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Netz gegen Nazis

Netz gegen Nazis: so lautet der eingängige Titel einer Crossmedia-Kampagne, der Zeitschrift DIE ZEIT, die mit einer ganzen Reihe von Mitinitiatoren etwas gegen rechte Gewalt tun wollen.  Ich finde das gut, auch wenn mir klar ist, dass dies nur ein Baustein in einem umfassenden Programm sein kann. Aber als big bang ist es prima. heise online berichtet darüber …

Von |6. Mai 2008|Kategorien: Allgemein|Kommentare deaktiviert für Netz gegen Nazis

Kinderkunst 2.0

Vor ein paar Wochen haben wir (GT) uns für den Wettbewerb „Ein Netz für Kinder“ beworben und zwar mit einem wie ich finde recht ambitionierten Projekt: „Kinderkunst 2.0 – malen, erzählen, bewegen“. Im Kern sollte es darum gehen, unterschiedliche Modi der „Kunstproduktion“ wie kindliches Malen und Erzählen, aber eben auch Bewegungskunst in einem Portal einzufangen und interaktiv bearbeitbar zu machen. Zusammen mit der Professur für Kunstpädagogik und unserer Medienpädagogik (beide Universität Augsburg) hätten wir uns auf ein spannendes Projekt gefreut. Leider war unser Antrag an der Stelle schwach – so eine Rückmeldung – wo es darum ging, sicherzustellen, wie man die Kinder im Prozess motiviert. Ich bin mit diesem Hinweis nicht wirklich glücklich – ehrlich nicht, zumal man auf den wenigen Seiten (Zeichenbegrenzung) nicht lange ausholen konnte. Aber alles Jammern nutzt nix, wir werden die Ideen hoffentlich an einem anderen "Kinderort" zum Einsatz bringen.

Von |29. April 2008|Kategorien: Allgemein|Kommentare deaktiviert für Kinderkunst 2.0

Mädchen forschen anders!

Letzte Woche war ich auf einer kleinen Tagung der Grünen. Der Titel der Veranstaltung zog mich an: Herausforderung Technikbildung für Mädchen“. Mich interessiert das Thema im Zusammenhang mit Tech Pi & Mali Bu, also einem Programm, das in der jetzigen Form speziell den naturwissenschaftlichen Unterricht im Blick hat. Darüber hinaus finde ich die Forderung nach „mehr Ingenieurinnen“ fragwürdig, gar nicht im Ziel, sondern einerseits in der Begründung dieser Forderung und anderseits in den Methoden und Wegen, wie man dieses Ziel erreichen möchte.

Auf der kleinen und feinen Tagung selber sprachen durchweg Frauen (ich war mit einem anderen Kollegen der einzige Mann). Die Kolleginnen (Zeiler, Vierlinger) vom Bildungswerk der Bayrischen Wirtschaft e.V. stellten Projekte vor, die für einen offenen, fragend-entwickelnden Unterricht plädierten. Frau Zorn aus Graz vom Institute for Advanced Studies on Science, Technology and Society konzentrierte sich auf eine gendersensitive Didaktik; u.a. drehten sich die Beispiele um das Thema Robotik http://www.innovationscamp.de/. Frau PD Ostendorf wies uns dann in einem „gepfefferten“ Referat auf die Mädchenpolitik der Nürnberger Arbeitsagentur im Zeitverlauf hin. Den Abschluss machte die Geschäftsführerin von Life e.V., die uns Einblicke in ihre Vereinsarbeit gab.

Die Veranstaltung war gut organisiert, die Sprecherinnen engagiert, das Thema aktuell und wichtig. Dennoch fehlte mir in den Beiträgen innovative Ideen zu der Frage, wie man speziell Mädchen für Naturphänomene begeistern und zu technische Fragen hinführen kann. Wir tun immer so, als müsse man „auf die Höhe des männlichen Forschungsverständnisses“ kommen, was ich für falsch halte. Jungen sind (warum auch immer) eher an haptischen-mechanischen Forschen interessiert; die Chance für Mädchen sehe ich in einem spezifischen ästhetisch-funktionalen (symbolischen) Forschen – keine modisches Getue, sondern Ästhetik als aísthesis, als sinnliche Wahrnehmung von Problemzusammenhängen und deren Lösung. Gerade der Bereich der Programmierung könnte davon profitieren. Was ich konkret meine ist das, was Prof. Doebli in seinem Dillinger Referat ganz am Ende nur streifen konnte.

Entscheidend ist wohl, WIE wir Erwachsene das Phänomen „Technologie“ konzeptionieren, um es dann an Mädchen und Jungen weiterzutragen. Vielleicht muss man dieses Verständnis einer „ästhetischen Technologie“ erst noch ausbuchstabieren … in jedem Fall behaupte ich frech normativ: „Mädchen forschen anders!“. Wir werden sehen, ob wir das 2009 irgendwo als Motto wieder finden.

Von |27. April 2008|Kategorien: Allgemein|Kommentare deaktiviert für Mädchen forschen anders!

Ein Buch, ein Buch …

[…] „Ich mach es Dir leicht“, sagte er. „Wenn Du ein Blog startest, schneide ich Dir den Kopf ab und wenn Du kein Blog startest, schneide ich Dir ebenfalls den
Kopf ab. Also: Wirst Du ein Blog starten?“ kostenloser Download

Von |24. April 2008|Kategorien: Allgemein|Kommentare deaktiviert für Ein Buch, ein Buch …

Entwicklungszusammenarbeit

Vor Kurzem habe ich einen Artikel von F. Staub gelesen, indem er dafür wirbt, dass die Erziehungswissenschaft eine stärkere Verantwortung für die Bildungspraxis übernehmen soll. Sehr anschaulich erläutert er unter dem Namen „Fachspezifischen-Pädagogischen Coachings“ ein Konzept zur Unterrichtsentwicklung (als wesentliche Säule der Schulentwicklung). Er plädiert für eine „Entwicklungsforschung“, in welcher „Akteure aus Wissenschaft und Praxis in Kooperation theoriebasierte Settings und Werkzeuge für die Entwicklung von Praxisfeldern zu konstruieren suchen“ (S. 114). Als Vertreter der „Augsburger Medienpädagogik“ stehe ich natürlich fest hinter einer solchen Auffassung von Forschung, zumal ich gerade im Sportkontext sehe, wie fruchtbar eine solch enge Verbindung ist, wenn man Praxis verantwortungsvoll und effizient verändern möchte (ob das Aufgabe der Bildungswissenschaft sein soll, darüber streiten sich die Geister).

Wenn ich mir die letzten 1 ½ Jahre und damit die Zusammenarbeit mit dem TTVN vergegenwärtige, dann wird mir klar, dass eine Kooperation eben nicht bedeutet, dass man wissenschaftliches Wissen in der Praxis zur Anwendung bringt oder implementiert. Der Clou besteht vielmehr in einer wechselseitigen Aktivierung und Integration von (Christian würde sagen) lokalen und globalen Wissen (kommt aus der Entwicklungszusammenarbeit). Wir haben zwar in diesen speziellen Bildungskontext (Sportverband) in einem ersten Schritt einen technischen Prototypen eingebracht, was folgte war aber eine Gegenberatung durch die Sport-Spezialisten vor Ort. Mittlerweile wurde die Didaktik auch weiterentwickelt und genau dabei habe ich gemerkt, dass man hier mit allgemeinen Prinzipien zwar weit kommt, aber das Domänen- und Organisationswissen der sog. Praktiker das Gesamtkonzept erst anschlussfähig und für die Mitglieder verstehbar macht. Ich sehe mich in diesem Prozess durchaus als Coach, weil ich viele Anregungen gebe, den Prozess im Tagesgeschäft des Verbandes vorantreibe, hier und da Referate halte, um die (Veränderungs-)Perspektive aufzuzeigen; aber ohne einen Mitspieler IN DER ORGANISATION, der die allgemeinen Vorschläge spezifiziert, sich selber als „Macher“ sieht, geht es definitiv nicht. Das Ganze ist mit dem Begriff „Implementation“ wie ich finde auch recht unzureichend beschrieben, wenn man darunter die Umsetzung von schon Gedachten (Strukturen, Konzepte, Maßnahmen) versteht. Vielmehr ist es eine – wie oben angedeutet – gemeinsame Konstruktion eines Technologie-Didaktik-Organisations-„Bündels“, wobei man über die Komplexität (im Sinne eines Metatextes) tunlichst nicht sprechen sollte! Ähnlich wie Staub sehe ich einen wichtigen Erfolgsfaktor darin, in diesem Coachingprozess einen langen Atem zu haben und die Interventionskonzepte wirklich an der Lerngeschichte des Einzelnen anzudocken. Vieles – sicherlich nicht alles – entwickelt sich von diesem Ort aus.

Von |13. April 2008|Kategorien: Allgemein|Kommentare deaktiviert für Entwicklungszusammenarbeit

EU-Projekt geht in die heiße Phase …

Am Montag war ich mit Gabi in Neumarkt, um an vorletzten EU-Treffen des Paedimed Teams teilzunehmen. Im Kern haben wir den Stand des Lernportals diskutiert, dass Freddi im Detail vorgestellt hat. In der Pilotphase wird das Portal ja in den Partnerländern Deutschland, Italien und Rumänien eingesetzt und zwar in Schulen und bei SchülerInnen zwischen 14-17 Jahre. Thematisch dreht es sich um die Haut(-krankheiten) bzw. um sexuell ansteckenden Krankheiten ,also Themen, die zwar in diesem Alter wichtig sind, aber gern aus den Blick geraten – nicht alles ist da schön anzusehen. Deshalb arbeiten wir in dieser Lernumgebung mit einer Geschichte, mit vier Hauptakteure, die in Südfrankreich in einem Zeltlager so manche Abenteuer erleben und DABEI natürlich in speziellere Geschichten verwickelt werden, in denen dann die Haut eine Rolle spielt – also durch den Rücken in die Brust. Die Umgebung selber ist aus medientechnischer Sicht eher einfach gehalten, also nix mit Web 2.0. Dafür ist sehr viel Energie in Instruktionen für die Lehrer eingeflossen, die die Umgebung u.a. – also als Begleitung zur Präsenzlehre – in den Unterricht einbinden sollen. Gestern wurde mir klar, dass das Thema sehr viel mit dem Körper und dem eigenen Körperbild zu tun hat, frei nach dem Motto: My skin is my body! Vielleicht werde ich das Projekt mal bei einer der nächsten sportwissenschaftlichen Tagungen vorstellen, da ja gerade der Sportunterricht mit seinem Körperbezug Anker zur Selbstreflexion liefern kann.

Von |9. April 2008|Kategorien: Allgemein|Kommentare deaktiviert für EU-Projekt geht in die heiße Phase …
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