„Über Web 2.0 hinaus“ – Innovationsworkshop in Saarbrücken

Am Freitag waren wir, d.h. das Augsburger Team (Adler, Fahrner, Metscher, Sporer und Vohle) an der Universität des Saarlandes, um dort im Rahmen eines hochschuldidaktischen Qualifizierungsprogramms "BILDUNGSINNOVATION DURCH BILDUNGSTECHNOLOGIE" einen „Innovationsworkshop“ zu veranstalten. Christoph Igel hatte mich vor ca. drei Monaten gebeten, etwas zum Thema „Web 2.0“ zu erzählen und so war der (gedankliche) Schritt für mich nicht weit aus einer Einmannshow eine Teamveranstaltung zu initiieren, in der die doch sehr unterschiedlichen Facetten des Themas (Technologie, Lernkultur, Organisation und Didaktik) zusammenfließen. Aus diesem „Auftrag“ haben wir dann gleich so etwas wie ein Servicemodul konzipiert, dass wir auch im eigenen Hochschulkontext einsetzen können (wenn man denn wollte). Neben Einstiegsreferat von Tom, walk around (eine Art individuelles Tischgespräch zu eigenen Projekten) und Transfergesprächen war für mich der zwar kurze aber ausbaufähige „advocati diaboli“ der Höhepunkt. Wir hatten dieses Rollenspiel in Toms (Medienfeuerwerks-) Vortrag eingebettet, um die für die Teilnehmer vermeintlich impliziten Dimensionen des Themas zu verdeutlichen. Didaktisch macht man das ja gern durch Übertreibung – so auch hier in unserem Format. Mir kam dabei die Rolle der „Kultur“ (… Herr Sporer, mir plazt der Kragen!), Johannes der „Technologie“, Frederic der „Ökonomie“ und Ulrich der „Organisation“ zu. Sicherlich sind die Rollen nicht trennscharf. Aber schon unser erster Versuch in diese Richtung war erfolgreich. Neben den vielen Informationen, Technologien ggf. auch Konzepten zu Web 2.0 existieren nämlich Vorbehalte und Ängste, falsche Erwartungen und visionäre Versprechungen (Selbstorgansiation) zu diesem Thema, was die Arbeit eines Hochschuldidaktikers oder Organisationsentwicklers stark behindern kann. Sich diesen „negativen, impliziten Energien“ zuzuwenden, ihnen ausreichend Raum zu geben ist sicherlich für den gesamten organisationalen und persönlichen Veränderungsprozess sehr wichtig; auch (arbeits)ökonomisch. Am Tagesende waren wir mit unserem Werk zufrieden, einerseits begründet durch die (ersten) Rückmeldungen der Teilnehmer, anderseits auch deshalb, weil der Mix aus Referat, Rollenspiel, gruppenorientiertes Schildchenkleben, Input à la walk around, Coaching und Transfer ausgewogen war und unsere „Erstlingstat“ (in dieser Kombination) soweit funktionierte.