Echt anstrengend, aber cool!

Am Montag und Dienstag war ich zusammen mit David Schlichter (Augsburger Filmemacher) in Hannover, um am Sommercamp 2015 des Tischtennis-Verbands Niedersachsen (TTVN) teilzunehmen (vgl. Pressemeldung des TTVN).

Markus Söhngen und Team veranstalten dieses sehens- und erlebenswertes Sportcamp der besonderen Art seit 2003. Dort kommen Kinder, Jugendliche und Trainer rund um den Tischtennissport zusammen und verbringen eine Woche mit Vorhand, Dribbeln, Springen, Grillen und schönem Abendprogramm. Nun kann man sagen: „Camp kennen wir“. Doch dem ist mit Sicherheit nicht so! 

Auf dem Sommercamp des TTVN kommen ca. 100 Kinder und Jugendliche aus allen Leistungsstufen zusammen, und dann geht es eine Woche um Sport & Spiel. GLEICHZEITIG sind aber auch Trainer, Sportjugendleiter und (Bundes-)Freiwilligendienstler vor Ort, um sich mit und durch die Kinder fortzubilden. 

So sitzen die Trainer z.B. abends ganz klassisch im Seminarraum und hören ein Referat über Krafttraining bei Jugendlichen. Am nächsten Tag müssen sie das neu erworbene Wissen anwenden und ggf. wenig zielführendes Trainerwissen – unter freundlicher Beobachtung von Kollegen und Videocam – über Bord werfen.

Und so geht das in einem fort: Sportjugendleiter planen in Seminaren ganze Bildungsreisen, kleine Spiele oder Abendprogramme. Die Anwendung „live am Fall“ folgt der Planung, ehrliches Kinderfeedback inklusive.

So ein Gewusel aus Kindern, Jugendlichen, Trainern, Organisatoren, Sportjugendleitern und Freiwilligendienstlern ist bunt! Passend dazu sind die Gruppen durch bunte Trikotfarben voneinander geschieden, was für Ordnung sorgt. In der Halle sieht man aber wieder bunt zusammengewürfelte Gruppen, die freudig einem selbst erfundenen Sportsinn folgen.

Und wie wird das Ganze organisiert? Ca. sechs Monate vor dem Sommercamp treffen sich dezentral 20 Organisatoren (ca. 50% Männer) im edubreakCAMPUS, um sich anhand der Blog-Reflexionen aus dem letzten Jahr auf das neue Event vorzubereiten. Dabei wird Bewährtes weitergedacht und Neues gemeinsam ersonnen. Kommentare und Re-Kommentare machen eines sichtbar: Hier stimmt man sich ab! Das ist effizient und macht Spaß, so der einhellige Ton.

David und ich fahren mit ca. drei Stunden Videomaterial nach Hause: Videomaterial aus Spielszenen, Interviews ebenso wie informelle Perspektiven. Wir werden die nächsten Wochen sehen, wie sich das im Kopf von David zu einer Dramaturgie verdichtet und zu einem Film wird. Zumindest eines der Kinder wusste schon, was die Botschaft des Filmes sein wird: Echt anstrengend – so ein Sommercamp -, aber cool!