Schulmeisterlich

Als ich vor einer guten Woche die Festschrift für Stefan Aufenanger per gelber Post bekam, da habe ich nach einem kurzen Kontrollblick in unseren Artikel den Text von Rolf Schulmeister (unter Mitarbeit von Leikauf und Bliemeister) aufgeschlagen … und am Postkasten stehend gelesen. Es war sehr kalt.

Keine Frage, der Text hat mich gefesselt: nicht nur, weil die gute Gabi qua Setzung im Visier der Aufmerksamkeit steht und damit mir bekannte Blogger beforscht werden, sondern auch wegen der normativen und damit streitbaren Prämissen (Edublogger sind diskursorientiert), die Rolf Schulmeister seiner Analyse zugrunde legt.

Nun wurde bereits an einigen Stellen Kritik an Schulmeisters Text geäußert: Beklagt wird z.B. die Methodik, der theoretische Rahmen (IuK-Ökologie/Michael Kerres) oder einfach nur die spitzen Formulierungen, z.B. die von vierzig Jahren hochschuldidaktischer Forschung unbelasteten Blogbeiträge bei Christian Spannagel.

Ha, wahrlich schulmeisterisch … aber im produktiven Sinne! Anders als Gabi, Herr Wedekind oder Christian selber sehe ich darin kein Vergehen, sondern einen wohl sportlich gemeinten Trick, um den von ihm attestierten Mangel an Kommunikationskultur „anzuheizen“. Wie meisterlich ihm das gelungen ist, zeigen die Reaktionen auf seine „Ansichten“. Wenn die Irritation der oft  selbstbezüglichen Community zu einer vertiefenden Auseinandersetzung – gern in Abgrenzung zum vorbuchstabierten methodischen Zugriff – führt, dann umso besser. Rolf Schulmeister wird sich zurücklehnen und auf gut hamburgisch sagen:  Freunde, mehr kann (und will) ich nicht leisten.

Die Einladung zum berühmten „Ko-Referat“ ist damit ausgesprochen …