Seniorenheim und Kindergarten?

Gestern war ich mit "den Jungs" ein paar Stunden im Grünen. Die Jungs kommen aus Bielefeld, sind bürgerlich im Bereich Personalentwicklung, Marketing und Senioren-Dienstleistung unterwegs. Es war ein sehr gelungener Tag, mit Bergwanderung, Fußballmatch, Schwimmen und Biergartentalk. Einer der Jungs beschäftigt sich mit Seniorenpflege und zwar im betel e.V. in Ostwestphalen. Ersagte mir, dass er gerade den Aufbau eines Seniorenheims von der Architektenauswahl bis zur Schlüsselübergabe geleitet hätte. Im Gespräch erwähnte er auch, dass ein Kindergarten direkt gegenüber des Heims liegen würde. Daraufhin stellte ich im folgende Idee vor: was haben alte Menschen und Kinder gemeinsam? Sie haben Zeit (die "Erwachsenen in der Mitte haben keine Zeit und Großfamilien, wo die Alten noch unter einem einem Dach mit den Jungen wohnten, giebt es nicht mehr viele). Es geht aber nicht nur um Zeit, sondern, darum, dass alte Menschen in Heimen deshalb verwarlosen, weil ihnen der Sinn (zum Leben) abhanden kommt; wir reden von Verwahranstalten. Auf der anderen Seite kann man Kindern feststellen, dass Erwachsene (es müssen ja nicht immer die Eltern sein) wenig, weniger Zeit für ihre Kinder (oft berufsbedingt) haben. Ein ganz großes Defizit ist, dass die Erfahrungen der Alten durch Erzählung nicht mehr tradiert werden – Erzählung dient der Tradierung und der Entwicklung neuer Gedanken. Wir haben auf jedenfall darüber gesponnen, ob wir nicht einen Pilotprojekt starten, wo die Alten regelmäßigen Kontakt zum Kindergarten haben und die Alten den Jungen über das Leben oder auch aus Büchern erzählen. Ein solches Projekt könnte man zusammen mit der Stiftung Erzählen und dem betel e.V. initiieren. In den nächsten Tagen werde ich mit Norbert sprechen und hören, was er von der Idee hält