Vor einigen Tagen war ich zusammen mit Johannes im Olympia Park in München – wir haben auf einen Termin in der Innovations-Manufaktur gewartet und wollten sinnvoll die Zeit vertreiben. Was gibt es da besseres als in 2 Meter großen Kunststoffkugel zu krabbeln, um von innen herauszuschauen (Welt in der Welt), die eigene Stimme eigentümlich zentriert zu hören und sich krabbelnd im Wasser fort zu bewegen? Wir haben den ganzen Spaß natürlich mit einer Kamera aufgenommen (deshalb Ghostthinker Glasses), mit einer Kopfkamera, die mein Geschrei und meine Blickrichtung dokumentiert. Um es gleich zu sagen: die Fotos hier von meiner Handykamera müssen reichen ;-).
Die Egoperspektive bei Videoaufnahmen interessiert mich schon länger, ich glaube da lässt sich noch Vieles rausholen, zumal wenn man die interaktiven Potenziale der Videoannotation hinzudenkt. Erste Versuche haben wir dazu 1999 gemacht, damals noch als konzeptionelle Idee zum Bewegungslernen im Sport mit dicken Brillen, 2009 im Rahmen des EU-Projekts zur Fahrlehrerausbildung, mit einer Spezialbrille von Daniel Düsentrieb aus München, welche die Blickrichtung der Pupillen scannt und zwei Kameras via Servomotoren in genau diese Richtung blicken lässt und 2010 im Rahmen einer kleinen BA-Studie, indem die Egoperspektive mit der Totalen hinsichtlich des Reflexionspotenzials in der Lehrerausbildung verglichen wurde. Folglich ist es für uns eine Pflichtübung, sich google glasses zu besorgen, denn hier hat man nicht mehr wie noch 1999 eine schwere Brille auf dem Kopf, sondern ein Fliegengewicht mit offenbar guter Kameraqualität. Das man mit diesen glasses nicht nur Videos aufnehmen, sondern über eine Internetverbindung eine erweiterte Realität einblenden kann ist natürlich extraspannend. Hier eröffnet sich meiner Meinung ein Feld von didaktisch interessanten Anwendungsmöglichkeiten, die man erst noch sichten und durchdringen muss.