Anfang/Mitte des Monats war ich gleich auf zwei Tagungen hier im sonnigen Hamburg: Zum Einem auf der Solution Hamburg, einer Fachtagung, die sich um das Thema (humane) Digitalisierung dreht, sowie auf der Talk Meet Innovation (16. HAMBURGER KONGRESS SPORT, ÖKONOMIE UND MEDIEN), einer Veranstaltung, die sich dem Thema „Sport und Stadtentwicklung“ aus einer Vielzahl von (wissenschaftlichen) Perspektiven nähert. Anlass für meinen Besuch auf der Solution war ein Beitrag von Andreas und Lena Siemers (beide Macromedia Hochschule Hamburg) zum Thema „360-Grad-Video/VR“, bei dem wir Ghostthinker im Vorfeld mitwirken konnten. Zwei Gedanken habe ich insbesondere von der Solution mitgenommen:
Die Gründer und Mit-Initiatoren der Veranstaltung präzisierten zu Beginn (fast schon entschuldigend) den Titel der Veranstaltung: „Digitalisierung: Mannschaftssport für Unternehmen!“ Digitalisierung sei ein irreführender Begriff, weil er nur die technische Facette nahe legt. Dabei gehe es doch vielmehr um eine „gemeinsame Handlungspraxis“, wobei die digitalen Medien eine gute Unterstützung bieten. Ich dachte: „Richtig, wie können wir das noch mehr auf den Begriff bringen?“
Angestoßen durch den Tagungstitel gab es eine erste Keynote vom ehemaligen Handballtrainer Heiner Brand. Der Vortrag lebte von den Erfolgen und Erfolgsstrategien aus dem Sport. Nur, was macht man damit in der Wirtschaft? Sein lapidarer Kommentar an die Zuhörer: „Das müssen Sie wissen“. Hier ist es aus meiner Sicht falsch, wenn man die Erfolgsstrategien aus dem Sport einfach in die Wirtschaft trägt und analogisiert und damit die Besonderheiten des Entstehungs- und Anwendungskontextes verwischt. Sport ist NICHT Wirtschaft, … wir erinnern uns, Sven Güldenpfennig hatte gesagt: „Sport ist un-ehrlich, un-friedlich, un-gerecht, un-sozial, un-gesund, un-ökonomisch, un-demokratisch, un-politisch, un-nütz, ja un-sinnig.“ Also, da müssen wir nochmal genauer drüber nachdenken :).
Der immer noch aktuelle Claim von Ghostthinker lautet: „reframe learning“. Bei der Entwicklung des Claims hatten wir im Sinn, dass vor allem die didaktischen Vorerfahrungen, (epistemischen) Überzeugungen und Wahrnehmungsmuster (kurz: das Mindset) darüber bestimmen, was wir als didaktisch wertvoll oder weniger wertvoll einstufen, und dass eben dieses Mindset als Ausgangspunkt jeglicher Beratung (und Veränderungen) gelten muss. Entsprechend dreht sich ein wesentlicher Teil meiner Beratertätigkeit darum, mit Bildungsverantwortlichen aus Sportverbänden, aber auch außerhalb des Sports, darüber zu sprechen, welche verdeckten Vorstellungen von „guter Lehre“ existieren und wie man sie ggf. kritisch hinterfragen und verändern kann.
Im Sommersemester 2016 bieten
In den Jahren 2009 bis 2015 haben wir Ghostthinker uns in Forschungs- und Entwicklungsprojekten intensiv mit den didaktischen Möglichkeiten von Social Video Learning beschäftigt. Im engen Schulterschluss mit Bildungsforschern (insb.
In den letzten fünf Jahren haben wir kleinere und größere Piloten mit Social Video Learning in der deutschen, österreichischen und schweizerischen Lehrerbildung unterstützt, z.B. Uni Hannover (Geographie, Sport, Grundschule, Ingenieurwesen etc.), LMU München (Grundschule), PH Heidelberg (Mathematik), PH Salzburg (Grundschule), PH Wien (Kunstpädagogik) und Uni SG (Wirtschaft). Theoretische Einordnungen und erste, empirische Ergebnisse finden sich