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Leading with the heart
In Vorbereitung auf unseren Umzug nach Hamburg im Herbst fiel mir das Buch von Bernhard Peters, Hans-Dieter Hermann und Moritz Müller-Wirth wieder in die Hand: „Führungsspiel“, so der Titel. Ich erinnerte mich an Herrn Bernhard Peters, den ich 2007 in Hoffenheim als einer der ersten von edubreak (siehe Präsentationen) erzählte, damals noch völlig unreif, was Technologie und Didaktik anging, aber mit großer Begeisterung und ersten Skizzen in der Hand. OK, damals waren wir alle noch nicht soweit und ausserdem saß SAP mit am Tisch ;-).
Nach sieben Jahren Entwicklung rund um edubreak habe ich das Buch nochmal gelesen, mit anderen Augen als 2008. Sehr hängen geblieben ist mir folgende Passage: “Der Moderne Trainer [Peters meint sicher auch alle Trainerinnen! F.V.] ist folglich in erster Linie ein Kommunikator. Er muss verstehen, ein Team als die Summe seiner einzelnen Persönlichkeiten zu formen und zu führen. Dazu muss er weder die Laktatwerte seiner Spieler auswendig kennen noch selber die Übungen auf dem Trainingsplatz vormachen oder im Videotraining die Spielszenen zusammenschneiden. Er ist Beobachter und Moderator, umgeben von einem Team von Spezialisten, die ihm in ihren jeweiligen Bereichen überlegen sind. Nicht zuletzt ist er – als Chef – Lehrender und permanent Lernender zugleich, eine Persönlichkeit eben, die führen kann, egal ob im Fußball, im Hockey oder ausserhalb des Sports (S. 264).” Ja, Beobachter und Motivator, diese beide Kernprozesse gefallen mir sehr, treffen sie doch auch genau den Funktionskern, den wir mit edubreak vorantreiben wollen: (Selbst)Beobachten, Reflexion, Artikulation, Austausch.
Welches Fazit ziehe ich aus dem Buch? Peters verweißt (wohl auch mit Impulsen von Jürgen Klinsmann) auf den Wert der fünften Dimension für die Trainerarbeit: Neben Technik, Taktik, Fitness und Psychologie nun eben auch emotionale Führung, als Fundierung für alle anderen vier Dimensionen. Das Buch von Peters und Mitdenkern ist das lebendige Beispiel dafür, dass noch eine sechste Dimension hinzukommen müsste: Die Bereitschaft und das Können zur (radikalen) Selbstreflexion und Selbstveränderung. Das ist der Ort, wo es so „richtig wehtut“ und das ist auch der Ort, wo die TrainerAUSbildung zur TrainerBILDUNG wird.