Am Mittwoch waren Johannes und ich auf der Tagung „kids & marke" in Köln, veranstaltet von der Europäischen Sponsoring Börse, Terbrüggen und spiel & sport team aus München. Wir haben von neuen Möglichkeiten der Real Time Response Analyse nun auch bei Kinderprodukten gesprochen (am Beispiel von Tech Pi und Mali Bu, siehe Bild), was für die Wissenschaft ebenso interessant sein kann wie für Werbetreibende – womit wir beim Thema sind. Auf dieser Tagung waren nämlich (mindestens) zwei Gruppen anwesend: die Einen, die einen klaren Bildungsanspruch haben und Kindersendungen z.B. beim WDR konzipieren und voranbringen; die Anderen, die mit Bildung wenig am Hut haben und primär danach fragen, wie man eine starke Markenprägung entwickelt, so dass der Konsum und damit die Umsätze steigen. So richtig gut können die beiden Parteien nicht zusammen, oder?
DASS diese beiden Gruppen und thematischen Ausrichtungen überhaupt auf EINER Tagung zu finden waren, ist ein Verdienst u.a. von Wolfgang Berchthold (Spiel & Sport team). Ihm war und ist es wichtig, dass sich Vertreter beider Welten begegnen, dass genau dieses Spannungsfeld sichtbar wird und die Vertreter ihre Positionen an Beispielen erläutern. Es war erstaunlich zu sehen, wie artig (und nachdenklich) alle zugehört haben, ich hätte gedacht, jeder wirft dem jeweils anderen „Weltvergessenheit" vor, dem war aber nicht so.
OB die persönlichen Entscheidungen der Teilnehmer an ihrer jeweiligen Arbeitsstätte TATSÄCHLICH anders werden, vermag ich nicht zu sagen. Aber ich sehe schon einen Fortschritt darin, wenn man hin und wieder wahrnimmt, was in dieser Welt im Bereich Jugendmarketing der FALL ist: z.B. ganze Kindergeburtstage in lilly-fee rosa, Prinzessinenwahn überall bis zu Germans Next Top Model (für klein und groß) aber auch kritische Überlegungen zur Konsumideologie und zum Ausverkauf der Kindheit. „Lösen" kann man den Widerspruch von „bilden & branding" nicht, aber bewusst(er) damit umgehen, das kann auch nicht schaden.