Seit gestern ist er online, der neue Trailer zum geplanten Modul "Fußballfieber" (Trailer hier). Wir stimmen uns damit mit Blick auf Südafrika in das Fußballjahr 2010 ein. Es wird im neuen Modul um "soziale" (mit der Lektüre von Latour ist dies ein schwieriger Begriff ;-) Themen im Fußballsport gehen, also nur vordergründig um Tore und Dribblings. Wie im letzten Blogbeitrag schon angedeutet (und die mich kennen wissen das), bietet der Sport durch seine Facetten viel Bildungspotenzial, aber er ist aufgrund seiner Komplexität und Medialität auch Ort vieler Probleme. Tech Pi & Mali Bu werden sich mit wenigen Teilen dieses Fragekomplexes (Ausgrenzung, Fair-Play etc.) beschäftigen, in der Hoffnung, dass dies Anker für Diskussionen in Schule und Verein bieten kann (vgl. auch das Projekt Join the game). Im Zentrum stehen nicht die Vermittlung von Faktenwissen, sondern bestenfalls Modelle für den kreativen Umgang mit Problemen (wie uns das beim Inforadar – meine ich – ganz gut gelungen ist). Was wir jetzt nur noch brauchen, ist einen Modul-Sponsor und den werden wir jetzt suchen! Für Verlinkungen zum Trailer sind wir dankbar.
Autor: Frank Vohle
„Rich Learning Spaces“: Warum ein Fußballstadion mehr ist als ein Fussballstadion
Gestern war ich zum ersten Mal auf der Online Educa-Tagung in Berlin. Anders als bei der GMW finden sich eher Vertreter aus dem entfernteren Ausland zusammen, also Indien, Amerika, England, teilweise auch Afrika. Nur hier und da hört man deutsche Stimmen, z.B. Eva, die ich beim FRONTER Stand getroffen habe und kurz sprechen konnte.
Meine Session trug den exotischen Titel „E-Learning with a kick. Football & Education" und diese wurde professionell und mit amüsanten Einlagen von Harold Elletson und Keith Mercer moderiert. Es ging also um Fußball, aber gar nicht mal im erwarteten Sinne, wie in meinem Referat (e-Coaching, vom Tischtennis zum Fußball), sondern im Wesentlichen um das B i l d u n g s p o t e n z i a l des K o n t e x t e s Fußball.
Damit die Blickrichtung deutlich wird hier ein Beispiel: In England (Jo Robson / Playing for success aber auch Julie Stoker von Arsenal), treibt man seit Jahren ein Projekt voran, bei dem das Stadion als Bildungsort dient. Man bringt den Problemkontext also nicht in die Schule, sondern die Kinder/Jugendliche suchen den Problemkontext auf! Was gibt es im Stadion für junge Menschen zu sehen und zu lernen? Z.B. wie man Videos macht oder welche Musik man beim Einlauf der Mannschaft zusammenstellt, wie man Interviews führt (Medienperspektive), wie man Fanartikel verkauf und warum das funktioniert, warum die Spieler so teuer sind und das es hier einen Transfermarkt gibt (ökonomische Perspektive), warum die Pflege des Rasens gartentechnisch eine Herausforderung ist (ökologische Perspektive), wie die Nachrichten im Presseraum aufbereitet und wie sie effektiv weitergetragen werden (kommunikationswissenschaftliche Perspektive), warum der Schiedsrichter für das Gelingen des Spiels so eine hohe Bedeutung hat und was das mit dem fair play der Spieler zu tun hat (ethische Perspektive), warum im Stadion überall Sicherheitspersonal herumläuft und was es mit den Fanblöcken auf sich hat (Sicherheitsperspektive), … man kann die Perspektiven fortsetzen. Fakt ist, dass die Schüler diesem Projekt die Bude einrennen, vieles ist situiert, die Spieler (Idole) werden in die Programme kreativ eingebunden, z.B. in Sprachlernprogramme, die dann wieder mit Bewegungsprogrammen verbunden sind. Das Problem ist, dass die Organisatoren die Massen gar nicht mehr bewältigen können. Deshalb nun (auch) e-Learning, multilingual, weil es in jedem Verein mindestens 10 Nationalitäten gibt. Man kommt aus den pädagogischen Ideen nicht mehr raus, warum fällt es uns hier nur so leicht? "Rich Learning Spaces" (RLS) hatte ich es in der Überschrift genannt, die Orte bieten selber viele (authentische) Anlässe, da braucht man gar nicht so viel aufbereiten, sondern kann sich als Pädagoge ganz darauf konzentrieren, wie man den Kindern/Jugendlichen diese "Knotenpunkte" (Sport ist nur ein RLS von vielen) – näher bringt, sie entfaltet, ihre Abhängigkeiten und auch Grenzen sichtbar macht.
E-portfolio … der wunde Punkt!
Die letzten Tage waren wir auf der Campus Innovation in Hamburg. Mich hat der Track „e-portfolios“ sehr interessiert, weil wir uns in den kommenden Monaten intensiver diesem Thema widmen werden (Projekt: sports coaching education und driver instructor education). In beiden Kontexten geht es um praxis- und handlungsorientierte, darum nicht minder komplexe Coaching-Tätigkeiten, in denen sich die Lernenden meist „im Feld“ und unter „Theoriefeuer“ einen roten Faden zusammenspinnen müssen. Also, ich hatte offene Ohren für die Portfolios.
Der Track „e-portfolios“ wurde von Thorsten Meyer eingeführt. Ein Highlight (neben Gabis mrogendlichen Keynote) war der Vortrag von Thomas Häcker, einem Schulpädagogen, der wohl zu den wenigen deutschen Experten in diesem Feld zählt. Bei Häcker wurde schnell klar, dass es ihm um die „Methode, Haltung, Wertschätzung“ hinter dem Begriff geht. Im Zentrum steht das Subjekt, Ziel und Zweck des Portfolio-Einsatzes ist die Förderung von Selbststeuerung UND Selbstbestimmung einschließlich sozialer Partizipation. Gerade im Mangel an einer inhaltlichen Mitsprache (Selbstbestimmung) sieht Häcker den Pferdefuß moderner Portfolio-Arbeit. Er weist auf neoliberale Vereinnahmungstendenzen hin, z.B. indem Portfolioarbeit „halbiert“, um Selbstbestimmung gekappt werde. Dies trage dann in der Folge zur Halb- oder Unbildung bei.
An dieser Stelle hatte ich schon das erste „Aber“ im Kopf – für eine wissenschaftliche Tagung ist das ja nicht falsch. Doch wurde in der Folge dieses „Aber“ immer größer, angefangen beim Beitrag von Sandra Schaffert (salzburg research) über einen Redebeitrag von Rolf Schulmeister (der sich über die Ernüchterung in der Diskussion freut) bis zur Podiumsdiskussion am Ende der Tagung, bei der zwar alle Podiumsteilnehmer die POTENTIALE des e-Portfolios sahen (beschwörten?), doch keiner so recht die Frage von Peter Baumgartner beantworten konnte, was denn der Mehrwert eines Portfolios sei.
Das war für mich der wunde Punkt! Was IST also ein Portfolio? Sicherlich nicht das Erscheinungsbild (Gesicht) z.B. Präsentations-, Showcase etc. Portfolio, sicherlich nicht die Technologie wordpress, Mahara oder drupalEd. Sondern? Ehe man hier wieder in eine allgemeine Beschreibung der Methode (sammeln, reflektieren, selektieren, präsentieren) oder auch Taxonomie abdriftet, fände ich es zur Erdung und Klärung der Diskussion gut, wenn wir in Zukunft von „dicht beschrieben Beispielen“ hören können (von der Perspektive wie bei Joachim Robes), die in der Praxis einen darstellbaren Mehrwert erzeugen. Das hätte den Vorteil, dass wir weniger über theoretische "Rahmungen", Kooperationspartner und Didaktik-Wünschen hören würden (Redundanzen), sondern mehr in die konkreten Erfahrungen und Interaktionen „vor Ort“ eintauchen könnten, die … einen UNTERSCHIED machen! Also Beispiele und diese dann mit der Lupe und in „slow motion“ betrachten. Ich bin der festen Überzeugung, dass genau diese Hinwendung zu Beispielen (Empirie) und damit zu k o n k r e t e n didaktischen Anforderungen in der Domäne x,y,z die theoretische Diskussion stimulieren und die verwendeten Begriffe mit Inhalt füllen würde. Am Ende darf es jedenfalls nicht passieren, dass jemand berechtigter Weise fragt: Was ist ein Portfolio? … und alle im Raum zwar hundert Rahmungen, aber kein Bild im Kopf haben.
Klingt alles etwas böse, was? Hmmm. Vielleicht liegt das auch daran, weil ich gerade bei Bruno Latour auf S. 240 bin, … der setzt einem solche Flöhe in den Kopf ;-). Die Hamburger Tage haben aber mit Sicherheit dazu beigetragen, dass wir in den kommenden Wochen intensiver über das Thema nachdenken und vor allem Peter Baumgartners Einwand aufgreifen, nämlich dass die Metapher der PortfolioARBEIT (schwer, mühsam) gegen eine gewisse „Leichtigkeit“ (siehe iphone, twitter) ausgetauscht/erweitert werden muss.
Lernerzentrierung, Objekterkennung und Life Kinetik: Fußball im 21. Jahrhundert
Gestern war ich zusammen mit Tobias Blessing auf der dvs-Tagung "Aus- und Fortbildungskonzepte im Fußball" in der Sportschule in Ruit/bei Stuttgart. Unser Referat "Vom Tischtennis zum Fußball: Web 2.0 gestützte Didaktik in der Traineraus- und Fortbildung" kam soweit ich das sehen und hören konnte gut an. Herr Prof. Schweer (Moderation) sagte zumindest, dass dies ein sehr innovativer Ansatz sei. Interessanter Weise wurden anschließend gar nicht so viele fußballspezifischen Fragen gestellt wie ich erwartet hatte. Ich vermute, Annotierung, Blogs, Maps und Portfolios und die "neue Didaktik" müssen länger und mit Beispielen eingeführt werden, da eignen sich kurze und handlungsorientierte Workshops besser als 20 min Stakato-Referate. Ich begrüße daher jede Diskussion (Barcamp, Educamp etc.) über neue Tagungsformate, die ein zentrales Ziel nicht aus den Auge verlieren: wie kommt man mit einer möglichst großen Gruppe in ein möglichst intensives Gespräch.
Frank Wormuth (Leiter der Fußball-Lehrer-Ausbildung, DFB) hatte am Vormittag einen interessanten Vortrag gehalten. Für mich überraschend war der lernerzentrierte Ansatz des Ausbildungskonzepts. Nicht das ich das einem Verband nicht zutraue, aber zwischen Sonntagsreden und praktischer Umsetzung liegt allgemein das Meer. Im Vortrag selber gab es viele Querverbindungen zu unseren mediendidaktischen Arbeiten, angefangen vom richtigen Vieodreh, über Reflexionsarbeit via Blogs bis zur Kompetenzentwicklung via e-Portfolios, wie wir es gerade in der A-Ausbildung im Tischtennis ausprobieren. Vielleicht ergibt sich ja ein Kontakt.
Sehr neugierig war ich auf das Referat von Prof. Lames, TU München (Trainingswissenschaft & Sportinformatik). In seinem Keynote erläuterte er aktuelle Forschungsarbeiten zur Spielerbeobachtung. Im Zentrum seiner Argumentation steht der "Spielanalyst", ein neuer Berufsstand, der den Trainern eine Art erweiterte Wahrnehmungsbrille gibt, indem er/sie Wettkampfdaten technologiegestützt aufbereitet. Sehr spannende Entwicklungen, die mich vor allem aus der Perspektive der mediendidaktischen Anwendung bzw. Legitimation im E-Leanring interessieren.
Ein schöner Abschluss brachte die Teilnahme an der Veranstaltung "Life Kinetik". Kennt ihr nicht? Definitiv ein gutes Zwischenspiel für JEDE Tagung bzw. jeden Kongress. Ort: Sporthalle, viele Bälle, bunten Karten, mehr braucht man nicht. Die Idee: Alle Areale des Gehirns GLEICHZEITIG beanspruchen. D.h. schnappe einen Ball mit der linken Hand, wenn dir der Mitspieler ein a.e,i,o,u zuruft (rechte Hand bei Konsonant) und bewege gleichzeitig dein rechtes Bein vor. Indem Moment wo du den Ball aufschnappst musst du einen Begriff mit dem zugerufenen Vokal/Konsonant finden… Das ist jetzt nur eine Miniübung, zeigt aber, dass es um Bewegung, Sprache und vor allem die "Überkreuzung" dieser ansonsten getrennten Bereiche geht. Sehr anregend, vor allem für unbewegliche "Wissensarbeiter".
e-Portfolios in der A-Lizenz-Ausbildung
Gestern war ich auf einer Arbeitssitzung des Ausschuss "Forschung und Bildung" des DTTB (Deutscher Tischtennis Bund) in Frankfurt, um über den Einsatz des edubreak-Sportcampus im Rahmen der A-Lizenzausbildung zu diskutieren. Eingeladen hatte René Stork (DTTB), der zusammen mit Markus Söhngen vom TTVN die Sitzung geleitet hat. Neben Vertretern des HTTV (Marco Fehl und Axel Kämmerer) und WTTV (Sandra Münzl) war auch der Sportdirektor des DTTB (Dirk Schimmelpfennig) anwesend.
Für mich war die Sitzung insofern spannend, weil neben der Grundentscheidung für die Integration von Onlinephasen in die Ausbildung auch die Nutzung von e-Portfolios (siehe auch die imb Arbeiten a, b oder Metscher in Vorbereitung) besprochen wurde. Relativ viel Zeitraum hat zunächst die begründete Verschiebung und Fixierung von Inhalten für die Onlinephasen benötigt. Das ist eine tischtennisspezifische Fachdiskussion, in der ich als ausgebildeter Sportlehrer :-) zwar informiert Zuhören, aber inhaltlich wenig beisteuern kann – da geht ins Eingemachte. Die Idee zur Integration von e-Portfolios ergibt sich didaktisch aus dem Umstand, dass es sich bei der A-Ausbildung um eine räumlich und zeitlich „verteilte“ Ausbildung handelt. In ca. 12 Monaten erhalten die Teilnehmer „Input“ aus relativ dichten Präsenzterminen, geführten Onlinephasen und Praktika, wobei die Praktika an unterschiedlichen Standorten und von unterschiedlichen Fachgruppen angeboten werden. Didaktisches Ziel eines e-portfolios in diesem Kontext ist es also, die Teilnehmer dabei zu unterstützen, einen roten Faden, eine Lerngeschichte oder kurz: mentale Kohärenz zu gewinnen. Vor allem die Grundidee, dass das Entwicklungsportfolio in ein Präsentationsportfolio mündet und Teile hiervon in einer abschließenden, mündlichen Prüfung vorgestellt und erläutert werden sollen, fand Zuspruch. Zwar wurde auch kritisch darauf hingewiesen, dass die Tischtennisausbildung letztlich praktisch und anwendungsnah bleiben müsse und nicht vor dem PC enden darf, aber diese Einwände konnten rasch aus dem Weg geräumt werden. Es geht nicht darum, dass die Trainer dauernd vor dem PC sitzen, aber den PC punktuell als Werkzeug nutzen, um über gemachte Erfahrungen in der Trainerpraxis (Lehrgänge, Onlinephasen, Praktika etc.) nachzudenken und ihre Reflexionen, einschließlich von Artefakten (Videos, Maps, Bilder, Text) knapp "für sich" und andere festzuhalten.
Der DTTB ist damit der erste Spitzenverband in Deutschland, der mutig auf eine neue Ausbildungskultur zusteuert, in der aktuelle Bildungstechnologien (2.0) die Ausbildung unterstützen, um ein aktives, kollaboratives und selbstgesteuertes Lernen zu fördern. Markus hat es am Ende zusammengefasst: Der Aufwand für die Organisation wird (zunächst) steigen, aber die Qualität, der Output, ist mit dem alten Verfahren nicht zu vergleichen – das ist zumindest seine Erfahrung aus der C-Stufe. Wir werden wie immer die neuen Ausbildungssysteme wissenschaftlich begleiten … dann wissen wir mehr.
Besuch in Belgien
Am Sonntag war ich beim belgischen Partner unseres EU-Projekts „driver instructor education 2.0“. Ich habe Herrn Homburg und seine Frau (Ausbildungsstätte) bisher noch nie gesehen und so war die lange Autoreise dorthin wertvoll. Wir haben relativ lange über die Lage zur Fahrlehrerausbildung in Belgien gesprochen. U.a. zeigte das Gespräch, dass die Attraktivität des Fahrlehrerberufs stark gelitten hat, weil (aber nicht nur) auch eine Laienausbildung (bei Fahrschülern) möglich ist. So teilt sich der Markt der Fahrlehrer auf in jene, die die Qualitätsstange hoch halten und jene, die für wenig Geld u.a. in Schulen ihre Dienste anbieten. Hier sieht man wie der Markt pädagogisches Engagement aushöhlt, wenn die politischen Rahmenbedingungen das zulassen. Ein Grund mehr sich über den belgischen Partner zu freuen, denn als Gegenmodell zu einer Verflachung der Ausbildung eignet sich das aktuelle Projekt sicher ;-).
Neopilgern
Ich bin mal wieder auf den Blog von Felix Beck gestoßen um zu sehen, ob sein webgestützter Pilgerstab fertig ist, der damals noch in der Mache war. Finde das Projekt deshalb auch interessant, weil sich Felix nicht hat beirren lassen, seine Idee durchzuziehen und den Verlauf zu dokumentieren. Hut ab :-). Inwiefern sein Pilgerstab die Praxis des Pilgerns verändern wird, darüber bin ich mir unschlüssig. Aber vielleicht gibt es ja auch ganz andere Anwendungen jenseits des Wanderns.
Was hat Hip Hop und Parcourklettern mit e-learning zu tun? Schulsport auf neuen Wegen
Im Wintersemester 2009/10 werde ich (nach einer längeren Lehr-Pause) zusammen mit Alexander Florian mal wieder einen Uni-Kurs anbieten. Unter dem Titel: „E-Learning im Sport: Von der klassischen Sportlehre zum webgestützten Coaching“ wollen wir zusammen mit der Sabelschule in München und dem Gymnasium Ottobrunn Neuland im Sportunterricht betreten. Auf dem Plan steht die web- und videogestützte Begleitung von Tanzstunden (mit Savas) sowie Parcourklettern, also recht moderne Formen der klassischen „Leibeserziehung“. Ich freue mich sehr darauf, weil der Sportunterricht an Schulen meiner Meinung nach noch ein relativ unentdecktes Feld für mediengestützte Formate der Reflexion und Kollaboration mit 2.0-Anwendungen ist und sich für Experimente (dieser Art) anbietet. Mit dabei ist im Übrigen auch Stefan Hörterer (GT), der in diesem Seminar die technische Schnittstelle zwischen Schülern, Lehrern und Studierenden betreut.
Aus- und Fortbildungskonzepte im Fußball
Sehr gefreut habe ich mich über eine Einladungen zu einem Referat bei der dvs Kommission Fußball in Ruit bei Stuttgart. Vom 19-21. Nov. 2009 werden dort neue Aus- und Fortbildungskonzepte aus dem Bereich des runden Leders vorgestellt und diskutiert. Den Hauptvortrag hält Prof. Lames von der TU München, den ich ja bisher noch nicht "live" erlebt habe. Für mich besteht die Herausforderung darin, das etablierte Konzept zu edubreakSPORTS aus dem Tischtennis nun auch für die Fußballausbildung anschlussfähig zu machen. Sicherlich wird es Modifikationen im Bereich Technologie und Didaktik geben, die wir bei Ghostthinker umsetzen müssen. Ich bin aber auch der festen Überzeugung, dass die Kernanforderungen im Bereich der Fußballausbildung den jetzigen Entwicklungen nahe kommt. Mit der Fahrt nach Ruit kehre ich an den Ort zurück, wo ich vor 2 Jahren Bernhard Peters getroffen habe. Er war im Grunde der Erste der sich positiv zu edubreak geäußert hat, "weil die Spieler dann mental aktiv sind". Leider kamen wir damals bei der Entwicklung nur schleppend voran, sodass sich der Kontakt verlaufen hat, was ich bedauere. Vielleicht gibt es ja ein Widersehen.
Neben der Tagung in Ruit bin ich auf die educa 2009 in Berlin zu einem Fußball-Referat eingeladen. In der Session "Learning with a Kick: Education and Football" werde ich über Videoannotation 2.0 sprechen, klingt technisch, soll es aber nicht werden. Zentral ist die Idee der videobasierten Reflexion und warum das gerade für die Bewegungspraxis gut ist. Oh ja, … Conference language is english, I will do my best ;-).
Lesereise – Eine neue Soziologie für eine neue Gesellschaft
Ich habe mir das Buch „Eine neue Soziologie für eine neue Gesellschaft“ (Bruno Latour) auf Peters Reise-Einladung hin gekauft. Buchtitel sowie Peters erste Zusammenfassung der Einleitung haben mich neugierig gemacht. Die ersten 50 Seiten sind steil und diffus, also eher was für Schnüffelnasen und Geduldige. Folgende Textstellen sind mir hängen geblieben bzw. dort habe ich rumgekritzelt.
- S. 17: Nachzeichnen von Assoziationen … ein VerknüpfungsTYP zwischen Dingen, die selbst NICHT sozial sind … Assoziationen KÖNNEN sich bei Gelegenheiten neu versammeln … und alte Verknüpfungen über Bord werfen. => Klingt nach Beschreibung für Innovationen, erinnert mich an die Diskussion in Peters Blog, weg von Entitäten hin zu Relationen, zeitlich begrenzten kohärenten Strukturen/Formen.
- S. 27 Soziologie 2: Gestalt, Größe, Heterogenität und Kombination der Assoziation => Ein Beispiel würde helfen ;-)
- S. 28 Den Akteuren folgen => Heisst das Mithandeln?
- S. 28 physik 1/ physik 2 [:] Soziologie 1/Soziologie 2 =>Was ist das Analoge?
- S. 29 Kommensurabilität zwischen Spuren ermöglichen =>Physiker als Vorbild?
- S. 36 Programm des Buches: Von Kontroversen lernen, Kontroversen stabilisieren, Kollektive (von Assoziationen?) neu versammeln
Mal sehen wie es weitergeht bei Peters Lesereise. Wenn ich Kontinuität reinbekomme, dann melde ich mich auch im Blog an.