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Ist gut jetzt.
„Zum 31. März 2024 scheide ich als Geschäftsführer aus ‚meinem‘ Unternehmen aus.“
Als ich im Februar 2005 die Ghostthinker GmbH gründete, wusste ich nicht, was auf mich zukommt … zehn Millionen Minuten (das sind in etwa 20 Jahre) randvoll mit Angstschweiß, glücklichen Erstlingstaten, kreativen Entwicklungen, kniffligen Situationen, intensiven Leitungstreffen, schlaflosen Nächten, Klinikerfahrungen, ungemein wertschätzenden Kundendialogen, herausfordernden Keynotes, umjubelten Erfolgen, internationalen Anerkennungen und großartigen Teamgeschichten, im Kleinen wie im Großen. Mir hat mal jemand gesagt, Unternehmertum sei „Selbstverwirklichung“ … nee, mein Gott, es ist „Dschungel“, und der ist verdammt gefährlich und verdammt schön zugleich!
In diesen 20 Jahren haben wir – und das sind wirklich alle im Team – viel erreicht: Mehr als 150.000 TrainerInnen arbeiten im gemeinnützigen Sport (DACH-Raum) mit unserem Ansatz, d.h., sie setzen auf eine kompetenzorientierte Mediendidaktik mit Einbezug der echten Lebenswelt (deshalb auch Reality-Based Learning), integrieren passende Bildungstechnologien mit niederschwelligen wie diskussionsorientierten Videomethoden (deshalb auch Social Video Learning) und pflegen den Austausch von Erfahrungswissen zum Aufbau einer gemeinsamen Wissensbasis in organisationsübergreifenden Netzwerken (deswegen auch Community-Based Learning). Es ist nicht ganz von der Hand zu weisen: Wir Ghostthinker haben daran unseren An-Teil, … aber andere müssen urteilen.
Ich möchte diesen Post nutzen, um öffentlich Danke zu sagen: Zuallererst geht der Dank an meine Frau Gabi Reinmann: Sie hat alles mitgetragen, vom Startschuss bis Schlussstrich, nicht nur passiv und erduldend, sondern aktiv und gestaltend durch ungezählte Ideen und vier gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsprojekte (u.a. SALTO und SCoRe), die uns alle weitergebracht haben.
Der Dank geht weiter an alle Mitgesellschafter: Johannes Metscher dafür, dass er seit Beginn dabei ist und ab 2013 Fulltime als Geschäftsführer Ghostthinker in allen Facetten mit aufgebaut hat. Stefan Hörterer dafür, dass er seit 2008 am Start ist und als „Maschinenraum-Chef“ die gesamte technische Infrastruktur verantwortet. Rebecca Gebler-Branch dafür, dass sie ab 2014 den Bereichen Marketing, Sales und HR überhaupt eine Form und nachhaltige Funktion gegeben hat und ab 2018 mit Johannes die operative Geschäftsleitung teilt. Es gäbe zu allen Drein noch sehr viel mehr zu sagen, aber ich muss es hier bei Andeutungen belassen.
Danken will ich ausgewählten Team-Mitgliedern: Dem gesamten Didaktik-Team mit Veronika Christodoulides, Lea Schmidt, Eva Zehnder und Vivian Paules. Sie stehen für eine neuen Generation von Didaktikerinnen mit viel Kreativität und Professionalität. Unsere „Montagsstarts“ waren etwas sehr besonderes und das lag nicht an den philosophischen Exkursen 😊. Große Freude hatte ich auch mit Christopher Branch. Zum einen durfte ich mit ihm den Deutschen Fußball Bund seit 2016 bei der didaktischen Transformation begleiten – ein echtes Raketenprojekt. Zum anderen konnte ich mit ihm über „Neuland“ im Schnittfeld von Sales und Didaktik „spinnen“, was nicht jeder kann. An dieser Stelle müssten nun noch über 20 andere Namen und Danksagungen folgen, was ich aber ins Private verlegen muss.
Ghostthinker wäre nicht Ghostthinker ohne seine Kunden: Quasi vom Start weg war Markus Söhngen (heute Geschäftsführer des TTVN) an der Produktentwicklung beteiligt. Heute nennt man das vollmündig „Co-Creation“. Ihm ist zu danken, dass er edubreak© immer so behandelt hat, als wäre es sein eigenes Kind. Und natürlich sind es auch hier 10, 20, 30 weitere Co-Creatoren aus X Sportorganisationen, die unsere Produktfamilie und die zugrundeliegende Ausbildungsphilosophie entwickelt, gefördert und kontextspezifisch geformt haben. Mindestens zu nennen sind Wolfgang Möbius, Florian Huber und Maik Halemeier beispielhaft für die Spitzenverbände sowie Ines Hellner und Marco Lutz beispielhaft für die LSBs. Sie alle sind Pioniere, die wiederum Andere mit auf den Weg genommen haben! Und schließlich: Es gibt eine Person im DOSB, die zum einen sehr genau darüber wacht, was die Sportverbände wirklich brauchen; zum anderen denkt sie die vielfältigen „Stränge der Digitalisierung“ zusammen: Wiebke Fabinski. Gemeinsam mit ihr und Gudrun Schwind-Gick konnten wir seit 2012 Vieles auf den Weg bringen: ein Online-System mit dem heute 750.000 Lizenzen einheitlich verwaltet werden, ein Online-Wissensnetz, mit dem über 60 Sportorganisationen bundesweit Erfahrungen austauschen, eine praxisnahe Artikelreihe für TrainerInnen und ÜbungsleiterInnen im Schnittfeld von Digitalisierung und Kompetenzorientierung (u.a. mit Ralf Sygusch von der FAU), eine europäische Sportkonferenz mit Partnern aus mehr als 10 EU-Ländern, Inspiration und Unterstützung zu den Olympischen Spielen 2024 und vieles mehr. Frauen-Power der besonderen Art, eher still und wirksam als mit lautem Getöse.
Ghostthinker wäre nicht Ghostthinker ohne Wissenschaft: Neben Gabi bin ich vor allem mit Andreas Hebbel-Seeger seit 2009 im engen Austausch. Dabei kommen die besten Ideen in heißer Sauna nach KO auf den Squashcourt. Aktuell unterstützt er uns mit seinen Studierenden bei einem KI-Entwicklungsprojekt (SpoKI), dass wir Ghostthinker für den DOSB umsetzen dürfen. Mit Ralf Sygusch verbinden mich viele Gespräche zum Brückenschlag von Kompetenzorientierung und Digitalisierung, was nicht nur das DOSB-Kompetenzmodel bereichert hat. Schließlich hat Ruth Arimond mit ihrer Dissertation unser Kernthema “Social Video Learning” nochmal so richtig Begründungsschub verliehen und den Weg in die LehrerInnenbildung gebahnt.
Abschließend möchte ich einer Person danken, die meinen mehrjährigen Ausscheideprozess (neben 100 anderen Dingen, die sie tun muss) begleitet hat: Rebecca Gebler-Branch. Jeder Gründer, jede Gründerin da draußen ist mit der eigenen Unternehmung funktional und emotional „verstrickt“. Da braucht man jemanden an seiner Seite, dem man vertraut, der mit Takt und Umsicht sagt: So machen wir das! Danke Dir Becky!
Und nun? Es geht weiter. Bildung ist meine Leidenschaft. Als Berater kann man mich „buchen“. Im Kern geht es darum, die Erfahrungen aus dem Sport in die Wirtschaft bzw. Berufsbildung zu übertragen, denn eines ist sicher: Inspiration, Leidenschaft und Teamplay sind Dinge, die man in einer KI-basierten Zukunft braucht, jede Wette!
Herzliches Ahoi aus Hamburg.