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Wichtig ist auf’m Platz
Am Mittwoch war ich zusammen mit Markus Söhngen (im Bild) auf der Tagung „Weiterbildung 2.0", zu der uns Herr Siepmann von Siepmann Media freundlicher Weise eingeladen hatte. Nachdem uns schon auf der Zukunft Personal die Möglichkeit eröffnet wurde, edubreak in der Trainerausbildung vorzustellen (Interview hier), ging es dieses Mal in einer kleinen und feinen „Lokalkonferenz" darum, tiefere Einblicke in unser Didaktikkonzept zu ermöglichen.
Das Team rund um Herrn Siepmann – bekannt u.a. durch das eLearning Journal – hatte sich sehr ins Zeug gelegt: Die Präsenz in Münchens Künstlerhaus hatte etwas ehrwürdiges, Martin Lindner sorgte beim Morgenvortrag mit seinen user experience für Neu-Gier und der ganze Tag war voller Formatvariationen, sodass einem nicht langweilig wurde, ganz im Gegenteil, vielfältige Impulse gegeben und Gespräche ermöglicht wurden.
Geistig hängen geblieben bin ich in einem kleinen bar camp(chen) mit 10 Personen, da ging es intensiv zur Sache: u.a. drehten sich die 15 min Slots um die Themen Individualisierung und Enterprise 2.0. Toll, davon könnte man mehr machen. Erst im Nachgang kam mir der Gedanke, dass man die Gespräche mit Video einfangen und natürlich auch annotieren hätte könnte, WE STOP VIDEOS, klar. Martin Lindner sprach von Einfangen der „Aha-Erlebnisse", vielleicht kann man das bei einer der nächsten Konferenzen mal ausprobieren.
Erst spät am Nachmittag konnte dann Markus an einem world cafe-Tisch das laufende Projekt beim Deutschen Tischtennis Bund e.V. vorstellen: die edubreak-Umgebung mit zentralem Videowerkzeug, aber auch begleitende Werkzeuge wie Blogs, C-Maps und das e-Portfolio für die Prüfungsvorbereitung. Stichwörter wie „Reflexion durch Produktion", „prozessbegleitendes und kompetenzorientiertes Prüfen", „klassische Prüfungen (Tests) werden überflüssig" bleiben im Kopf hängen und regen auch hartgesottene WBTler (die gibt's noch, aber hallo!) zum Nachdenken an. Da er solche Präsentationen immer in der laufenden Umgebung macht und selber den Kurs leitet, ist es schön authentisch und alle hören andächtig zu, wie das „da im Sport geht". Obwohl alle Zuhörer NICHT aus dem Sport kamen (Versicherung, Elektronik, Medizin etc.) waren die Beispiel zur Bewegungsanalyse oder Krafttraining anschaulich und bot Potenzial für Transferfragen – gut so!
Eines muss ich noch loswerden: Ich stelle immer wieder auf Konferenzen fest, dass wenige Beispiele gebracht werden oder man sich scheut, richtig in die Tiefe (der Beispiele) zu gehen. Ein Beispiel ist für mich, wenn ich erfahre, WIE Nutzer in einer Umgebung agieren, d.h., mit welchen Inhalten und Werkzeugen sie Aufgaben bearbeiten, mit und ohne Moderator kommunizieren, sich kritisieren oder unterstützen etc. Ist das so schwer? Stattdessen werden einem oft Metageschichten erzählt, also Geschichten ÜBER und UM das Lernen herum (Die Geschichte von der Kompetenzorientierung, dem 3.0, der Individualisierung). Ich bin aber auf Lerntagungen mehr an den „Texten" weniger an den „Kontexten" interessiert … oder plakativ: Wichtig ist auf'm Platz!