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Hamburger Kämpfer
Mindestens einmal in der Woche treffe ich auf meinen Freund A.. Wir spielen Squash. Wie jeder weiß, lädt diese Sportart alle Kämpfer zum Kampf ein, die nicht mit ausgefeilter Technik und Taktik punkten können. Solche Kämpfer sind wir. Es wird um jeden – wirklich jeden – Ball solange gekämpft, bis der Körper die Befehle des Kopfes verweigert. Jenseits der 50 spricht der Körper mit einem, anders, über anderes.
Das Ende vom Lied sieht dann immer gleich aus: Ist der letzte Punkt nach 45 oder 90 Minuten (je nach Folgebuchung) gespielt, lassen wir uns auf den Boden fallen und strecken alle Viere von uns. Schweigen. Dann folgen Beschwörungsformeln „noch nie so fertig gewesen zu sein“. Männer brauchen das, offenbar.
Unsere Treffen wären aber unvollständig beschrieben, wenn ich nicht doch noch einen Satz zur Sauna – heiße Phase, Teil zwei – sagen würde. Eine abschließende Geschichte zeigt die Qualität: Nach einem Saunagang sitzen wir mit knappen Leibchen bekleidet auf zwei Stühlen unter freiem Himmel uns direkt gegenüber, so dass wir uns anschauen. Wir mussten spontan an eine Uniprüfung denken und so inszenierten wir ad hoc eine Art Streitgespräch zu einem wissenschaftlichen Thema. „Herr Professor, hier kann ich Ihnen nicht zustimmen, denn die Theorie sagt doch nichts darüber aus …“ Um uns herum versammeln sich Zuhörer, alle nackig mit Leibchen und beäugen uns, neugierig und schweigend. Das Ganze hat nicht länger als 20 Sekunden gedauert, also nix.
Aber in diesem Nix liegt alles.