a, das ist so was mit den Portalen. An vielen Stellen entwickelt man nun solche Portale, die i.w.S. Erziehungsaufgaben übernehmen sollen, z.B. in Richtung Umwelt, Gesundheit oder Ethik … oder, oder. Aber ist das der richtige Weg? Oder besser: kann das der Hauptansatzpunkt sein, dass junge Menschen sich bilden? Ich denke nicht. Wenn man sich fragt, was eigentlich an Erziehungszielen dahinter steckt, dann kommt man zum Thema Verantwortung; Kinder und Jugendliche sollen lernen, Verantwortung zu tragen, für sich, für andere und für die Welt in der sie leben. Lernt man dies „aus“ Portalen? Wann lernt man verantwortlich zu sein? Das ist natürlich eine Kardinalfrage der Erziehung. Wenn man sich also umschaut und Menschen in den Blick nimmt, die man für verantwortungsvoll hält, … wo haben die das gelernt? Wenn ich mich selbst anschaue – und ich halte mich für einigermaßen verantwortungsbewusst – dann vermute ich, dass es folgende Gründe hat: Menschen haben mir etwas zugetraut, Menschen haben mir vertraut, Menschen haben sich um mich gekümmert, Menschen hatten ein ehrliches Interesse an meinem … Werden. Was ist bei diesen Zu-Wendungen für einen jungen Menschen (der ich mal war) so wichtig? Ich glaube, dass junge Menschen eines auszeichnet: sie zweifeln an sich selbst, sind unsicher und verbergen diese Unsicherheit mit vielen geschickten Strategien. Junge Menschen glauben nicht (so richtig) an sich (tun das Erwachsene?). Und das ist der Punkt: Erwachsene Menschen, also Erzieher i.w.S. können jungen Menschen genau diesen Glauben an sich selbst geben, sie helfen diese Leerstelle „für eine gewisse Zeit“ zu überwinden, so lange jedenfalls, bis der junge Mensch die Kraft des Eigenglaubens selbst erlebt … Schritt für Schritt. Für all das – wenn es denn wahr ist – ist Zeit und Geduld notwendig oder wie oben beschrieben, Freude am Werden des Anderen. Das ist wohl auch der Kern des erzieherischen Ethos … aber das ist ein Thema, über das man heute besten falls auf Festreden spricht.