was war, was wird

2013 liegt hinter mir. Es war ein sportliches Jahr, nicht nur vom Takt her, sondern auch von den Projekten, die wir unter der Ghostthinker-Flagge begleitet haben. Zum Tischtennis (DTTB, Ausgangsprojekt, 2006) sind weitere Sportorganisationen getreten, die Lehren und Lernen mit digitalen Medien „neu denken“: Basketball (BBL), Motorsport (DMSB), Leichtathletik (FLVW) und die Führungs-Akademie mit dem Thema „Verbandsmanagement“ (vgl. unser nicht geglücktes Chinaprojekt) – der edubreakCAMPUS und die edubreakCOMMUNITY, inklusive Didaktik, kommen offenbar gut an. Ein zentraler Partner bleibt der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB): einerseits im Rahmen der SALTO-Beratung und andererseits beim Projekt „Lizenzstatistik“; bei letzterem haben wir zusammen mit dem DOSB-Fachteam ein Online-Verwaltungssystem (immerhin für alle 60 deutschen Fachverbände) entwickelt. Und schließlich war da noch die Kooperation mit dem Deutschen Skiverband (DSV und Innovationsmanufaktur): Hier stand der Aufbau bzw. die Weiterentwicklung eines Wissensmanagement-System (skibasl reloaded) im Zentrum.

Es macht viel Freude zu sehen, dass sich im deutschen (organisierten) Sport etwas tut, sich Energie auf kritischem Niveau „verdichtet“, erste Umrisse einer modernen, webgestützten Ausbildung in der Praxis sichtbar werden. Es ist zwar noch unendlich viel zu tun, ehe man diesen „Tanker“, diese Megaorganisation der Sportbildung (!), bezüglich der Ausbildungsqualität von TrainerInnen in eine neue Richtung bringt, aber mit den vielen Akteuren und Programmen die z.Z. laufen (BMBF-Projekt SALTO; Fachtagungen; Innovationsfond des DOSB etc. und unsere eigenen Impulse) wird es gelingen. Warum mir persönlich dieses „Projekt-Bündel“ so viel Freude macht? Klar, ich komme aus dem Sport, die Zukunftsfähigkeit des organisierten Sports liegt mir am Herzen. Darüber hinaus: Man kann so unendlich viel lernen, über das mediengestützte Lernen (innerhalb dieses komplexen Falls) selbst, von Individuen, Gruppen und Organisationen: Über die Frage, (a) welche Muster von Blended Learning funktionieren (welche nicht), (b) welche Aufgabentypen eine Didaktik der „Reflexion durch Produktion“ fördern, (c) wie die Begleitung und das Feedback ausgestaltet sein müssen, (d) welche (sozialen) Technologien die besagte Didaktik unterstützen, (e) wie sich der Erfahrungsaustausch von lose gekoppelten Organisationen fördern lässt – bundesweit, (f) wie (Teil-)Organisationen selber ihr Lernen (und Nicht-Lernen) beobachten und neue Lernwege suchen, finden und verstetigen und damit sowas wie organisationale Reflexivität aufbauen. Die Liste ließe sich fortsetzen. Entscheidend ist aber nicht die Einzelfacette, sondern das SYSTEM der Maßnahmen auf der Mikro-, Meso- und Makroebene, um eine gängige Einteilung zu wählen. Das hängt also alles zusammen, die Maßnahmen bedingen sich gegenseitig, fördern und begrenzen sich, bilden eine neue „Gestalt“. Daran mitzuwirken, ja das macht mir Freude, schafft für mich Sinn. Davon gern mehr in 2014!

P.S. Oben im Bild der Blick von der „Denkalm„, heute Vormittag geschossen, der rechte Ort für Ghostthinker ;-).

Guter Geist

Alle Jahre wieder wird ein Doktorand oder eine Doktorandin promoviert, von Gabi, das ist schön, für den Titelträger, für Gabi, der stolzen Doktormutter … und für mich. Denn jeder/jede Dr. phil. fühlt sich in der Regel beflügelt, der lieben Gabi zu danken, für die Wegbegleitung. Und in der Regel hat das zur Folge, dass ein Buch, ein Ausflug, etwas Süßes oder eben ein guter Geist, in Form von Rotwein ins Haus kommt. So wie diese Woche. Da hat Herr Dr. Druhmann ein kleines Paket geschickt. Der Inhalt drehte sich thematisch um den Bodensee: Führungen und Verführungen, z.B. ein edler Roter, Don Mendo, Reserva, 2009, … lecker! Also, liebe Doktoranden und Doktorandinnen, weiter so, mit eurer Arbeit meine ich, die Sache muss ja auch mal ein Ende haben ;-).

Wenn Gründer Gründer coachen

Vor kurzem hatte ich mein letztes EXIST-Gründercoaching, zusammen mit Ines Gottmann und Silke Heiss, die sich aufgemacht haben, die Coaching-Landschaft zu verändern. Es ist eigenartig: 11-Monate, im Vier-Wochen-Rhythmus und Dreistunden-Takt zusammenhocken, eintauchen in eine eigene Welt, die man von der Struktur (!) selber so gut kennt. Ich hatte keinen (linearen) Plan, aber doch eine Orientierung :-).  In jeder Sitzung ging es darum, aktuelle Brandherde zu diskutieren: Teamentwicklung und -Konflikte, Produktgestaltung, Kommunikation, Zielkunde, Kooperation, Finanzierung, generell: Wie geht unser Geschäftsmodell? Im Durchgang der einzelnen Brandherde bekommt man ein Gefühl für die gesamte Brandlage, die scharfen und unscharfen Abhängigkeiten, die (wechselnde) Windrichtung, die neuen Feuer sowie die Macht und Ohnmacht an der Brandlöschung. Es geht also heiß her.

Mir haben die 11 Monate große Freude gemacht. Zum einen, weil wir ein gutes Vertrauensverhältnis hatten, in dem freies Denken möglich war (für Ghostthinker ganz wichtig) und zum anderen, weil nun am Ende nach vielfältigsten Erwägungen ein Weg eingeschlagen ist, der Geschäftserfolg verspricht. Aber wir werden sehen: Wer an Mutterschaft und Lehre festhält (was ich gut finde), der muss auf der Maßnahmenseite sehr kreativ, gar erfinderisch, sein. Silke und Ines stehen am Ende des Sprungbretts und tauchen tief ein.

Applaus

 

  1. 100 m in 10,9 sec (~1990) … die anderen waren aber schneller :-(
  2. Comenius Preis (2006), zusammen mit dem beta Institut für Gesundheitsmanagement gGmbH: Patientenvorsorge, Lern-DVD. 
  3. Spitzenbewertung EU-Projekt (2011), zusammen mit der Universität der Bundeswehr München (Tamara Ranner und Gabi Reinmann), Driver Instructor Education, (9,17 von 10)
  4. EureleA Award (2011) European Award for Technology Supported Learning (Beste Projektwirkung), zusammen mit dem DTTB und der UniBwM.
  5. Best Paper Award (2012), Gesellschaft Medien in der Wissenschaft, zusammen mit Gabi Reinmann: Dezentrales Doktorandencoaching. 
  6. E-Learning Award (2015): Kategorie „Social Video Training“ des eLearning Journals
  7. Internationaler e-Learning Award (2016): Blended Learning der iELA (New York)

10 Jahre soziale Innovation in der Trainerausbildung des [organisierten] Sports durch Digitalisierung der Bildungsarbeit

KONTEXT

Mit den Rahmenrichtlinien des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) gewinnen kompetenzorientierte Ansätze und qualitätssichernde Maßnahmen in der Trainerausbildung zunehmend an Bedeutung. Mediengestützte Ausbildungsformate (E-Learning, Blended Learning, Web 2.0) bieten hier interessante Lernpotenziale auf der individuellen- und organisationalen Ebene (vgl. auch SALTO). 

ZIELE

Ziel des längerfristig angelegten Sportentwicklungsprojekts ist die zyklische (Weiter-)Entwicklung, Implementation und Evaluation von kompetenzorientierten Blended Learning-Formaten (inklusive der Kopplung mit Community) in die Traineraus- und Fortbildung des Sports. Dabei kommt eine speziell für die Lehrkompetenz von TrainerInnen entwickelte Lernumgebung zum Einsatz, bei der eine situationsgenaue Videokommentierung sowie der Austausch über diese Videokommentare (Social Video Learning) zentral sind. Neben Lehr-Lern-Zielen werden auch Qualitäts- und Wissensmanagementziele verfolgt:

  • Über einen Wechsel zwischen virtuellen Phasen und Präsenzphasen erfolgt eine Neuorganisation des Lernens, was besonders ehrenamtlichen Trainern zu Gute kommt.
  • Über Videotechnologie und Kommentierungsoptionen werden die Lernenden dabei unterstützt, Coaching-Kompetenz aufzubauen. Mapping-Werkzeuge und Weblogs ergänzen dieses Kernziel. Ein zweistufiger E-Portfolio-Prozess hilft den Teilnehmern dabei, die vielfältigen Artefakte zu vernetzen und einen „roten Faden“ zu entwickeln.
  • In länderübergreifender Zusammenarbeit von Verbänden, z.B. in kooperativen Onlinephasen, entstehen mediengestützte Formen des Wissens- und Qualitätsmanagements.
VERÖFFENTLICHUNGEN (AUSWAHL)
  • Die Entwicklung des edubreak-Konzepts basiert auf Grundsätzen der didaktischen Entwicklungsforschung. Zusammen mit Gabi Reinmann wurde hierzu 2013 ein Beitrag in der ZEITSCHRIFT FÜR E-LEARNING veröffentlicht. Abruf hier  
  • Das edubreak-Konzept lässt sich zu 5 Prinzipien oder Essenzials zusammenfassen, die synergetsich wirken (Lernen „5.0“). Hierzu wurde in der LEISTUNGSSPORT 2017/3 ein Beitrag als Call veröffentlicht. Abruf hier 
MEDIENDIDAKTISCH BEGLEITETE SPORTARTEN
  • Tischtennis (DTTB, 2007)
  • Basketball (BBL, 2012)
  • Leichtathletik (FLVW, 2012)
  • Handball (BHV, 2013)
  • Motorsport (DMSB, 2013)
  • Fußball (DFB, 2016)
  • Badmintion (NBV, 2016)
  • Kanu (DKV, 2016)
  • Rudern (DRV, 2016)
  • Rygby (DRV, 2018)
PRÄSENTATIONEN

Präsentationen des zugrundeliegenden Konzepts eines aktiven, reflexiven und sozialen Lernens in Blended Learning-Formaten auf sport- und bildungswissenschaftlichen Tagungen sowie bei Praxis- und Unternehmenspartnern des Sports:

  • Haus der Kleinen Forscher, 2017 (Berlin)
  • LSB Brandenburg, 2017 (Potsdam)
  • Uni Wien, 2017 (Wien)
  • Uni Hamburg, HUL, 2017 (Hamburg)
  • LSB Thüringen, 2017 (Erfurth)
  • Universität Münster, SpoWiss, 2017 (Münster)
  • Volkswagen, Digitales Lernen, 2016 (Hannover) 
  • DFB Jahrestagung Bildung, 2016 (Frankfurt)
  • DOSB-Führungsakademie, 2016 (Köln)
  • Landessportbund NRW, 2016 (Duisburg)
  • Deutscher Fußball Bund, 2015 (Koblenz)
  • Hamburger Sport-Verein, 2015 (Hamburg)
  • Deutscher Schwimm Verband, 2015 (Kassel)
  • DOSB Fachforum, 2015 (Köln)
  • LSB Sachsen-Anhalt, 2015 (Halle)
  • 2. Swiss Corporate Learning and Knowledge BarCamp, 2015 (Winterthur, Ch)
  • Erstes Forum Nachwuchsleistungssport, 2015 (Potsdam)
  • Kongress Sport, Ökonomie & Medien, 2015 (Hamburg)
  • Deutscher Handball Bund, 2015 (Bielefeld)
  • LSB Sachsen, 2015 (Leipzig)
  • Deutsche Handballtrainer Vereinigung, 2015 (Hamburg)
  • Führungs-Akademie des DOSB, 2015 (Köln)
  • Niedersächsischer Turnerbund, 2015 (online)
  • Sportakrobatik, 2015 (online)
  • Tauchverband WLSB, 2015 (online)
  • Deutscher Eishockey Bund, 2014 (München)
  • Universität Münster, Sportdidaktik, 2014 (online-Münster)
  • Badischer Sportbund, 2014 (Baden-Baden)
  • Bayerischer Handball Verband, 2014 (München)
  • Cogneon, 2014 (Nürnberg)
  • Beko Basketball Bundesliga (Modul Wissensmanagement), 2014 (Berlin)
  • Deutsche Gesellschaft wissenschaftliche Weiterbildung und Fernstudien, 2014 (Bremen)
  • worlddidac, 2014 (Bern)
  • Forschungswerkstatt, 2014 (Wien) 
  • didacta, 2014 (Stuttgart)
  • Internationale Fachtagung LEADING TRANSFORMATION TO SUSTAINABLE EXCELLENCE, 2014 (Dubai, Arabische Emirate, international)
  • Sportbund Rheinland, 2014 (Krefeld)
  • Deutscher Motorsportbund, 2013, (Frankfurt / Friedeberg)
  • Führungs-Akademie des DOSB, 2013 (Köln) 
  • Bayrischer Sportkongress des BLSB, 2013 (München)
  • 26. Jahrestagung der dvs-Sektion Sportpädagogik, 2013 (Hamburg)
  • BEKO-Basketball Bundesliga, 2013 (Berlin)
  • DOSB-Fachforum Bildung im Rahmen einer „Blended Conference„, 2013 (Frankfurt)
  • Fachtagung Bildungsmanager in der Sozialwirtschaft (DRK), 2012, (Berlin) 
  • DOSB-Fachtung Sportentwicklung, 2012 (Hamburg) 
  • Universität Hildesheim, Institut für Sportwissenschaft, 2012 (Hildesheim)
  • Fussball- und Leichtathletik-Verband Westfalen / FLVW-LVN 2011, (Duisburg)
  • dvs-Hochschultag 2011, (Halle)
  • DSB e.V., Bundes-Bildungskongress 2011, (Berlin)
  • Hamburger Sportbund e.V., 2010 (Hamburg)
  • Deutscher Behinderten-Sportverband e.V., 2010 (Berlin)
  • Universität Bochum, Institut für Sportwissenschaft, 2010 (Bochum)
  • DOSB-Fachtagung der Lehrreferenten, 2010 (Lübeck)
  • Online EDUCA, 2009 (Berlin, international)
  • dvs-Fachtagung Fußball, 2009 (Ruit)
  • AEISEP-Fachtagung 2009 (Besancon, international)
  • dvs-Hochschultag 2009 (Münster)
  • DSLV-Bundeskongress, 2008 (Köln)
  • Trainerakademie Köln, 2008 (Köln)
  • dvs-Hochschultag 2007 (Hamburg)
  • TSG Hoffenheim, 2007 (Sinsheim)
  • Innovatorik für den Spitzensport. BISp, 2007 (Frankfurt)
  • Trainertagung, 2007 (Ruit)

Veröffentlichungen

Sport
  • Fabinski, W., Vohle, F. & Nickel, H. (2018). Digitale Bildung, wo stehen wir? LEISTUNGSSPORT 1/2018
  • Fabinski, W & Vohle, F. (2018). Digitale Transformation mit digitaler Bildung? LEISTUNGSSPORT 1/2018
  • Vohle, F. (2017). Lernen „5.0“. Fünf Essentialsim Bereich der digitalen Bildung im Sport. Leistungssport (3), S. 27-30 
  • Vohle, F. (2017). Social Video Learning with a Blended Learning Framework in German Soccer Education. International Journal of Advanced Corporate Learning, Vol 10, No 1, p.15-21
  • Vohle, F. (2016). Social Video Learning auf den Punkt gebracht. MEDIENPRODUKTION – Online Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis, S. 14-15
  • Vohle, F. (2016). Social Video Learning. Eine didaktische Zäsur. A.-W. Scheer & Ch. Wachter (Hrsg.), Digitale Bildungslandschaften. IMC. 
  • Hebbel-Seeger, A., Krieger, C. & Vohle, F. (Hg.) (2014). Digitale Medien. Sportpädagogik (Zeitschrift für Sport, Spiel und Bewegungserziehung) 5/14. 
  • Vohle, F. & Reinmann, G. (2014). Social video learning and social change in German sports trainer education. International Journal of Excellence in Education Volume 6 issue 2, October 2014.
  • Vohle, F. & Reinmann, G. (2014). Social Video Learning. What we can learn from sport. Hamdan Bin Mohammed Smart University, Dubai (UAE) in Congress proceedings 2014.
  • Reinmann, G. & Vohle, F. (2013). Entwicklungsorientierte Bildungsforschung: Diskussion wissenschaftlicher Standards anhand eines mediendidaktischen Beispiels. Zeitschrift für E-Learning, Lernkultur und Bildungstechnologie. 
  • Schmidt, M. & Söhngen, M. (2012). Web 2.0-basiertes E-Learning in der Trainerausbildung.Leistungssport, 3, 24-29.
  • Vohle, F. & Reinmann G. (2012). Förderung professioneller Unterrichtskompetenz mit digitalen Medien: Lehren lernen durch Videoannotation. In  Renate Schulz-Zander, Birgit Eickelmann, Petra Grell, Heinz Moser und Horst Niesyto, Jahrbuch Medienpädagogik 9.Qualitätsentwicklung in der Schule und medienpädagogische Professionalisierung.
  • Vohle, F. (2011). Mediengestützte Praktikumsphasen im Sport. Zeitschrift für E-Learning, Lernkultur und Bildungstechnologien, 6 (2), 43-54
  • Vohle, F. (2010). Vom Tischtennis zum Fußball? Ein mediendidaktisches Konzept für die Traineraus- und Weiterbildung. In O. Höner, R. Schreiner & F. Schultz (Hrsg.), Aus- und Fortbildungskonzepte im Fußball. Jahrestagung der dvs (Deutsche Vereinigung Sportwissenschaft)-Kommission Fußball 2009, 8 Seiten (hier: Abstractband)
  • Vohle, F. & Schmidt, M. (2010). Trainerausbildung neu denken! edubreakSPORTS für die Traineraus- und fortbildung. Trainerbrief (vdtt), 2/2010, S. 20-26.
  • Vohle, F. (2010): Trainerausbildung mit digitalen Medien. Ein Beispiel aus der mediendidaktischen Forschung. In Danisch, M. & Schwier, J. (2010). Sportwissenschaft 2.0. Sport vermitteln im Social Web? Köln: Sport & Buch Strauß
  • Vohle, F. (2009). Cognitive Tools 2.0 in Trainer Education. International Journal of Sport Science and Coaching, 4(11), 583.
  • Vohle, F. (2009). Reflective learning in physical education with a multicodal online video tool. A structure genetic approach (J. Piaget) for knowledge transformation. In AEISEP (Hrsg.), Situated learning, reflective practice and knowledge construction in Physical Education (S. 159). Besancon: AEISEP.
  • Vohle, F. (2008). Trainerausbildung 2.0. Mehr pädagogische Qualität durch digitale Bildungstechnologien? In Ch. Igel & A. Baca (Hrsg.), Update eLearning. Neue Lehr-Lern-Innovationen durch digitale Medien in der Sportwissenschaft. Hamburg: Edition Czwalina des Feldhaus Verlages
Nicht-Sport
  • Reinmann, G. & Vohle, F (2017): Wie agil ist die Hochschuldidaktik? Ein Dialog. Impact Free
  • Vohle, F. (2013). Relevanz und Referenz. Zur didaktischen Bedeutung situationsgenauer Videokommentare im Hochschulkontext. In G. Reinmann, M. Ebner & S. Schön (Hrsg.), Hochschuldidaktik unter dem Zeichen von Heterogenität und Vielfalt (S. 166-181). Norderstedt: book on demand.
  • Reinmann, G., Vohle, F. & Gröller, M. (2009). Erzählend lernen mit Tech Pi & Mali Bu. Technologiegestützte Narration in der Grundschule. (In: Festschrift Prof. Aufenhanger). 
  • Reinmann, G. & Vohle, F. (2010). Lehren lernen mit Web 2.0. In F. Siepmann & P. Müller (Hrsg.), Jahrbuch eLearning und Wissensmanagement 2011. Bildung in Zeiten von Web 2.0. (S. 18-23). Albstedt: Siepmann Media
  • Reinmann, G. & Vohle, F. (2009). Digitale Medien in der Fahrausbildung: Einstieg in ein neues Forschungsfeld zum situierten Lernen Digital media in driver education: Introduction in a new research field of situated learning. [hier]
  • Reinmann, G., Vohle, F., Mannsmann, V. & Häuptle, E. (2005). Entwicklung und Evaluation einer e-Learning -Umgebung zur Schulentwicklung. BEITRÄGE ZUR LEHRERBILDUNG, 23 (1), 2005. 
Dissertation
Rezensionen
  • Vohle, F. (2012).  Rezension von Karen Gloy. Wahrnehmungswelten. Freiburg: Albert (2010). In: Wiener Jahrbuch für Philosophie, XLIV.2012, S. 191-193. Online
  • Vohle, F, (2013). Anmerkungen zum Buch von Günther Dück. Das Neue und seine Feinde. Online.
  • Vohle, F. (2012). Anmerkungen zum Buch von Peter Baumgartner. Taxonomie von Unterrichtsmethoden. Online.
  • Vohle, F. (2014). Anmerkungen zum Buch von Norbert Büning. Lernen in Unternehmen. Online.
Digitale Lernumgebungen
Kleines Patent
  • https://www.google.de/patents/DE20005193U1 

 

 

Zweifelnd bin ich

Ich bin Sohn von Unternehmern, speziell ein Kind von Eltern, die ein Restaurant hatten. Und mit dem Restaurant war in den 1980 bis 1990er Jahren des letzten Jahrtausend klar: Es gab Fleisch ohne Ende. Wahrscheinlich habe ich so viel Fleisch zu mir genommen, dass mein Antibiotika-Pegel bis ans Lebensende reicht. Mit dem Fleisch ist seit ein paar Monaten „Schluss“ … ich bin Vegetarier, Pescaner oder Flexaner, je nach Tagesform.

Hintergrund für diese Schritte sind die klassischen Verdächtigen: Soziale Moden, Nichtakzeptanz der Produktions- und Tötungsverfahren und humane Überzeugungen – der Geschmack ist es nicht! Ich bewege mich also merklich in einem Zwischenraum, einem Übergangsstadium: auf der einen Seite die klare Einsicht in ein „so geht es nicht weiter“ (Massenproduktion, Unwürde), auf der anderen Seite eine nicht zu leugnende Leidenschaft für sardinische Reispfanne mit Hammelfleisch und Kräutern aus dem Garten (Idylle pur). Zweifelnd bin ich … und in diesem Sinne auch ein schöner „Fall“ von Latenz.

Während mein Sohn Simon daran „schuld“ ist, dass ich mich überhaupt und ganz praktisch auf den Weg gemacht habe, ist mein Bruder Peter daran „schuld“, das ich mich tiefer als bisher über die Hintergründe informiere. Eines der Informationspakete, die ich von ihm per Mail bekommen habe, ist das Video „Erdlinge“. Wenn man mehr wissen möchte, über 18 Jahre alt ist und hinschauen möchte, dann sollte man sich den Film ansehen, aber nur dann (alternativ in Worten: Philip Wollen).

Nach dem Film (oder auch schon mittendrin) fragt man sich unweigerlich: Was tut man? Es geht natürlich nicht mehr um „sardinische Reispfanne“, es geht um ein grundsätzliches Verstehen, im normativen Sinne dreht sich die Diskussion nun um Würde und Respekt, um die Frage, wie wir gut (!) leben wollen. Innerhalb dieses Rahmens könnte man das Thema diskutieren, gern inter- oder transdisziplinär, mit wissenschaftlichem Interesse, Demut und Inspiration. Hier ein paar Vorschläge:

  • Neue Märkte? Gründung einer Veganer-Supermarktkette am Beispiel Veganz (BWL)
  • Tipping Point? Bewusstmachung via Social Media am Beispiel von VEBU (Bildung, Marketing)
  • Humaner Tod? Normenfragen und Selbstverhältnis (Philosophie)
  • Weniger ist mehr? Postwachstumsökonomie (VWL/Psychologie)
  • Guter Burger? In-Vitro-Fleisch (Naturwissenschaft)
  • Gesunde Lebensweise? Kochen, Ernährung, Bewegung, Kosmetik etc. (Gesundheitswissenschaft, BWL)
  • Alles nur Ideologie? Zwischen Rechtfertigung und Verschleierung (Politikwissenschaft)

ZwischenLösung

Wie es der Zufall will, habe ich einen kleinen Beratungsauftrag an der Zeppelin Universität / Friedrichshafen bekommen. Es gilt, das Team um Stephan A. Jansen dafür zu sensibilisieren, digitale Medien in der Lehre einzusetzen. Das klingt einfach, ist es aber nicht, … an der ZU ist man(n) kritisch.

Es kennzeichnet vor allem kleine, dialogorientierte Präsenzuniversitäten, wenn Sie auf bloße „Übermittlung von Informationen“ verzichten wollen – so auch die ZU. PDFs verschicken, Videos angucken, Folien durchblättern, auf all das folgt ein gesunder akademischer Reflex: nicht hier. Das wusste ich natürlich im Vorfeld mehr oder weniger: zum einen von der Homepage und zum anderen aus online zugänglichen Vorträge und Interviews, in denen sich Jansen gegen Berieselungen aller Art ausspricht.

Und so bin ich gestartet, wie ich immer starte: Beratung im Blended-Format, weil die Form den Inhalt prägt; Reflexion durch Produktion nicht als konstruktivistischer Reißer, sondern als Credo für die Didaktik; und mit Denk- und Dialogwerkzeugen, die mir wichtig sind. An der ZU brauchte man eine Lerntechnologie, die zum Denken und Dialog anstiftet. Als Zwischenlösung wird edubreak genutzt, … nur im kleinen Rahmen, experimentell, bis zur großen Lösung. Aber immerhin ist damit sicher: Kommentar statt Berieselung.

Von den digitalen Lernwerkzeugen zum sozialen Wandel

Am Freitag war ich als Referent auf den Bayrischen Sportkongress geladen. Vor ca. 80 Tn habe ich dann den Einführungsvortrag mit dem o.g. Titel gehalten. Wie immer kreisen meine Vorträge um ein zentrales Beispiel, also gelebte Praxis, das ich dann nach verschiedenen Seiten ausdifferenziere oder auch theoretisiere – je nachdem. Für mich wird nach dem Durchgang der Lernwerkzeuge (allen voran die Videokommentierung), nach der Skizzierung von didaktischen Konzepten (z.B. zum Fallcoaching mit e-Portfolios) die organisationale Perspektive des sozialen Wandels immer wichtiger und auch theoretisch interessant: Wenn Organisationen (dahinter stecken Menschen) anfangen, Problemlösungen zu teilen, sich hierüber auszutauschen, um fortlaufend bessere Lösungen zu entwickeln: nicht altruistisch (!), sondern weil die Teilnehmer sehen, dass Ihnen diese neuen Praxis etwas nutzt – kurzfristig und dem Schein nach auch langfristig. Aber es ist kein Geheimnis: Solche Prozesse hin zu „höheren“ Plateaus sind voraussetzungsreich und fragil: Warum soll ich anfangen? Bekomme ich auch etwas zurück? Was heisst überhaupt „wir“? Will man die Veränderung, … um welchen Preis? Angst inmitten des Mutes, das ist normal.

Der Landessportbund Bayern ist bei der Frage des mediengestützten Lehrens und Lernens am Anfang. Mit dem neuen Bildungsportal des BLSV und dem integrierten Informations- und Lizenzmanagement bieten sich für die Mitglieder ganz neue Möglichkeiten der Vernetzung und des virtuellen Austausches: an sich ein idealer Einstieg, um das bisher dominante Präsenzangebot in Richtung Blended Learning auszubauen. Auch hier macht man unter dem Stichwort „semi-virtuell“ erste Versuche im Sportmanagement. Wie ich am Freitag mit den Worten des FSG report festgestellt habe: It‘s a process not an endpoint. Man muss sich einfach auf den Weg machen und dabei nicht allzu oft in den Rückspiegel schauen.

Männer, es ist eine Illusion!

Ich bin ein moderner Mann, soll heißen, ich beteilige mich am Haushalt, reinige im Wechseln Bad, Flur und Keller, kaufe ein und stelle den Weihnachtsbaum auf.

Seit ein paar Wochen ist meine Frau Gabi eine Pendlerin, sie ist also ca. drei Tage die Woche außer Haus. Das führt zu einer gänzlich neuen Haushaltssituation: Unordnung. Nun kenne ich den Zusammenhang von Ordnung und Aufräumen aus meiner Studentenzeit sehr gut – im Allgemeinen. Was ich vergessen habe ist die Tatsache, dass man eigentlich PERMANENT aufräumen muss: Geschirr einräumen (ja und ausräumen), Kühlschrank füllen, Jogurt Becher wegräumen, Bett glattstreichen, Wäsche waschen, bügeln, wegräumen, Essen machen, Zeiten organisieren etc. Und all das NEBEN der Arbeit! Tsss …

Die Wahrheit ist, dass meine oben angesprochene „Beteiligung“, meine sog. „Modernität“ eine Illusion ist. Aber was rede ich?! Wer sagt denn, dass man alles gleich aufrechnen kann. Es ist doch sonnenklar: Der Weihnachtsbaum zu Weihnachten, der hat viel Gewicht, das trägt das ganze Jahr.