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Digitale Bildungslandschaften: schöne und zukünftige

Letzte Woche hatte mich die IMC nach Saarbrücken eingeladen, um im Rahmen der Learning Journey über Social Video Learning zu sprechen. Anwesend waren ca. 50 Personen aus dem Umfeld von Corporate Learning, also viele Kunden der IMC und einige Wissenschaftler. Mir hat der Tag aus mehreren Gründen gut gefallen: 

  • Zum ersten bin ich natürlich froh, dass sich auch Zielgruppen außerhalb des Sports für unseren Ansatz interessieren, hier also Lösungspotenzial für die eigenen Bildungsherausforderungen sehen. Diese liegen z.B. im Bereich der Lehrlingsausbildung, bei der es immer mehr darauf ankommt, dass die Neulinge eigenaktiv die Probleme mit ihrem Vorwissen verarbeiten und sich gegenseitig coachen, was mit Social Video Learning (vgl. auch Draufhaber) ganz hervorragend funktioniert. Zum anderen wurden Potenziale im Bereich des Wissensmanagements, insbesondere beim Thema Leaving Experts, gesehen, denn die Frage, wie man (implizites) Erfahrungswissen von scheidenden Experten so „festhält“, dass es für Neulinge nützlich ist (es muss nicht explizit sein), bleibt sicher einer der schwierigen Probleme des Wissensmanagements, zu der Social Video Learning, gern in Verbindung mit Methoden des Story Tellings, fruchtbare Impulse bieten kann.
  • Zum zweiten finde ich es klasse, dass unter der Federführung von IMC-MitarbeiterInnen ein schönes Buch mit dem Titel „Digitale Bildungslandschaften“ herausgekommen ist, indem die aktuellen An- und Einsichten zur digitalen (Weiter)Bildung gebündelt dargestellt sind. Mein eigener Beitrag „Social Video learning – eine didaktische Zäsur“ versucht den Bruch zwischen klassischer Videorezeption und den neuen Potenzialen der aktiven, reflexiven, kollaborativen und mobilen Videoarbeit im Rahmen von Blended Learning und Professional Community zu fassen, wobei mir der Sport als Kontext dient.
  • Zum Dritten haben ich auf der Learning Journey einige Impulse der anderen Redner mitgenommen: Von Herrn Michael Härtel (BIBB) den Hinweis, dass bei aller Digitalisierung (1000 Tools) die Grundprozesse von „informieren, planen, strukturieren, umsetzen, testen, reflektieren“ in Verbindung mit der Medienpädagogik (Mediendidaktik, Medienerziehung, Medienintegration) weiterhin Geltung haben, was entspannt. Von Frau Dr. Svenja Falk (Accenture) konnte ich erfahren, dass sich die Wirtschaft in den nächsten Jahren von der künstlichen Intelligenz große Produktivitätssteigerungen erwartet, was sowohl Folgen für die Zukunft der Arbeit(slosigkeit) als auch für die digitalen Bildung hat; letzteres kam in diesem Vortrag zu kurz, sollte von uns Bildungsleuten aber genau in den Blick genommen werden, denn hier sind viele Fragen (gefährlich) offen. 

Und der geplante Besuch des IT-Gipfels, der ebenfalls in Saarbrücken stattfand? Da reden wir besser nicht drüber. Inmitten meiner Vorfreude musste ich feststellen, dass ich lediglich das Auftaktprogramm an der Uni Saarbrücken besuchen durfte, dass Hauptprogramm in der Kongresshalle war nur für Akkreditierte zugänglich… aus dem IT-Gipfel wurde ein IT-Zipfel. Schade, denn ich hätte wirklich gern gesehen, wie das neue Zahlenkürzel 4.0 mit der selbständigen (!) Computersteuerung von Produktionsprozessen mit der Selbstbestimmung (!) und der Partizipation (!) der Arbeitnehmer zusammengeht. Mein Ruderlehrer sagte immer, nachdem (!) einer ins Wasser gefallen war: „Machen sie sich Gedanken!“

Von |24. November 2016|Kategorien: Allgemein|Kommentare deaktiviert für Digitale Bildungslandschaften: schöne und zukünftige

Flipped Meeting als Tagungs-Management-Methode

Während in Deutschland die ersten Herbststürme um die Häuser fegen, war es im italienischen Bozen in den letzten drei Tagen herrlich warm. Genau das richtige Klima, um mit dem ganzen Projektteam von Prepare an unserem zweiten EU-Treffen zu arbeiten (längerer Bericht von Klaus Himpsl-Gutermann & Reinhard Bauer hier). Methodisch neu war, dass wir dieses Treffen als Flipped Meeting organisiert haben (vgl. auch den Beitrag von denkspuren). Aber der Reihe nach …

In der virtuellen Vorphase hatten wir uns mit Blick auf die knappe Zeit in Bozen darauf geeinigt, dass jeder Teilprojektleiter den aktuellen Projektstand in Form eines Videos zusammenfasst und auf edubreak zur Kommentierung aller Mitglieder bereitstellt. Der Effekt: Wir konnten schon im Vorfeld unser Wissen teilen und Probleme identifizieren, über die wir dann in Bozen vertieft diskutieren wollten. Kurz vor Bozen waren mehrere Videos online (Screenvideos und klassische Präsentationen vor dem Beamer) und viele Tn hatten sich mit knapp 100 Videokommentaren argumentativ eingestimmt. Klasse!

In Bozen hatte ich das Gefühl, dass wir schon „drin“ waren, so dass wir auch relativ schnell zur Sache kommen konnten. Das zeigte sich u.a. in der raschen Entwicklung eines der wichtigsten Bausteine im Projekt: Dem verallgemeinerten Ablaufplan für die reflexive Praxis. Unter Ablaufplan verstehen wir ein Vorgehensmodell, welche Aufgaben man bereitstellen muss, um eine Unterrichtsreflexion mit kollaborativem Feedback zu organisieren: (1) Zielsetzung nennen und Erwartungen der Tn zu einem Thema X in einem Blogbeitrag formulieren lassen. (2) Aufforderung, eine Unterrichtssequenz mit Bezug zu (1) zu filmen und online zu stellen. (3) Aufforderung, im Video im Sinne einer Selbstreflexion nach Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken zu suchen und dies mit einem Videokommentar explizit zu machen. (4) Einholen von Feedback seitens der Mitstudierenden durch Rekommentierung/Kommentierung entweder global von allen oder spezifisch von einem Tandempartner. (5) Optional und je nach Ressourcen: Expertenfeedback durch die Lehrenden via Videokommentar einbinden und (6) Formulierung der persönlichen Konsequenzen vor dem Hintergrund von 1-5 in einem Blogbeitrag. Bis hierher sind wir gekommen, weitere Arbeitsschritte in Richtung e-Portfolio-Arbeit (Prozessportfolio = in edubreak) und Inszenierung (Produkt- oder Show Case-Portfolio = in mahara) stehen noch aus.  

Natürlich sind mit diesem Modell noch nicht die konkreten Aufgaben formuliert. Aber ich denke, dass dies nun für jeden von uns machbar ist. Auf jeden Fall ist der Ablaufplan eine gute (allgemeine) Basis, mit der man nun Erfahrungen zur reflexiven Praxis sammeln, austauschen und verfeinern kann.

Wie geht es mit dem „flipped“ nun weiter? Wir haben in Bozen wieder Videos aufgenommen, nicht blind alles, sondern sehr gezielt nur die „verdichteten Gedanken“: Wir haben die Arbeitsergebnisse auf Flipchart von Teammitgliedern noch einmal verbalisieren bzw. rekonstruieren lassen. Genau diese Videos sind die Grundlage dafür, dass wir asynchron in der nächsten Woche online weiterdenken. Dabei soll der Kerngedanke aufgegriffen und verfeinert werden, denn jeder von uns hat bestimmt noch Ideen, sobald er/sie wieder in der jeweiligen Heimat ist.

Wie bewerte ich den Prozess? Die Idee und der hier skizzierte Ablauf haben funktioniert. Was wir in Zukunft besser machen können, sind die Disziplin und die Zeitplanung: Nicht jeder von uns hatte im Vorfeld die Zeit, die Videos zum Arbeitsstand frühzeitig hochzuladen, nicht jeder von uns hat seine Fragen oder Ideen im Videokommentar hinterlassen und sicherlich konnten auch nicht alle Tn die Videokommentare vorab lesen und hier ein kollaboratives Feedback geben. Weiter sehe ich Verbesserungsbedarf in der Zusammenfassung der ~ 100 Videokommentare zu einer Diskussionsagenda. Dies hatte ich relativ schnell zusammengeschustert, was mir aber vor Ort nachgesehen wurde. 

Kurz: Flipped Meeting mit Social Video Learning kann man als Tagungs-Management-Methode einordnen. Die Herausforderung für die Zukunft besteht darin, dass wir an der „flipped culture“ arbeiten, also an den neuen Arbeitsroutinen und Haltungen, die ein solcher Wechsel von Gewohnheiten mit sich bringt – ein Thema, dass aktuell über allen 4.0-Wortkombinationen schwebt. 

Von |2. Oktober 2016|Kategorien: Allgemein|Kommentare deaktiviert für Flipped Meeting als Tagungs-Management-Methode

Hamburger Tagungen

Anfang/Mitte des Monats war ich gleich auf zwei Tagungen hier im sonnigen Hamburg: Zum Einem auf der Solution Hamburg, einer Fachtagung, die sich um das Thema (humane) Digitalisierung dreht, sowie auf der Talk Meet Innovation (16. HAMBURGER KONGRESS SPORT, ÖKONOMIE UND MEDIEN), einer Veranstaltung, die sich dem Thema „Sport und Stadtentwicklung“ aus einer Vielzahl von (wissenschaftlichen) Perspektiven nähert. Anlass für meinen Besuch auf der Solution war ein Beitrag von Andreas und Lena Siemers (beide Macromedia Hochschule Hamburg) zum Thema „360-Grad-Video/VR“, bei dem wir Ghostthinker im Vorfeld mitwirken konnten. Zwei Gedanken habe ich insbesondere von der Solution mitgenommen: 

Die Gründer und Mit-Initiatoren der Veranstaltung präzisierten zu Beginn (fast schon entschuldigend) den Titel der Veranstaltung: „Digitalisierung: Mannschaftssport für Unternehmen!“ Digitalisierung sei ein irreführender Begriff, weil er nur die technische Facette nahe legt. Dabei gehe es doch vielmehr um eine „gemeinsame Handlungspraxis“, wobei die digitalen Medien eine gute Unterstützung bieten. Ich dachte: „Richtig, wie können wir das noch mehr auf den Begriff bringen?“ 

Angestoßen durch den Tagungstitel gab es eine erste Keynote vom ehemaligen Handballtrainer Heiner Brand. Der Vortrag lebte von den Erfolgen und Erfolgsstrategien aus dem Sport. Nur, was macht man damit in der Wirtschaft? Sein lapidarer Kommentar an die Zuhörer: „Das müssen Sie wissen“. Hier ist es aus meiner Sicht falsch, wenn man die Erfolgsstrategien aus dem Sport einfach in die Wirtschaft trägt und analogisiert und damit die Besonderheiten des Entstehungs- und Anwendungskontextes verwischt. Sport ist NICHT Wirtschaft, … wir erinnern uns, Sven Güldenpfennig hatte gesagt: „Sport ist un-ehrlich, un-friedlich, un-gerecht, un-sozial, un-gesund, un-ökonomisch, un-demokratisch, un-politisch, un-nütz, ja un-sinnig.“ Also, da müssen wir nochmal genauer drüber nachdenken :).

Von |28. September 2016|Kategorien: Allgemein|Kommentare deaktiviert für Hamburger Tagungen

Didaktisches Framing

Der immer noch aktuelle Claim von Ghostthinker lautet: „reframe learning“. Bei der Entwicklung des Claims hatten wir im Sinn, dass vor allem die didaktischen Vorerfahrungen, (epistemischen) Überzeugungen und Wahrnehmungsmuster (kurz: das Mindset) darüber bestimmen, was wir als didaktisch wertvoll oder weniger wertvoll einstufen, und dass eben dieses Mindset als Ausgangspunkt jeglicher Beratung (und Veränderungen) gelten muss. Entsprechend dreht sich ein wesentlicher Teil meiner Beratertätigkeit darum, mit Bildungsverantwortlichen aus Sportverbänden, aber auch außerhalb des Sports, darüber zu sprechen, welche verdeckten Vorstellungen von „guter Lehre“ existieren und wie man sie ggf. kritisch hinterfragen und verändern kann.

Um diese (impliziten) Vorstellungen sichtbar zu machen, nutze ich nicht selten eine Kinderzeichnung, auf der die „Nürnberger Trichter“ durch 180 Grad-Drehung zu kommunikativen „Sprachrohren“ umfunktioniert werden; reframing also auch hier innerhalb der Zeichnung.

In einem eher zufälligen Gespräch mit Dieter Euler letzte Woche in Hamburg bin ich auf diesen Punkt zurückgekommen: Er berichtete von seinen Erfahrungen in der Beratung ausländischer Hochschulen und den Herausforderungen, die gerade im didaktischen Framing liegen, denn: Nicht selten scheitern Implementationsversuche, z.B. weil erst im Prozess deutlich wird, dass die Akteure die didaktischen Überzeugungen nicht (in der Tiefe) teilen, oder weil die Akteure die pädagogisch aufgeladene Sprache nicht verstehen oder verstehen wollen. 

Was tun? Ich glaube, der Weg über die metaphorische (vs. analytische) Visualisierung ist eine Möglichkeit, um zu (impliziten) didaktischen Überzeugungen ins Gespräch zu kommen. Karin Moser, eine Schweizer Kognitions- und Metaphernforscherin,  hatte in den 1990er Jahren die Metaphernanalyse als Methode des Wissensmanagements gedeutet. Hier könnte man sicher nochmal ansetzen, um systematischer als bisher das Verstehen des (didaktischen) Verstehens in den Blick zu nehmen, was auch im Kontext eines „Double-Selfreflexive Scholarship of University Teaching“ (Reinmann/Schmohl) von Interesse sein könnte. 

Von |10. Juli 2016|Kategorien: Allgemein|Kommentare deaktiviert für Didaktisches Framing

Trainerbildung im Fußball: Sowohl-als-auch

Unsere Piloten zur Entwicklung von Blended Learning mit Social Video Learning im Deutschen Fußball Bund kommen zum Abschluss. Unter Projektleitung von Wolfgang Möbius hatten Markus Söhngen und ich uns in den letzten Monaten an die Seite der Praxiskollegen gestellt, um an der Neukonzeption mitzuwirken und die Umsetzung im Fußball- und Leichtathletik Verband Westfalen (Lead: Maik Halemeier) und im Fußballverband Sachsen-Anhalt (Lead: Dieter Hausdörfer und Dominik Bernecker) zu begleiten. 

Die bisherigen Erfahrungen sind wirklich positiv: Die Teilnehmer (Trainer!) haben  hunderte von Videokommentaren geschrieben, z.B. zu der Frage, an welchen Spielszenen sie ihre persönliche Fußballphilosophie festmachen oder was sie in einem Spiel sehen, wenn sie sagen, sie sehen etwas „Gutes“. Die Referenten haben erfahren, dass Social Video Learning eine mächtige Methode ist, um an die Gedankenwelt der Teilnehmer zu kommen, und um von ihnen zu erfahren, welche Interpretationen und Erklärungen sie bestimmten Videoszenen zuschreiben. Das sind ideale Einstiegspunkte für gezielte und personalisierte Coaching-Prozesse, so wie es eine kompetenzorientierte Trainerausbildung (→Prof. Sygusch) im Fußball einfordert. Das alles ist anstrengend, macht aber auch Lust auf eine Art fußballerische Intellektualität, die tief mit der Coaching-Praxis verbunden ist.

Auf der DFB Jahrestagung Bildung 2016 konnte ich diese Vorstellungen zum Zusammenhang von Kompetenzorientierung und Nutzung von „cognitive tools“ als Referent noch etwas mehr ausbuchstabieren. Vor allem gelingt mir das am Beispiel von Video-Live-Tagging „auf’n Platz“ und der zeitlich nachgelagerten Videoreflexion durch Social Video Learning. Hier verschmelzen Theorie und Praxis, Online und Präsenz sowie Wissen und Können zu einen neuen Bildungs-„Raum“, in dem man dann besser von „theoriebegleitender Praxis“, „onlinebasierter Präsenz“ oder „wissendem Können“ spricht. In diesem Zusammenhang hatte ich das strukturbildende Potenzial von digitalen Bildungsmedien angesprochen, nämlich die Überwindung von Dualismen: Fragwürdige Dualismen wie Präsenz vs. Online, die uns zu einem „entweder-oder“ verführen, sollten wir auflösen zu einem “Sowohl-als-auch“, wie es Bildungsprozesse (mindestens) im Sport einfordern.

Von |19. Juni 2016|Kategorien: Allgemein|Kommentare deaktiviert für Trainerbildung im Fußball: Sowohl-als-auch

Minitrainer ganz groß

Minitrainer sind Basketballtrainer und Basketballtrainerinnen, die bei Kindern die Freude am Basketball entfachen. Dazu nutzen sie in der Regel eine eigene Kindersprache mit Geschichten und Metaphern, geben kurze, klare Anweisungen, die in direkte Spiel- oder Übungsformen münden und manchmal wird auch gesungen. Spaß ist zentral und über Spaß vermittelt sich die Sache.

Man könnte denken, dass Minitrainer auf vielfältige Möglichkeiten der Aus- und Weiterbildung treffen. Weit gefehlt, denn es gibt praktisch keine wertigen Angebote. Diese Schieflage haben der Deutsche Basketball Ausbildungsfond/Beko BBL und die DBB erkannt und eine Qualifizierungsoffensive für eben diese Minitrainer gestartet. Und genau zum Abschluss des ersten Jahrgangs durfte ich gestern in Berlin ein kleines Ausbildungsmodul übernehmen (im Bild Christian Steinberg). 

Auf dem Programm stand das Thema „Wissensweitergabe unter ReferentenInnen“, das ich in Richtung Experten-Novizen-Kommunikation spezifiziert habe. Eingerahmt durch eine hinführende Online-Phase mit ersten Videos zu einer fiktiven Vermittlungssituation, haben wir uns während der Präsenzzeit von zwei Stunden ein paar wenige Theorie-Elemente angeschaut (z.B. Grounding, Narration), um dann in einem praktischen Teil das Gehörte auch gleich umzusetzen. In der nachfolgenden (zweiten) Online-Phase werden wir die erstellten Videos genauer analysieren, um daraus Folgerungen für die eigene Vermittlungspraxis zu ziehen.

Vielleicht habe ich dem einen oder der anderen ein paar Impulse geben können. Aber ich merke auch, wie begrenzt die Möglichkeit ist, als Nicht-Basketballer zu den Spezifika der Zielgruppe vorzudringen. Umso erfreuter war ich, dass wir gegen Ende des Workshops noch auf einer grundsätzlichen Ebene über den Charakter des neuen Ausbildungsprogramms für Minitrainer sprechen konnten: Soll man die Potenziale aus dem Umgang mit Kindern nicht auch für die Referentenschulung nutzen? Welchen Anteil haben dann Spiel, Narration und Handlungsorientierung? Welchen Typ von Ausbildern wollen wir: den Wissensvermittler oder denjenigen, der mit TrainerInnen Ausbildungsprobleme und -lösungen diskutiert? Welche Rolle spielen die digitalen Medien bei der Neukonzeption des Qualifizierungsprogramms, bei der Wissenserschließung, der Reflexion und Kollaboration und bei der Prüfung? 

Ein Gedanke hat mich auf der Rückreise schon fasziniert: Was wäre, wenn wir die Ausbildung von Erwachsenen radikaler als bisher an den Grundformen des Kindertrainings ausrichten, also eben Ernst machen mit Spiel, Narration und Handlungsorientierung (Trias)? Zusätzlich erforderlich wäre freilich ein Anteil an kritischer Reflexion und Theoriearbeit. Aber auch die könnte man im Sinne der Trias neu erfinden. Also … wie geht Trainingswissenschaft mit „Zwergen und Riesen“? 

Von |29. Mai 2016|Kategorien: Allgemein|Kommentare deaktiviert für Minitrainer ganz groß
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