BA oder was?

Obwohl meine Tagungsreflexion zu "social software – social scills" in eine ganz andere Richtung ging, haben sich doch einige an der Unterhaltung zwischen Sebastian, Jojo und mir zu den BA-Strukturen gerieben …und das ist gut so! Ich denke hier gibt es noch viel zu bereden: (a) auf der Makroebene (Christian Zange) die Frage, wie man das Schnittstellenproblem in einem europäischen Bildungsraum löst und damit die erhoffte Durchlässigkeit innerhalb von Bildungsbiographien optimiert, (b) auf der Mesoebene der Universität, wie man die Kompetenzen von Lehrenden verbessert und strukturell-technische Potentiale des "Lernorts (Artikel)" Uni auslotet, gleichzeitig aber nicht einem Effizienzwahn verfällt (Johannes Metscher) und (c) auf der Mikroebene der persönlichen Bildungsbiographie Raum schafft für Eigenheit, Reflexion, kritischer Distanz und wie ich es nennen "Entwicklung ohne Marktfokus" (Sebastian Fiedler und Alex Ganz).

Was aber vorherrscht ist eine Art kolektiver Lähmung hinsichtlich der Grundsatzdiskussion – einerseits, anderseits spürt man überall ein hektisches werkeln an BA Strukturen und Inhalten. Weniger aus Überzeugung, sondern aus Angst den Anschluss zu verlieren: auf der Makroeben des Kontinets/Landes will man den Anschluss nicht an Amerika oder Asien verlieren, auf der Mesoeben der Universität will man den Anschluss an den Innovationsfond nicht verlieren, und der Einzelne auf der Mikroebene, der in der Dilemmatastruktur des Rattenrennens "sein Bestes tut", dieser will den Anschluss nicht an die Arbeitswelt verlieren. Wo ist die positive Vision von BA? Attraktives Stichworte ist hier die schon erwähnte "durchgängige Bildungsbiographie". Wir kommen an eines nicht vorbei, an der Frage, welche Vision wir von Bildung haben. Die "Jungs" vor 200 Jahren hatten eine, wir sollten doch auch eine finden, oder?