim Thema Kreativität und innovatives Denken um Perspektivenarbeit. Jens Möller gelingt es, den über 500 Jahre alten Großmeister der Perspektivenarbeit – Leonardo da Vinci – nahbar und in seiner Eigensinnigkeit erlebbar zu machen, was eine Leistung ist. Man erhält so nicht nur historische Einsichten; Leonardo gewinnt auch eine menschliche Seite, die zum Vorbild für die eigene Wissensarbeit taugt.

Wer das Buch mit großer Kritikwilligkeit liest, wird sich vermutlich daran stoßen, dass biografische Analyse und Konstruktion relativ flott mit Erfolgsprinzipien verknüpft werden, die sich – folgt man den Einband – zu 7 ErfolgsGESETZEN für innovatives Denken versteigen. Ob all diese „Gesetze“ für innovatives Denken und Handeln gleichranging und universell sind, darf wohl in der Tat bezweifelt werden. Wer das Buch aber neugierig liest und die Empfehlungen als Impulse nutzt, könnte ins Nachdenken kommen und auf diesem Wege sicher die eine oder andere originelle Heuristik mitnehmen.

Außerdem dürften Leserinnen und Leser je eigene interessante Anker in diesem kurzweiligen Buch finden – einen eigenen Anker möchte ich abschließend ergänzen: Will man die „Da-Vinci-Formel“ für die digitale Zukunft nutzbar machen, wäre es interessant, Leonardo noch einmal unter dem Prinzip des „Wahrnehmens, Sehens und Kommentierens“ zu analysieren. Die mehrere tausend Seiten umfassende Sammlung seiner „Notizzettel“ zeigt uns im Kern, wie sich flüchtige Ideen visuell und begrifflich durch Kommentare fixieren lassen. Durch bild- und videobasierte Online-Technologien mit kollaborativer Annotationsfunktion entstehen hier neue mächtige Werkzeuge und „Online-Werkstätten“, die unser aller Denken im Sinne Leonardos „beflügeln“ können.

Kindliche Zwickmühlen

Neulich fuhr ich mit meinem Einkaufswagen durch den Supermarkt, mit Maske, wie sich das in Corona-Zeiten gehört. Plötzlich fiel vor meinen Wagen ein Kinderspielzeug auf den Boden … ein Kindergesicht lachte mich aus einem Buggy an.

Ich spürte schlagartig zwei Impulse in mir: Der erste galt dem Kind und dem runtergefallenen Kinderspielzeug, was man ja als gut erzogener Mann direkt aufhebt, um es den Kleinen wieder in die Hände zu drücken. Der zweite Impuls galt der Mutter, die ihr Kind vor potenziellen Coronaviren fernhalten will und daher vermutlich böse wäre, wenn ich die Quietschente direkt in die Kinderhände zurückgebe.

Diese widersprüchlichen und in etwa zeitgleichen Impulse fühlten sich in Summe schlecht an: für mein emotionales Kleinhirn wie für mein reflexives Großhirn. Nach etwa 1,25 Sekunden rollte ich schweigend und ohne Handlung am Kinderwagen vorbei, ich ließ das Kinderspielzeug links liegen, die Mutter hob es auf.

Alles nicht schlimm, oder?

Ich erzähle das hier nicht, um es öffentlich zu verarbeiten ?. Nein, ich erzähle es, weil es mich an eine Geschichte erinnert hat, die mir ein Freund vor ein paar Wochen erzählte.

Dieser Kollege brachte seine Tochter zum Kindergarten, nachdem dieser sieben Wochen geschlossen war – eine Ewigkeit aus Kindersicht. Die kleine Tochter freute sich also riesig, ihre Freundin wieder zu sehen. Etwa zeitgleich wurde die Freundin von ihrer Mutter zum Kindergarten gebracht. Die beiden sahen sich. Die Tochter meines Freundes lief freudestrahlend und mit ausgestreckten Armen auf ihre Freundin zu. Diese bleib stehen, wie versteinert, versteckte sich schließlich hinter ihrer Mutter.

Was war geschehen? Die Mutter (inklusive ihres Mannes) hält es für besser, wenn sich die Freundinnen bis auf weiteres nicht mehr umarmen, der Corona-Virus lässt das nicht zu. Nun will ich gar nicht über das Für und Wider streiten. Fakt ist, dass beide Freudinnen bitter weinten, die eine weil sie überhaupt nicht verstand, warum sich ihre beste Freundin so verweigerte, die andere, weil sie gefangen war zwischen der Vorgabe ihre Eltern „ja nicht ihre Freundin zu umarmen“ und ihrer inneren Stimme, ihre Freundin nach der langen Zeit „so sehr umarmen zu wollen“.

Mich interessiert an diesem Bild genau die letzte Szene: diese emotionale Zwickmühle, dieser doppelte und widersprüchliche Impuls, der vielleicht eine schwache Ähnlichkeit mit meinen Impulsen oben hat. Nur mit einem wichtigen und entscheidenden Unterschied!

Während ich – ein Erwachsener – mir solche emotional-kognitiven Zwickmühlen einigermaßen gut umgehen kann, durch Abstrahieren, Analysieren, Distanzieren, verbleiben die Zwickmühlen bei den Kindern unverarbeitet, denn: Ich glaube nicht, dass trotz aller Erklärung der Erwachsenen auf emotionaler Ebene eine Klärung und Erleichterung „im Herzen der Kinder“ stattfindet.

Was also tun? Wenn man schon nicht will, dass sich die Kleinen umarmen – wofür es ja Gründe geben mag –, so müssen wir uns doch viel mehr Gedanken machen, wie wir solche Erlebnisse „zur Sprache“ bringen können. Vielleicht ist (explizite) Sprache auch der falsche Modus, vielleicht ist es eher das Rollenspiel, das den Kindern ein Ventil geben könnte, denn hier geht es um das große Feld des impliziten (Körper-)Wissens. Mir scheint, hier müssen wir hinschauen, gemeinsam, ohne viele Worte.

Döner und Dönerinnen

Es ist nun fast zehn Jahre her, als ich mich zum ersten und bisher einzigen Mal zum Thema Gendersprache unter dem Motto „Sprachgewalt“ geäußert habe. Das Credo von damals: Gendern zerstört die Ästhetik der Sprache und es bleibt dort ohne Wirkung, wo eine Bundeskanzlerin, eine Kampfpilotin oder eine Unternehmerin zur Normalität gehören.

Auch 2021 erscheint mir diese Position nicht falsch zu sein, aber wie immer ist das Ganze vielschichtig und verzwickt, weshalb es einer Aktualisierung bedarf.

  • Erstens sind da die pragmatischen Argumente, die auch Gabi in Rückgriff auf den aktuellen ZEIT-Standard aufgegriffen hat: Neben gleichgewichtiger Repräsentanz von Frauen und Männern in den Texten geht es ebenfalls und gleichgewichtig um Lesbarkeit, Schönheit, Tradition und Effizienz. Als Folge dieser Anerkennung von gleichrangigen Werten fliegen alle Sternchen, Unterstriche, Binnen-I etc. als Lösungsoption raus. Favorisiert wird ein Wechsel der weiblichen und männlichen Form als Basismodus und Doppelnennung dann, wenn es zur inhaltlichen Präzisierung beiträgt.  
  • Zweitens hat Rieke Hümpel in einem sehr lesenswerten Beitrag u.a. auf ein strategisches Argument hingewiesen, das weniger nach der Schönheit fragt, sondern darauf verweist, dass Gendern der Emanzipation (also dem Ausgangsinteresse) selbst schade! Wie das? Durch Gendern werde die Frau permanent in ihrer Geschlechterrolle angesprochen, was so klingen kann, als seien Frauen Opfer und bedürfen des besonderen Beistands.
  • Drittens lassen sich anti-libertäre Argumente ausmachen, die über das pragmatische und strategische Argument hinausgehen: Wer nicht ordentlich gendert, ist „anders“, und wer anders ist, wird ausgegrenzt. Darauf hatte auch schon Hümpel verwiesen; Schnell und pauschal läuft man auch bei gut begründeter Kritik Gefahr, als Frauenfeind, Querdenker oder gar Nazi beschimpft zu werden, … also schweigt man lieber und jeder weiß: Mit dem Schweigen beginnt der schleichende Tod unserer Demokratie –  großes Besteck also.

Neulich sah ich Ursula von der Leyen in einem Statement im Nachgang zum Sofagate-Fall: „Weil ich eine Frau bin!“ Sie sah in ihrem Frausein den Hauptgrund, warum sie auf dem Sofa und abseits Platz nehmen musste. Zwar lassen sich auch andere Gründe finden, aber von der Leyens lenkte den Blick geschickt vom persönlichen Einzelfall in Richtung all jener Frauen, die solche Verletzungen im Stillen, ohne Kamera, ohne Beobachter erleiden und aushalten müssen.

Wir alle – Frauen wie Männer – sollten aufpassen, dass wir den Frauen wie Männern auf den faktischen Spielfeldern des Lebens nicht die Stühle wegziehen (Achtung Metapher) und stattdessen den kollektiven Blick auf die kleinen Sternchen lenken, so wie Zauberer das allzu gerne tun, um das Wesentliche zu vertuschen. Umgekehrt glaube ich nicht, dass die kleinen Sternchen auch nur einen einzigen Stuhl an die richtige Stelle rücken; oft bleibt das eine akademische Turnübung. Schiefe Machtstrukturen lassen sich durch wechselseitiges Vertrauen Schritt für Schritt aushebeln und da hilft nur eins: anfangen, TUN, z.B. beim Thema Einstellungen (trotz Kinder). Unsere Sprache wird nach diesen Taten natürlich (ohne Zwangsverordnung) folgen.

Querdenken

Wenn man noch vor einiger Zeit in etwa sagen wollte, dass jemand „um die Ecke oder gegen den Strich denken“ kann, wenn man zum Ausdruck bringen wollte, dass dieser jemand sich nicht vom Mainstream leiten lässt, sondern „out of the box“, also jenseits der Grenzen mental agiert, die alle anderen für akzeptiert und normal halten, dann sagte man, dieser jemand sei ein Querdenker. Für solche Menschen – selbstredend Frauen wie Männer – gibt es im Englischen den Ausdruck „Wild Duck“ (vgl. auch hier), was nochmal darauf verweist, dass diese geistig „Wilden“ Widersprüche herausfordern, was den Umgang mit ihnen nicht immer leicht macht.

In den Nullerjahren habe ich mich länger mit dem Thema „Querdenken“ beschäftigt: Zum einen hatte ich damals zusammen mit Hermann Rüppell einen Aufsatz über geistige Besonderheiten von erfinderischen Menschen geschrieben (DANTE), zum anderen ging es in meiner Dissertation um das Thema analoge Kommunikation, also den Gebrauch von passenden Vergleichen und analogen Sprachbildern für die Wissensarbeit zwischen den Disziplinen. Kurz: In meiner Zeit war der Begriff Querdenker für Menschen reserviert, die eine besondere Form von Kreativität besaßen und damit komplexe Probleme lösten, die am Ende alle weiterbrachten.

Heute ist das anders.

Der Begriff wurde über Nacht geklaut, verdreht und für Menschen reserviert, die das Corona-Virus leugnen, Verschwörungstheorien in die Welt setzen und Rechte Gewalt gutheißen. Aus der Warte der Kommunikationsstrategie muss man sagen: Das ist schlau gemacht, denn mit dem Begriff Querdenker grenzen sich solche Gruppen positiv gegenüber dem „vernebelten“ Mainstream ab, also all jenen, die noch nicht die „wirkliche Wahrheit hinter dem Vorhang“ erkennen können.

Nun darf man in diesem freien Land solche Begriffspiraterie betreiben. Was mich ärgert ist, dass die Medien Land auf Land ab diese Bezeichnung übernehmen und pflegen und dabei offenbar nicht merken, dass das den – ja wie nennen wir sie denn nur – in die Hände spielt. Heute darf jeder und jede, die rechts und esoterisch denkt und handelt, sagen, ich bin stolz ein Querdenker zu sein.

Oh Mann, wie weit sind wir damit weg von Querdenkern wie Leonardo da Vinci oder anderen Menschen, die quer durch alle Wissensgebiete Erfindungen gemacht und neue Gedanken zusammengetragen haben, wie weit weg von dem guten Grundgedanken des Querdenker-Clubs mit fast 400.000 Mitgliedern, in dem das laterale Denken gepflegt und Ideen für das Innovationsmanagement in Organisationen ausgetauscht wurden. Ob wir den Begriff nochmal drehen können? Ich glaube nicht, denn ab jetzt hängt am Begriff „die dunkle Seite“, den Geruch bekommt man nicht mehr weg. Also lassen wir ihn fallen und denken uns was Neues aus, dass dürfte ja den „Wild Ducks“ nicht so schwerfallen.

„Didaktik und Methodik“ … da stimmt was nicht!

Für mich war es lange selbstverständlich, alle Fragen rund um den Unterricht pauschal mit „Didaktik und Methodik“ zu klassifizieren. So hatte ich es im Sport- und Pädagogikstudium in den 1990ern gelernt. Und ja, man kann es in vielen Artikeln auch heute noch lesen und man hört es in vielen Workshops von Praktikern genauso wie von wissenschaftlichen Fachleuten. Doch, ist das noch zeitgemäß?

Sucht man nach der Ursache dieser Formulierung, so wird man bei Wolfgang Klafki fündig. Im Funkkolleg 1970 sagt er: „Wir halten es für möglich und zweckmäßig, die Ziel- und Inhaltsfragen von den Methoden- und Medienfragen theoretisch zeitweilig abzuheben“. Klafki, DER Kopf der bildungstheoretischen Didaktik, Theoretiker und Praktiker in einer Person, ging es zwar um eine Verschränkung von materialer (= Inhalte und Ziele) und formaler (= Verhalten) Bildung, was er als kategoriale Bildung bezeichnet, aber „unterm Strich“ war für ihn die Inhaltsfrage immer wichtiger, weswegen er auch von einem Primat der Didaktik sprach, von einer „Didaktik im engeren Sinne“, die einen Vorrang zur Methodik haben sollte. Was von dieser hier nur sehr verkürzt wiedergegebenen Diskussion im Bildungsalltag vieler Praktiker übrig blieb, war eben „Didaktik und Methodik“. Doch ist das gut so? Ich denke nicht: Zum einen, weil es historisch nicht ganz korrekt ist, zum anderen, weil es begriffslogisch wie unterrichtspraktisch eher Verwirrung stiftet.

Schaut man sich modere Definitionen zur Didaktik an, dann wird zwar nicht einhellig, aber doch recht konsensfähig von einer „Wissenschaft vom Lehren und Lernen“ (z.B. Kron) gesprochen. Dort, wo man also das Lehren mit dem Lernen systematisch „koppeln“ will, spricht man von Didaktik. Und unter diesem Dachbegriff ist es dann selbstverständlich, dass wir Inhalts- und Zielfragen ebenso besprechen müssen wie Methoden- und Medienfragen, mindestens!

Beschäftigt man sich heutzutage mit der Gestaltung von formalen „Lernwelten“ (Unterricht, Training, Vorlesung etc.), dann ist man gut beraten, sich am „Didaktischen Design“ zu orientieren. Zum einen sind da alle didaktischen Basisaktivitäten (Inhaltsauswahl und -gestaltung, Aktvierung durch Aufgaben sowie Begleitung durch Feedback, vgl. auch constructive alignment) subsummiert und aufeinander bezogen, zum anderen werden materiale und formale Fragen unter einer pragmatischen Perspektive integriert (keine Denkschulen, wie Berliner, Hamburger etc.), was für den Lehralltag einfach hilfreich ist.

Fazit: Vielleicht sprechen wir in Zukunft lieber einfach von „Didaktik“ als Dachbegriff für alles, was es da zu besprechen gibt, denn „Didaktik und Methodik“ klingt begriffslogisch nach „Tiere und Affen“: Da stimmt was nicht.

„Social Video“ und die Kindsköpfe

Es waren die Anfänge bei Ghostthinker, als wir das Thema Social Video in viele Richtungen ausprobierten und explorierten: Ein Weg führte uns zu den Kindern, in die Grundschule. Den Anstoß dazu gaben damals Richard Heinen und Uwe Rotter (beide damals bei „Lehrer Online“, Richard jetzt bei der Montags Stiftung Jugend und Gesellschaft und Uwe beim Haus der kleinen Forscher), die offenbar noch so viel Kind in sich hatten, dass sie nicht nur die Idee von TechPi & MaliBu gut fanden, sondern auch das nötige Kleingeld für die ersten Serien besorgten – den „Kindsköpfen“ sei Dank!

TechPi & MaliBu? Für alle, die die beiden noch nicht kennen: TechPi ist ein Außerirdischer vom Planeten Omitron mit kreativer Vorliebe für alles Technische; MaliBu ist sein irdischer Freud – ein Schmetterling – der die Sachen gerne mal zu Ende denkt – „tech meets social“ sozusagen. Zusammen erleben die beiden eine Reihe von Geschichten, die nicht nur für sie lehrreich sind, sondern immer wieder Kinder in den Bann ziehen: Klimaschutz, Umweltprobleme, Natur- und Artenschutz etc. und die Rolle des Menschen, also all das, was uns auch heute beschäftigt und was sich mit dem Begriff der „Dilemmata“ – sowas wie Zwickmühlen – auf den Punkt bringen lässt.

Unser Ziel war damals, über kurzweilige Kindergeschichten, diese Dilemmata zu skizzieren, um bei Kindern im Grundschulalter ein Interesse für diese Art von Problemen und zu wecken. Es ging um eine Denkhaltung, nicht mehr, aber auch nicht weniger!

Neben den aufwändigen Video-Geschichten (Inhalte) haben wir schon damals an mehr Beteiligung und Interaktion gedacht: Kinder konnten diese Videos im Klassenverbund mit Hilfe von Aufgabenblättern kommentieren, per Text und per Audio, was sie zum Weitererzählen der Geschichten animierte, also Social Video der besonderen Art. Wie toll das funktionierte, zeigte die Masterarbeit von Monika Gröller, die in einer Fallstudie herausfand, dass sich die Grundschulkinder tief in die Problemstellung eingraben und auch noch Wochen später, motiviert und informiert von den Geschichten und ersten „Lösungsversuchen“, berichten konnten (vgl. hier)

Aus aktuellem Anlass hat der Verein „Lebensraum Lechtal“ um Bereitstellung der Folge „Sackgasse am Fluss“ gebeten (der Verein war Sponsor!). Wir haben das nun in Absprache mit dem Verein auch auf YouTube gestellt.

Zwei Sachen sind mir wichtig:

  • Man sieht was herauskommt, wenn „Kindsköpfe“ ihre Köpfe und Ressourcen zusammenbringen; zu den Kindsköpfen zählen mindestens auch Gabi Reinmann (mit der ich die Figuren entwickelt und Geschichten geschrieben habe), Johannes Metscher (technische Leitung des Projekts), Marco Rosenberg (Stimmen)  und Frank Cmuchal –  letzterer ist für die tollen Zeichnungen verantwortlich.
  • Die Figuren sind aus meiner Sicht zeitlos „schön“ und der didaktische Rahmen (tech meets social) scheint mir heute mehr als zeitgemäß! Vielleicht findet sich ja ein Verlag, der das Ganze in einem professionellen Rahmen fortführen will. Der Anfang ist gemacht!

ver~rückt

Zusammen mit Gabi ist ein kleiner Artikel zum Thema „Digitalisierung und Forschendes Lernen“ entstanden, der hier als Impact Free-Artikel abrufbar ist. Interessant ist daran, dass wir einen so digitalisierungsabstinenten Kandidaten, wie das Forschende Lernen, als Sprungbrett für Neuüberlegungen für eine reflexive Digitalisierung nutzen … das ist schon ver~rückt. In der Einleitung schreiben wir: „Durch Bewusstmachung des forschenden Anteils beim forschenden Lernen wird […] gezeigt, dass die Digitalisierung nicht nur erkenntnisstützende, sondern auch erkenntniskonstituierende Tätigkeiten beeinflusst und dabei zudem Neues schaffen kann.“ Viel Spaß beim Lesen!