Es war 2009, also ich zum ersten Mal die Idee von edubreak und unsere noch jungen Erfahrungen im Tischtennis einer Arbeitsgruppe aus dem Fußball vorstellte (Veröffentlichung). Damals erntete ich zwar Anerkennung zu dem, „was man da in einer anderen Sportart macht“, aber es hatte keinen weiteren Effekt. Man wollte unter sich bleiben.
2015 sieht das anders aus. Durch Anregung von Kollegen aus dem Tischtennis ist Wolfgang Möbius auf unsere Arbeit aufmerksam geworden. Er ist Leiter Qualifizierung beim Deutschen Fußball Bund und hat ein ganz besonders Ohr für didaktisch motivierte und fundierte Innovationen. So sind wir ins Gespräch gekommen und dabei blieb es nicht.
Auf seine Einladung hin konnte ich am 02. Dezember in der Sportschule Koblenz ein Referat mit dem Titel: „Trainerbildung 2.0 – Generation Z und die Folgen für das Bildungsmarketing“ halten. Anwesend waren die Bildungsverantwortlichen aus den Bundesländern sowie DFB-Kollegen aus den Bereichen Medien, Geschäftsführung und Presse.
Wie immer, geht es mir bei meinen Referaten um einen Neuansatz für die Trainerbildung im Sport, an dem ich deshalb ein „2.0“ hänge, weil sich diese Neuerung auf die zeitliche Struktur, die Didaktik, die Technik und die Verbindung zum organisationalen Lernen beziehen. Der „Ruck“ hat also viele Richtungen, die wir alle gleichzeitig im Blick haben müssen, wenn sich (nachhaltig) was bewegen soll. Die Überlegungen zur Generation Z waren eher kursorisch geraten und auf Entwarnung getrimmt, denn es gibt meines Erachtens keine ausreichenden Grund dafür, diese Generation als „besonders“ zu behandeln.
Voraussetzung für diese Entwarnung ist allerdings, dass wir bei unserer Bildungsarbeit die Bildung radikal ins Zentrum stellen, TrainerInnen also dabei unterstützen, sich und ihre Sportart zu entdecken. Dass wir dabei die digitalen Medien zur Selbstbeobachtung, Kommunikation und Kollaboration auch außerhalb der Präsenz nutzen, sollte das Normalste der Welt sein. Sicherlich gilt aber auch: Von der einfachen Kommunikation via WhatsApp zu tiefen Lernprozessen ist es freilich noch ein Weg, den wir zusammen mit „den Jungen“ gestalten sollten.
Am Ende kann gelungene Bildungsarbeit so aussehen wie hier beim TTVN (Video SommerCamp 2015): Da wirken Generationen von X bis Z zusammen und TrainerInnen, JugendleiterInnen sowie Freiwilligendienstler ziehen an einem Strang. Wenn wir am Ende solche „dichten“ Bildungserlebnisse in Facebook oder Instagram einbringen und teilen, umso besser. Kurzum: Lasst uns Bildungsmarketing von den Bildungserlebnissen her denken, dann wedelt der Schwanz auch nicht mit dem Hund.