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Ich mach‘ in Klauen – learntec16
„Zukunft des Lernens“: So oder so ähnlich wirbt die learntec auch dieses Jahr und zieht damit Aussteller und Lerninteressierte mit IT-Bezug nach Karlsruhe. Wir Ghostthinker (Johannes, Rebecca – im Bild – und ich) waren am Start, um edubreak® mit seinem „Heimatmarkt“ Sport auch im Wirtschaftskontext anzubieten.
Auf der Messe dominierten Anbieter, die Informationen didaktisch geschickt aufbereiten, u.a. durch wertige Videos, gute Animationen, phantastische 3 D-Welten oder neuartige Augmented Reality. Es geht letztlich darum, bestehendes – für wahr gehaltenes Wissen – an Teilnehmer zu vermitteln. Ich nenne das Schule. Davon zu trennen sind Ansätze, die eher nach dem Marktplatzprinzip funktionieren: ein Marktplatz, auf dem sich Experten mit selbst erstellten Informationsressourcen begegnen und sich gegenseitig mit Feedback befruchten. So einen Fall hatte ich auf der Messe: Es gibt Experten für Klauen (wir sind in der Landwirtschaft) und diese wollen sich mit anderen Klauenexperten über bestimmte Aspekte der Klaue austauschen, z.B. soll man es so oder so behandeln, was ist wann unter welchen Bedingungen besser. Es sprechen also Experten “auf Augenhöhe” (vgl. KH Pape) miteinander, was die Bereitschaft zur Wissensteilung beflügelt.
Aber das große Geld wird mit dem Prinzip Schule gemacht: „Ich bin Herr Müller von der Firma X und ich möchte Wissen an Zielgruppe Y vermitteln, bereiten sie das mal auf, mit Dramaturgie und diesem Gamification!“ Hört man oft. „Am Ende ein (Kompetenz)Test, sicher ist sicher. Sonst macht ja jeder was er will, oder?“ Ja, Schule funktioniert so.
Und dann gibt es sie doch, die Klauenexperten & friends, die fragen: „Ich suche Konzepte für das Arbeiten in Jahr 2020: Wie können wir arbeitsplatznahes Lernen unterstützen? Wie können wir informelles Lernen fördern? Welche Rolle spielt dabei Video?“ Die Antwort kommt wie aus der Pistole, weil das bei uns bereits im Sport passiert. Ich sage: „Stellen sie sich eine Situation im Büro vor: Zwei Kolleginnen stehen zusammen und entwickeln am Flipchart eine Idee, zeichnen wilde Diagramme mit Zahlen. Das alles halten sie mit ihrer Handykamera fest: design thinking in progress. Das Video wird per Klick vom Handy mit fünf Kollegen an anderen Standorten geteilt; die sollen den Ideenkern mit weiteren Ideen ergänzen, kritisieren, neue Fachperspektiven einbringen, provokative Fragen stellen. Das machen sie in einer sicheren Online-Umgebung, nutzen eine ganz spezielle Form der Videokommentierung, ha! Am nächsten Abend ist das Video mit tollen Vorschlägen angereichert, die Argumente der Kollegen sind im Video eingebettet, die Situierung erleichtert das Verstehen.“ (vgl. E. Trude)
Der Mann, der die Fragen stellte, hat Glanz in den Augen. Ich spüre, wie mehr Energie in den Raum kommt, nicht weniger. In fast zwei Tagen learntec gibt es ca. drei solcher Momente, magische Situationen, in denen man die Zukunft berührt. Deshalb bin ich da.