Informationskompetenz: Wo sind die Probleme?

Gestern war ich auf der isi 2009, einer Tagung zur Informationswissenschaft, die ich bisher noch nicht kannte. In der Podiumsdiskussion (Gabi war auch dabei) ging es um das Thema: „Informations-kompetenz früh und nachhaltig fördern“. Nach Einführung von Herrn Botte (DIPF) zum Begriff der Informationskompetenz diskutierten fünf TeilnehmerInnen recht lebhaft. Es wurde schnell klar, dass die Lehrerausbildung zentraler Bestandteil einer strategisch zu verankernden Informationskompetenz sein müsse, so wie es auch in der Denkschrift des DIPF gefordert wird. In diesem Zusammenhang kam der Didaktik (in Schule wie Hochschule) eine besondere Bedeutung zu. Ohne „Trägermedium“ hängt das Vorhaben Informationskompetenz in der Luft. Folgerichtig wurden Unterrichtsmaterialien für jede Alterstufe gefordert, mit denen LehrerInnen das Thema altersangemessen umsetzen können (Das Inforadar wäre ein aktuelles Beispiel).

Ich hatte hierzu eine kritsiche Anmerkung in die Diskussion geworfen (die in meiner Einsilbrigkeit aber nicht so recht verstanden wurde ;-). Meine These war, dass wir keine Informationskompetenz brauchen, solange wir in Schule und Hochschule nicht komplexe und offene Problemstellungen in den Lehralltag einbinden – das ist natürlich provokativ! Ich hatte bei dieser These folgende Struktur im Kopf.

Der Punkt ist: Wenn man von 1 zu 4 geht, dann trifft man bei 4 auf den Widerspruch. Die bildungspolitischen Vorgaben lassen nur punktuell eine anspruchsvolle Didaktik/ Assessement zu, deshalb sind auch die Problemstellungen nicht „offen und kreativ“ und deshalb brauchen Schüler und Studenten in der Regel keine ausgebaute Informationskompetenz IN DEN BILDUNGSSYSTEMEN (im beruflichen Alltag definitiv, das ist ja auch der Legitimationsgrund).

Wenn ich mich an mein Studium zurück erinnere, dann waren die Referatsthemen klar abgegrenzt, der „Handapparat“ stand vorsortiert in der BIB und die Literaturliste war vorgegeben. Das mag heute alles anders sein, …glaube ich aber nicht! Heute stehen die Literaturlisten im Netz und der Kanon der Fragestellung ist nicht so, dass ich mich kreativ entfalten muss. Wenn man sich die Kultur des Assessements in Schule und Universität anschaut, dann werde ich auch nicht optimistischer. Damit man mich in meinen überspitzen Formulierungen recht versteht: Informationskompetenz ist einer der wenigen wirklich wichtigen Themen in unseren Bildungseinrichtungen. Nur, wenn ich als Schüler und Student ohne eine sonderliche Informationskompetenz ein „sehr gut“ bekomme, dann scheint dieser Punkt nicht wichtig zu sein – aus Schüler/Studentensicht. Erst wenn die Problemstellungen komplex(er) werden, wenn also auch die Didaktik anspruchsvoller wird, wenn schließlich LehrerInnen vor Ort sind, die eine solche Didaktik ausdenken (Lehrerausbildung) und umsetzen können (Rahmenbedingungen), dann sagen Schüler: „Diese Sache mit der IK, die ist wichtig, sonst kann ich nämlich das Problem nicht lösen“. 

Vor diesem recht kritischen Hintergrund bin ich sehr gespannt auf unsere Studie zur Informationskompetenz in der kommenden Woche. Dort wollen wir mit einer anspruchsvollen Didaktik arbeiten und wir werden sehen, was die Kinder daraus machen. 

Informationskompetenz in der Grundschule

Unser neues Modul zur Informationskompetenz bei (Grundschul-)Kindern (Das Inforadar) ist online! Neben dem Team von Ghostthinker (Jojo, Frank C., Zippy, Christian, Marco, Sascha u.a.) waren beteiligt: Lehrer online (Naturwissenschaft entdecken), das Deutsche Institut für Internationale Pädagogik bzw. deutscher Bildungsserver (Finanzpartner), Grundschullehrer (u.a Frau Datz) und ein Dermatologe (Herr Stosiek) sowie die Uni Augsburg als wissenschaftlicher Partner. Nun sind wir gespannt wie diese neue Lerneinheit bei den Kindern ankommt und was die Lehrer in den Grundschulen sagen. Parallel zu der jetzigen Version mit Arbeitsblättern arbeiten wir derzeit an der Uni (Monika Gröller-Masterarbeit) an narrativen Aufgabentypen (Instruktions- vs. Konstruktionsdesign), bei dem es u.a. darum geht, dass Kinder in die jeweiligen Rollen schlüpfen und Probleme lösen. Anfang April wird an der Uni ein dreitägiger Forschungsworkshop mit 30 Kindern durchgeführt werden. Bin sehr gespannt welche Aktivierungspotentiale die Narration im Zusammenspiel mit den Annotierungswerkzeugen haben.

SportCampus 2009 – Tischtennis

Am Mittwoch war ich auf einem Workshop in Hannover, bei dem Vertreter des TTVN, WTTV und des DTTB anwesend waren. Gemeinsam ging es darum, die vom Innovationsfond des DOSB geförderten Aktivitäten mit unserem SportCampus für das laufende Jahr zu planen. Dabei stand die genaue Gestaltung der Blended Learning Struktur in Abhängigkeit zu den Potentialen in Zentrum, die der SportCampus bietet. Mir hat das Treffen deshalb viel Freude gemacht, weil sich langsam aber kontinuierlich eine Art gegenstandsbezogene Qualitätsdebatte realisiert. Es geht also nicht mehr um Qualitätsmanagement „ans sich“, sondern am Tisch sitzen Personen mit Lehrverantwortung für ihre Länder die fragen: Was macht ihr? Warum macht ihr das? Können wir es auch gemeinsam so machen? Könnt ihr uns z.B. ein Lehrvideo geben? Sagt uns, wie sind euere Erfahrungen mit dieser Instruktion? Die Nutzung des SportCampus regt also dazu an, sich zu koordinieren, vernünftige Standards zu finden, ganz nah am Arbeitsgegenstand Qualität zu diskutieren (Inhalte, Prozesse, Assessement) und zwar aus Eigeninteresse! Es wäre eine eigene wissenschaftliche Arbeit wert, wie der SportCampus, besser die Architektur des Portals, den von Bundesverband und Länderverbänden formulierten Qualitätsgedanken verankern helfen kann. Das ist noch eine recht unbelichtete Seite von "Web 2.0". 

Es wird Frühling! Neue Vereinsführung

Gestern hatten wir unsere Frühjahrssitzung unseres Vereins Ökonomie und Bildung e.V.. Erfreulich ist, dass wir nun auf 19 Mitglieder angewachsen sind, immer noch klein, aber die Diskussionen um diese „Elefantenthemen“ sind intensiv und wie ich meine notwendig, nicht nur um Bologna und Pisa, sondern auch hinsichtlich einer „neuen“ Architektur im Bereich der Bildungsorganisationen, in denen immer mehr sog. „Bildungsagenturen“ aktiv werden. Bildung ist ein Markt keine Frage und wo Märkte sind, da wird geschriehen. Wichtig ist uns u.a., dass die Bildungsarbeit in den Institutionen nicht durch eine "falsche" (darüber muss man reden) Ökonomie ausgehöhlt wird. Wahrscheinlich ist es auch viel dringlicher über eine spezielle Bildungsökonomie zu reden und zwar in dem Sinn, dass die Ökonomie von der Bildung her (den Zwecken und Prozessen) gedacht wird. Wenn man so verfährt, dann ist es trotzdem eine spannende und teilweise offene Frage, was die Bildungsinstitutionen tatsächlich wollen, was ist – so die alte und immer noch moderen Frage – Zweck der Bildung in Schule und Hochschule. Wirklich "kritische Denker", "aufgeklärte Geister" und "unternehmerische Menschen"? Wenn ja, dann darf dieser Zweck nicht durch andere Zwecke in Frage gestellt oder verwässert werden.   

Sandra Hofhues hat die Sitzung erstmals als geschäftsführender Vorstand geleitet, nachdem ich das Amt abgegeben habe (Amtszeit 2004-2008). Ich freue mich ganz besonders, dass wir sie für die Leitungsfunktion (die nächsten 4 Jahre) gewinnen konnten. Sie ist aus meiner Sicht eine Idealbesetzung, wird dem Verein hoffentlich (auf den Weg zur dynamischen Identität) ein eigenes Profil verleihen, was vor allem aber nicht nur im Bereich der Kommunikation feststellbar sein wird.

Eben ganau zu diesem Punkt haben gestern Studierende der Universität Augsburg Kommunikationsmaßnahmen vorgestellt, die sich einerseits um eine Professionalisierung der Vereins CI drehten, anderseits auch konkrete Kampagnen thematisierten. Nun steht an, dass wir für die wirklich guten Kampagnen noch einen Sponsor finden, damit die großen Ideen auch umgesetzt werden können. Mal sehen, … mit dieser Sponsorensuche ist das ja so eine Sache. Vielleicht findet sich ein Privatmann/frau, der/die uns nicht reinredet, sondern einfach gut findet, was wir machen.

Auf der Post

Gerade war ich bei der Post, ich musste ein Paket für das BIBB wegbringen. Am Schalter steht ein älterer Mann, der freudestrahlend eine Sammlung von Münzen über den Tisch schiebt und sagt: „Das reicht locker für ein Weißwurstfrühstück, was?“. Der Postbeamte schaut skeptisch: „Das ist ja altes Geld, das sind ja Markstücke und Pfennige, das ist heute nix mehr wert. Das müssen sie bei der Bundesbank abgeben!“ Daraufhin sagt der Alte: „Sicherlich kostet das Porto?!“. Wir schauen uns an und sagen fast gleichzeitig: „Dann wird das mit dem Weißwurstfrühstück nix“. Der Mann lacht, ich auch, … ein guter Tag.

Ein Besuch bei der PH Zürich

Montag und Dienstag war ich mit Gabi an der PH Zürich. Sie hat dort ein abendliches Referat zum persönlichen WM gehalten und am Morgen einen Workshop-Impuls im Rahmen einer internen Dozentefortbildung gegeben (sie hat in ihrem Blog darauf hingewiesen). Solche Ausflüge zu anderen Institutionen sind für mich immer inspirirend, eine Art Mindbreak. Man lernt neue, nette Menschen kennen (z.B. die Herren Moser, Merz) sieht aber auch, dass die Herausforderungen bei der Einführung der digitalen Medien in die Organisationen sehr ähnlich sind. An der PH Zürich kann man das gut unter dem Stichwort „Wissensbasis“ analysieren … dazu im  folgenden ein paar Worte.

Die PH hat sich vor einiger Zeit entschieden eine Wissensbasis aufzubauen, die den Lehrenden bei der Gestaltung des Unterrichts helfen soll. Gemeint ist ein Pool an didaktisch aufbereiteten und hinreichend flexiblen Lernobjekten, d.h. PDF-Texte, E-Learning-Module, Videos, Podcast etc. Diese sollen von den Dozenten entwickelt und in diesen Pool gegeben werden. Ein raviniertes Anrechnungssystem soll diesen Prozess unterstützen.

Vor allem am Dienstag Morgen wurde intensiv über diese Wissensbasis diskutiert. Der Leiter des Projekts, Herr Casper Noetzli, stellte hierzu den aktuellen Stand sehr anschaulich vor. Im Anschluss diskutierten die Bereichsleiter unter Moderation von Herrn Moser die Vor- und Nachteile in einer kleinen Podumsrunde, wobei ein kritisch-konstruktiver Gesamtblick gewollt war. Zu dieser Sicht gehörten folgende, wie ich finde berechtigte, Fragen: (a) Unterstützt eine solche Wissensbasis den Zweck einer genuin pädagogischen Einrichtung? Hier wurde vor allem das Defizit gesehen, dass eine Wissensbasis nicht die Vermittlungskompetenz angehender LehrerInnen unterstützen kann. In der Folge ist fragwürdig, ob es am Ende dem SchülerIn in der Schule zu gute kommt. b) Sind wir auf die Fülle der koordinativen Aufgaben aus Leitungssicht vorbereitet? Brauchen wir ein primär organisationales Konzept, dass die button up Initiativen zusammenhält? c) Wer übernimmt die Verantwortung für die Wissensbasis (deren Aufbau, Nutzung, Pfege, Zweck), wenn die Beteiligten eben nicht wissen, was mit ihren Lernobjekten geschieht? Letzteres wird besonders brisant, wenn man an ein OER-Szenario denkt, bei dem sich auch andere PHs beteiligen. Zusammenfassend: Welchen Sinn, sieht man als Lehrender in der Erstellung solcher Lernobjekte und der Beteiligung am prozess, wenn offene Fragen auf der Unterrichts-, Personal- und Organsiationsebene zu finden sind?

Ich fand die Diskussionsrunde sehr sympathisch, weil die Kernfragen offen und kontrovers angesprochen wurden, weil man um die beste Lösung ringt. Man spürt: Den Beteiligten ist das wichtig! Und der pädagogische Gesamtzweck gerät nicht aus dem Blick.

Im Nachgang habe ich mich gefragt: wie ist es möglich, dass ein so kleines Wort wie „Wissensbasis“ eine ganze Organisation nervös macht? Ich denke, weil damit – wie in den Fragen oben angedeutet – auf jeder Ebene substanzielle  Veränderungen impliziert sind, Änderungen in Richtung Arbeitsroutinen, Kooperationsbedingungen oder pädagogisches Selbstverständniss. Neu ist der organisationale Druck, der die primär pädagogischen Gedanken durch Kontroll-, Standardisierung- und Finanzinteressen zu einem Kompromiss, ggf auch zu einen Widerspruch treiben, wie wir es von der Bolognadiskussion kennen.

Was tun? Ich hatte den Eindruck, dass die oben angesprochenen Bedenken "gefangen" sind in mentalen Vorstellungen, die nicht deutlich genug expliziert wurden. Hier ist für mich die zentrale Frage, ob der Begriff der „Wissensbasis“ ungewollt vieles kaputt macht oder die Aktivitäten in eine falsche Richtung bringt. Was stellen wir uns vor, wenn wir von einer Wissensbasis reden, in der jeder sein Wissen „einfüllen“ soll? Merken sie was? Da steckt schon eine Gefäßmetapher drin. Denken wir bei Wissensbasis unausgesprochen an einen großen See, in der jeder ein Becher Wissen einbringt, in der Hoffnung, dass man dann später einmal darauf segeln kann? Denken wir an einen gemeinsamen Garten, indem jeder Blumen pflanzt, an deren Schönheit man sich dann gemeinsam ergötzen kann oder denken wir (um beim Garten zu bleiben) an Häuser mit Vorgärten, in denen jeder Hausbesitzer seinen Vorgarten schön gestaltet, auf den er/sie stolz ist, den aber auch jeder Spaziergänger betrachten kann. Was mich interssiert sind die impliziten mentalen Modelle, mit denen die Beteiligten den Begriff der Wissensbasis konzeptionieren. In diesem Konzept (See, Gemeinschaftskarten, Vorgarten etc.) sind dann nämlich die Verhaltensweisen und „Bringschulden“ sowie die emotionalen Bewertungen eingespurrt.

Die Beschäftigung mit impliziten mentalen Modellen ist für mich keine akademische Frage, denn: jeder der Veränderungen in Organisationen unterstützen will, der trifft auf diese mentalen Barrieren. Oft diskutiert man heftig in x Arbeitskreisen über die Themen Motivation,  IT-Architektur, Tools,  pädagogische Ziele, Content, also über Dinge, die richtig sind, aber nicht den Kern der persönlichen Einstellungen treffen. Es würde vielleicht eine spannende Diskussion ergeben, wenn man die Beteiligten zu einem Workshop einläd, bei dem es ausschließlich um die Explizierung der eigenen mentale Modelle zum Thema Wissensbasis geht und zwar mit Fokus auf analoge-metaphorische Vorstellungen – neutraler Boden sozusagen. Karin Moser von der Uni Zürich hat hierzu ein gutes Workshopprogramm entwickelt, da kann man sich Anregungen holen.

Deshalb habe ich die Entlassung aus dem Dienst beantragt …

Da niemand mit mir kämpfen will, bleibt mir nur das Opfer. Ich bin nicht „rekrutiert“, sondern berufen worden. Die wichtigste Voraussetzung für meine Berufung aber ist mit dem neuen System in meinen Augen nicht mehr gegeben. Deshalb habe ich die Entlassung aus dem Dienst beantragt. (Zur FAZ-Ausgabe und vollständigen Text).

Marius Reiser ist seit 1991 Professor für Neues Testament am Fachbereich Katholische Theologie der Universität Mainz. Er hat seine Professur niedergelegt, er ist Jahrgang 1954, hat also noch gut 10 Jahre bis zur Emeritierung. Ich bin mir uneins: Bewunderung für einen Mann, der schmerzhafte und mutige Konsequenzen zieht, wo andere (nur) jammern oder lamentieren … oder Mitleid für jemanden, der die Zeichen der Zeit nicht kreativ zu nutzen weiß oder gar Wut, dass jemand durch seinen Abschied die (uniinternen) Interventionsmöglichkeiten aufgibt. Hmm, … man muss über diesen einmaligen Fall nachdenken … 

Das Ganze fällt nicht vom Himmel

Letzte Woche wurde ich vom Herausgeber der online Zeitschrift "info-pakour" gebeten, ein paar Fragen rund um das Thema "interdisziplinäre Lehre an der Universität" zu beantworten. Mir ist das Thema recht wichtig, zumal ich in der eigenen Studienzeit erfahren habe, das (institutioneller) Anspruch und Wirklichkeit nicht immer zusammenlaufen. Als "forschender Unternehmer" – ja, das hört man jetzt immer mehr ;-) – finde ich zudem den Zusammenhang zwischen interdisziplinärer Lehre und möglichen Innovationen außerhalb der Hochschule interessant. Die einfache Formel: Mehr Interdisziplinarität = Mehr Innovation, ist aber mehr als fragwürdig. Wer das "Interview" nachlesen möchte, der sei auf die Seiten des info-pakours – Magazin für digitale Feldarbeit verwiesen.

Das Handwerk der Freiheit: Ein freiwilliger Studentenbeitrag

Gabi hatte mir vor einiger Zeit das Buch „Das Handwerk der Freiheit. Über die Entdeckung des eigenen Willens” von Peter Biere geschenkt. Leider war ich noch nicht soweit und ich habe es im Schrank stehen lassen :-(. Ich bin der festen Überzeugung: Gewichtige Bücher suchen uns auf, nicht umgekehrt (Eine bessere Entschuldigung habe ich nicht). Bieres Buch fand im folgenden Semester dennoch seinen Leser. Gabi hatte die Lektüre in der Folge ihres Konstruktivismusseminar für ihre Studenten zur Vertiefung angeboten: zum freilwilligen Lesen … in den Semesterferien. Jeder der schon mal Lehre gemacht hat weiß, dass sich Studenten darauf stürzen ;-). Vor diesem Hintergrund ist ein Beitrag von Jan-Mathis Schnurr zu lesen, der das Thema der Freiheit (Entscheidung) mit dem der Reue in Verbindung bringt und dabei auch, aber nicht nicht nur auf Bieres Buch zurückgreift. Am Ende des 12-seiten Blogbeitrags (Teil 1-12) sage ich: Hut ab! Hier macht sich einer (klare) Gedanken …

E-learning und Sport(wissenschaft)

Noch vor der Jahreswende ist in der deutschsprachigen Zeitschrift  für e-learning, Lernkultur und Bildungstechnologie das Themenheft "E-Learning in Sport und Sportwissenschaft" erschienen. Christoph Igel und ich konnten das Themenheft als Gastherausgeber begleiten. Inhaltlich haben Andreas Hebbel-Seeger (Augsburg/Hamburg), Roland Leser, Manfred Uhlig, Johannes Uhlig (Wien), Ingo Keller (Koblenz-Landau) und Roberta Sturm (Saarbrücken) Beiträge beigesteuert.

Für mich war es eine neue und sehr interessante Erfahrung auch mal als Herausgeber aktiv zu sein. Damit meine ich weniger den um Sorgfalt bemühten Gutachterprozess als vielmehr die Zusammenarbeit mit den Autoren: hier spielt vor allem die Motivierung im Überarbeitungsprozess und Stimmigkeit des Gesamtheftes eine Rolle. Für KollegenInnen in der postdoc-Phase kann man so eine Herausgeberschaft nur empfehlen. An dieser Stelle auch ein Dank an die HerausgeberInnen der Zeitschrift, die diese Art der Nachwuchsförderung bewußt unterstützen.