In den letzten beiden Tagen war bei mir wieder „Sportwissenschaft“ angesagt: am Freitag war ich Gast auf einer Tagung der dvs-Sektion Sportpädagogik und am Samstag haben Andreas Hebbel-Seeger (Uni Hamburg), Christoph Igel/Roberta Sturm (Uni Saarbrücken) und ich einen Arbeitskreis auf der Tagung des Deutschen-Sportlehrer -Verbandes organisiert. Zunächst: beide Tagungen an der Kölner Sporthochschule waren aus meiner Sicht gut besucht und man hat viele bekannte Gesichter aus der Sportpädagogik (wenn auch nicht längst alle!) gesehen.
Fokus meiner Reise war aber der Arbeitskreis am Samstag, den wir in Anbetracht der Zielgruppe „Bildungstechnologien für Sport und Sportunterricht“ genannt hatten, wobei das „für“ in Richtung „Verwertbarkeit, Anwendungsbezug“ gedeutet werden sollte. Geplant waren fünf Beiträge der Teams aus Hamburg, Saarbrücken und Augsburg. „In echt“ schmolz das Ganze dann auf 3 Beiträge zusammen, was aufgrund des engen Zeitrahmens von 90 min im Nachhinein auch gut war. Nach einer Einführung von Andreas startete er selbst mit einem Beitrag über Podcasting im und für den Sportunterricht sowie zu Second Life. Geplant war daraufhin ein dramaturgisch brillanter Übergang in eine Liveschaltung nach Augsburg ins Medienlabor des imb, wo Christoph Igel und Roberta Sturm an den Mikros saßen (Danke an Ulrich!). Leider waren an der Sporthochschule nicht alle Ports freigeschaltet, sodass ihr Vortrag „in“ Second Life flach viel und Christoph via Skype und Folien-Handschaltung den Vortrag hielt – Gegenstand war das eBuT Projekt und neuere Perspektiven in Richtung fachwissenschaftliches Wiki. Den Abschluss machte ich mit dem vielsagenden Titel „Web 2.0 im Sportunterricht“, indem ich Elemente der edubreak-Umgebung vorstellte.
Im Nachgang haben Andreas und ich nochmals darüber nachgedacht, wie und wo man im Workshop Kürzen, Vereinfachen und Zusammenfassen hätte können. Trotz positiver Rückmeldungen zur „Darbietung“ gab es aus unserer Sicht immer noch zu viel Ballast in Form von theoretischen Erläuterungen, auf die man zu Gunsten von mehr Diskussion hätte verzichten können. Andreas machte den Vorschlag, dass wir bei der nächsten, gemeinsamen Tagung mit einem anderen Format experimentieren sollten, einer Art gegenseitigen Kommentierung, um den Vortragenden zu Reformulierungen und Verdichtungen (… auf den Punkt bringen) aufzufordern. Ich bin mir sicher, dass wir uns dabei gut ergänzen werden.
Schlusswort: Herr Kretschmann von der Uni Stuttgart resümierte in seinem Referat am Freitag sinngemäß etwa folgendes: „Digitale Technologien sind im Sportunterricht trotz guter Programme noch nicht angekommen. Es fehle an gut durchdachten Unterrichtskonzepten und an Diffusion- und Implementationsstrategien.“ Also fehlen nur noch diese Konzepte und Strategien (top down)?? Nach einigen Gesprächen mit Didaktikern an der Sporthochschule wurde mir wieder „sonnenklar“, wie weit der Weg für die Bildungstechnologien innerhalb der Sportpädagogik noch ist. Vielleicht aber – so die Hoffnung – gehen die Veränderungsimpulse von unseren medienaffinen Kindern (und einige engagierte LehrerInnen – eine aktuelle Diskussion ausserhalb des Sports findet sich hier) aus, vielleicht helfen sie uns auf die Sprünge!