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Interview zum „Blended Learning“

Vor Kurzen wurde ich von Sandra Werner von der Führungs-Akademie des Deutschen Olympischen Sportbund e.V. zum Thema „Blended Learning im Sport“ interviewt (hier geht es zum Interview). Im April diesen Jahres startet an der Führungs-Akademie eine einjährige Ausbildung zum „DOSB-Verbandsmanage/in“, klar im Blended Learning-Format und erstmals auch mit edubreak® im Rahmen der Managementausbildung!

Ich habe das Gefühl, dass dieses Jahr so einiges in Bewegung kommt (u.a. Dank SALTO): die Anzahl der Fachverbände aber auch Landessportbünde steigt an, die sich mit Blended Learning beschäftigen wollen und sicherlich auch müssen. 2014 ist Blended Learning kein Thema mehr für Exoten, Pioniere oder Außenseiter, sondern geforderter Alltag von Leitungspersonal im Bereich Aus- und Weiterbildung. Meine feste These: An dem „Besten aus zwei Welten“ (Präsenz & Online) kommt niemand mehr über kurz oder lang in der Methodenevolution vorbei.

Für die E-Learning-Fach-Community ist das was ich sage nicht neu. Aber darum ging es im Interview auch nicht. Ziel war es vielmehr auf die typischen Fragen zu antworten, die bei Novizen zu diesem Thema gestellt werden. Es geht um Grundverständnis, Befürchtungen bzw. Ängste und Potenziale.

In diesem Zusammenhang wird für mich die Frage einer „klugen“ Implementation (jenseits von analytischen Modellen) von Bildungsangeboten immer interessanter: Wie (!) führt man in Blended Learning ein? Welches Wissen brauchen Novizen, beim Start und im Prozess? Wie beteilige ich Lehrreferenten, wie Geschäftsführer? Wie organisiert man das ZusammenSPIEL auf der Mikro-, Meso- und Makroebene (vgl. Euler) und zwar in den verschiedenen Zeitphasen.

Nachdem wir nun schon viele Jahre dabei helfen, Blended Learning in Sportorganisationen „ans Laufen zu kriegen“, ist die Zeit reif, intensiver über diesen „dynamischen Prozess der Implementation“ nachzudenken und Elemente für ein (pragmatisches) Modell zusammenzutragen.

Von |15. März 2014|Kategorien: Allgemein|Kommentare deaktiviert für Interview zum „Blended Learning“

Am Montag war ich in Dubai

LEADING TRANSFORMATION TO SUSTAINABLE EXCELLENCE – Featuring three refereed international scientific conferences on Quality, e-Learning Excellence and Healthcare & Environment” so der vollständige Titel der größten Fachkonferenz im arabischen Raum. Ich habe es mir nicht nehmen lassen, die weite Reise nach Dubai anzutreten, um im sportbegeisterten Dubai für das didaktische Konzept rund um den edubreak®CAMPUS und das Einsatzfeld „Sport“ zu werben. Grundlage für die Reise war ein wissenschaftlicher Artikel, den ich zusammen mit Gabi Reinmann geschrieben habe. In diesem Artikel nehmen wir erstmals die multiplen Interventionsstrategien im “Flaggschiff-Projekt” mit dem Deutschen Tischtennis Bund e.V. (SALTO-Teilprojekt: Blended Learning) unter die Lupe. Diese Entwicklungen seit 2007 lassen sich als „sozialer Wandel“ deuten, also genau das, was auch als Leitidee hinter SALTO steht.

“In the end it will be the “orchestration” of didactical, technical, cultural, organizational and financial aspects at different levels (micro-, meso- and macro-level) to tip the scales in favour of triggering and consolidating a social change. This social change will alter two things: the concrete training practice of coaches and moderators, and the structures that stabilize and “protect” such new practices. The DTTB is well on its way to implementing a “system change”, which turns it into the flagship of German (and international) sports as far as the implementation of digital media in coach training is concerned. (Aus: Vohle & Reinmann, in print: Social video learning and social change in German sports trainer education).”

Obwohl keine Sportfachleute beim mündlichen Vortrag vor Ort waren, konnten ich doch eine Reihe positiver Rückmeldungen einfangen. Der Schwerpunkt der nachgelagerten Diskussion vor allem mit Kolleginnen aus den USA lag interessanterweise auf dem Thema „learning to teach“, also dort, wo edubreak® immer schon seine Stärken ausspielen konnte, nämlich bei der Ausbildung von Sporttrainern/innen, aber eben auch Schullehrern/innen, Hochschuldozenten/innen, freien Coaches, beruflichen Ausbildern/innen, kurz: im reflexions- und sprachintensiven train-the-trainer-Model.

Ich fahre mit vielfältigen Erfahrungen zurück nach Deutschland. Zum Ersten weiß ich: Alles wird „smart“, zumindest in Dubai. Gemeint ist der mobil-Trend. Ganz manifest wird das durch die aktuelle Umwidmung der Hamdam bin Mohammed smart University, früher „e“ University. So macht man das in Dubai. Zum Zweiten spielen im arabischen Raum bisher noch (große) Techniknamen eine Rolle: Man setzt auf Smartboard, Mac, iPad etc. Das genaue didaktische Szenario oder eine didaktisch inspirierte Technologie wird noch weitgehend ausgeblendet bzw. wurde wenig diskutiert. Wie so oft auf Konferenzen vermisse ich die dichte Beschreibung von Beispielen. Zum Dritten hat mich die Breite der Teilnehmer/innen fasziniert: pechschwarz gekleidete Frauen aus dem Oman nur mit Augenschlitz auf der einen Seite und freche Amerikanerinnen in Freizeitkleidung auf der anderen Seite; dazwischen allerhand weiße Gewänder mit Turban und klassische Schlipsträger europäischer Prägung. Ich hatte den Eindruck, dass der wissenschaftliche Rahmen – ganz analog zum olympischen Frieden – DIESE Unterschiede für den Moment in den Hintergrund treten ließ.

Von |8. März 2014|Kategorien: Allgemein|Kommentare deaktiviert für Am Montag war ich in Dubai

Aus Riesen werden Zwerge

In der Rolle des Ghostthinkers berate ich viel und gerne. Es geht um Mediendidaktik im organisationalen (Sport)Kontext, um Strategie und Implementationsfragen rund um e-Learning. Wer aber glaubt, wir Ghostthinker selber brauchen KEINE Beratung, der ist auf dem Holzweg. Seit gut einem halben Jahr sind wir im Austausch mit Barbara Lampl, im Herzen selbstverständlich eine „Ghostthinkerin“, offiziell mit dem Titel „Strategieberatung“ unterwegs. Ich muss sagen: Die kann das gut und das sage ich nicht schnell, denn wir sind sehr, sehr wählerisch. Sie verfügt über die seltene Fähigkeit komplexe Sachlagen rasch zu erfassen und spielerisch aufzuschlüsseln, sie handhabbar zu machen. Mit spielerisch meine ich eine Art „geistigen Tanz“, der einen in einen produktiven Flow verwickelt und selber zu (neuen) Lösungen führt. Sie sagt: „In guten Leuten steckt alles drin, aber sie sehen es nicht, ich helfe, Sachen sichtbar zu machen“. Ich habe artig danke gesagt, sie ist u.a. auch Vertriebsexpertin ;-).  Und genau das ist es auch: Von Strategie bis Marketing, von Technologie bis Pricing, das geht alles unter einen Hut, nicht anstrengend, sondern leichtfüßig. Aus Riesen werden Zwerge gemacht, Jim Knopf lässt grüßen. Es macht Spaß, ich habe auf die Umsetzung Lust und genau daran messe ich u.a. die Güte des Beraters, denn: „Wenn du da kein Bock drauf hast, dann machst du es eh nicht“, sagt Frau Lampl. Wo sie Recht hat, hat Sie Recht.

Von |15. Februar 2014|Kategorien: Allgemein|Kommentare deaktiviert für Aus Riesen werden Zwerge

was war, was wird

2013 liegt hinter mir. Es war ein sportliches Jahr, nicht nur vom Takt her, sondern auch von den Projekten, die wir unter der Ghostthinker-Flagge begleitet haben. Zum Tischtennis (DTTB, Ausgangsprojekt, 2006) sind weitere Sportorganisationen getreten, die Lehren und Lernen mit digitalen Medien „neu denken“: Basketball (BBL), Motorsport (DMSB), Leichtathletik (FLVW) und die Führungs-Akademie mit dem Thema „Verbandsmanagement“ (vgl. unser nicht geglücktes Chinaprojekt) – der edubreakCAMPUS und die edubreakCOMMUNITY, inklusive Didaktik, kommen offenbar gut an. Ein zentraler Partner bleibt der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB): einerseits im Rahmen der SALTO-Beratung und andererseits beim Projekt „Lizenzstatistik“; bei letzterem haben wir zusammen mit dem DOSB-Fachteam ein Online-Verwaltungssystem (immerhin für alle 60 deutschen Fachverbände) entwickelt. Und schließlich war da noch die Kooperation mit dem Deutschen Skiverband (DSV und Innovationsmanufaktur): Hier stand der Aufbau bzw. die Weiterentwicklung eines Wissensmanagement-System (skibasl reloaded) im Zentrum.

Es macht viel Freude zu sehen, dass sich im deutschen (organisierten) Sport etwas tut, sich Energie auf kritischem Niveau „verdichtet“, erste Umrisse einer modernen, webgestützten Ausbildung in der Praxis sichtbar werden. Es ist zwar noch unendlich viel zu tun, ehe man diesen „Tanker“, diese Megaorganisation der Sportbildung (!), bezüglich der Ausbildungsqualität von TrainerInnen in eine neue Richtung bringt, aber mit den vielen Akteuren und Programmen die z.Z. laufen (BMBF-Projekt SALTO; Fachtagungen; Innovationsfond des DOSB etc. und unsere eigenen Impulse) wird es gelingen. Warum mir persönlich dieses „Projekt-Bündel“ so viel Freude macht? Klar, ich komme aus dem Sport, die Zukunftsfähigkeit des organisierten Sports liegt mir am Herzen. Darüber hinaus: Man kann so unendlich viel lernen, über das mediengestützte Lernen (innerhalb dieses komplexen Falls) selbst, von Individuen, Gruppen und Organisationen: Über die Frage, (a) welche Muster von Blended Learning funktionieren (welche nicht), (b) welche Aufgabentypen eine Didaktik der „Reflexion durch Produktion“ fördern, (c) wie die Begleitung und das Feedback ausgestaltet sein müssen, (d) welche (sozialen) Technologien die besagte Didaktik unterstützen, (e) wie sich der Erfahrungsaustausch von lose gekoppelten Organisationen fördern lässt – bundesweit, (f) wie (Teil-)Organisationen selber ihr Lernen (und Nicht-Lernen) beobachten und neue Lernwege suchen, finden und verstetigen und damit sowas wie organisationale Reflexivität aufbauen. Die Liste ließe sich fortsetzen. Entscheidend ist aber nicht die Einzelfacette, sondern das SYSTEM der Maßnahmen auf der Mikro-, Meso- und Makroebene, um eine gängige Einteilung zu wählen. Das hängt also alles zusammen, die Maßnahmen bedingen sich gegenseitig, fördern und begrenzen sich, bilden eine neue „Gestalt“. Daran mitzuwirken, ja das macht mir Freude, schafft für mich Sinn. Davon gern mehr in 2014!

P.S. Oben im Bild der Blick von der “Denkalm“, heute Vormittag geschossen, der rechte Ort für Ghostthinker ;-).

Von |1. Januar 2014|Kategorien: Allgemein|Kommentare deaktiviert für was war, was wird

Guter Geist

Alle Jahre wieder wird ein Doktorand oder eine Doktorandin promoviert, von Gabi, das ist schön, für den Titelträger, für Gabi, der stolzen Doktormutter … und für mich. Denn jeder/jede Dr. phil. fühlt sich in der Regel beflügelt, der lieben Gabi zu danken, für die Wegbegleitung. Und in der Regel hat das zur Folge, dass ein Buch, ein Ausflug, etwas Süßes oder eben ein guter Geist, in Form von Rotwein ins Haus kommt. So wie diese Woche. Da hat Herr Dr. Druhmann ein kleines Paket geschickt. Der Inhalt drehte sich thematisch um den Bodensee: Führungen und Verführungen, z.B. ein edler Roter, Don Mendo, Reserva, 2009, … lecker! Also, liebe Doktoranden und Doktorandinnen, weiter so, mit eurer Arbeit meine ich, die Sache muss ja auch mal ein Ende haben ;-).

Von |19. Dezember 2013|Kategorien: Allgemein|Kommentare deaktiviert für Guter Geist

Wenn Gründer Gründer coachen

Vor kurzem hatte ich mein letztes EXIST-Gründercoaching, zusammen mit Ines Gottmann und Silke Heiss, die sich aufgemacht haben, die Coaching-Landschaft zu verändern. Es ist eigenartig: 11-Monate, im Vier-Wochen-Rhythmus und Dreistunden-Takt zusammenhocken, eintauchen in eine eigene Welt, die man von der Struktur (!) selber so gut kennt. Ich hatte keinen (linearen) Plan, aber doch eine Orientierung :-).  In jeder Sitzung ging es darum, aktuelle Brandherde zu diskutieren: Teamentwicklung und -Konflikte, Produktgestaltung, Kommunikation, Zielkunde, Kooperation, Finanzierung, generell: Wie geht unser Geschäftsmodell? Im Durchgang der einzelnen Brandherde bekommt man ein Gefühl für die gesamte Brandlage, die scharfen und unscharfen Abhängigkeiten, die (wechselnde) Windrichtung, die neuen Feuer sowie die Macht und Ohnmacht an der Brandlöschung. Es geht also heiß her.

Mir haben die 11 Monate große Freude gemacht. Zum einen, weil wir ein gutes Vertrauensverhältnis hatten, in dem freies Denken möglich war (für Ghostthinker ganz wichtig) und zum anderen, weil nun am Ende nach vielfältigsten Erwägungen ein Weg eingeschlagen ist, der Geschäftserfolg verspricht. Aber wir werden sehen: Wer an Mutterschaft und Lehre festhält (was ich gut finde), der muss auf der Maßnahmenseite sehr kreativ, gar erfinderisch, sein. Silke und Ines stehen am Ende des Sprungbretts und tauchen tief ein.

Von |10. November 2013|Kategorien: Allgemein|Kommentare deaktiviert für Wenn Gründer Gründer coachen
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