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Weihnachtsknoten und die Frauen
Weihnachten kommt jedes Jahr mit Sicherheit und mit dem Fest der Baum und mit dem Baum die Aufgabe, Lichterketten anzubringen. Dafür bin ich zuständig. Und weil ich das bin, habe ich jedes Jahr ein Maleur, denn: Im Januar wenn ich die Lichterketten einpacke, stopfe ich sie ungeordnet in eine Box und genau diese Box – ach was ein Wunder – beschert mir im Dezember völlig verdrehte und zusammengeknotete Lichterketten.
Das ist eigentlich schon seit 25 Jahren so. Nun werdet ihr euch fragen: warum packt der gute Mann die Licherkette nicht ordentlich ein? Gute Frage, nächste Frage. Bisher habe ich das Problem immer so „gelöst“, indem ich den Lichterkettenball, den große Knoten, als Intelligenztest umdefiniert habe: Wo fange ich an, das Problem zu lösen, welche Strategien verfolge ich (lokal, global), wie oft wechsele ich meine Strategie, wie kann ich mich motivieren? So philosophierte ich heute beim Entwirren des Knotens wieder herum, sah im Knoten metaphorisch eine Art Lebensprinzip der „Verwicklung“ und in meinen unsystematischen Versuchen der Lösung ein generelles Problemlöseverhalten von Menschen, weit, weit (typisch Mann) über den Weihnachtbaum hinaus. Der Knoten blieb aber ein Knoten. Zur Entschuldigung sei gesagt, dass jeder Versuch der Ent-Wirrung mit einer Ver-Wirrung bestraft wird, weil die Kerzen durch ein Kabel verbunden sind und die Lichterkette einen Kreislauf (und keine Gerade) bildet. Nach einer Stunde hat mir Gabi das Problem aus der Hand genommen (warum wohl?) und ich hätte wetten können, dass sie ebenso scheitern wird wie ich.
Nach einer weiteren Stunde lagen die beiden Ketten entwirrt vor mir auf dem Balkon. Hmmm. Ich sage ja, lasst die Frauen ran, wir können ja schon mal Kaffee kochen. Grrrrrrrrr.