KulturGutHamburg2024

Am Donnerstag war ich auf dem 15. Kongress Sport, Ökonomie und Medien in Hamburg (Videobericht hier). Zentrales Thema waren die Medien und die Frage, wie sie die Kommunikation im und um den Sport verändern. Man denke nur an die Fußballweltmeisterschaft, an Facebook & Co, wie Emotionen der Fans in Echtzeit geteilt oder Grußbotschaften aus dem Cockpit der Lufthansa mitgeteilt werden.

Entsprechend war auch der Head of Twitter sports vor Ort und hat über den weltumspannenden Dienst berichtet. Beeindruckend, was da seit der Gründung 2006 passiert ist und welche Neuerungen auch im Videobereich fortlaufend an den Start gebracht werden! Einen Kontrapunkt zu den Medien setzte Willi Lemke (Sonderberater des UN-Generalsekretärs für Sport im Dienste von Frieden und Entwicklung). In seinem Grußwort ging es ihm zentral um Hamburg 2024, um die Olympischen und Paraolympischen Spiele: Förderung des Breitensports, Inklusion, friedenstiftende Wirkung – das sind seine Themen, die er mit lebendigen und sinnstiftenden Geschichten aus aller Welt anreichert.

Ich hatte mich auf Anfrage von Andreas Hebbel-Seeger (Organisationsleitung) mit einem Vortrag zur „Trainerausbildung 2024“ eingebracht. Etwas vollmundig, ja sicher, aber mir geht es neben der artigen Darstellung dessen, was aktuell möglich ist, auch um einen Weckruf an alle, die in der Trainerausbildung Verantwortung tragen: Wenn wir 2024 in den olympischen Foren stolz von einer neuen deutschen Systemqualität berichten wollen, dann müssen wir uns jetzt auf den Weg machen. Veränderungen von Systemen dauern … und die von Menschen dauern noch länger :-). 

Hamburg 2024? Ehe das wahr wird, muss die Hamburger Bevölkerung am 29.11.2015 in einem Volksentscheid „ja“ zu Olympia sagen. Wann sagt man ja? Jedenfalls nicht, wenn man notorisch auf die ökonomischen Vorteile verweist, die sich aus den Spielen ergeben. Das ist in der Sache fragwürdig (vgl. Prof. Maenning) und von der Form her leidenschaftslos. Vielmehr könnte man sich auf das schlichte Kernargument berufen, ein Kulturfest für die Jugend der Welt im Medium des Sports auszutragen. Das mag für alle, die gut zählen können, blauäugig klingen. Doch es ist die einzig harte Währung, die Olympia zu bieten hat – eben ein kulturelles Gut – und genau für diese schlichte aber wirkmächtige Idee muss man Feuer und Flamme sein.